So macht Musik Spaß
Herzerfrischende Geburt eines Kinderchors
Bis vier zählen und dann geht’s los: Über 25 Mädchen und Jungen singen lauthals gemeinsam mit Chorleiter Christian Stegmann (am Klavier) im neu gegründeten Mainschleifenchor den "kleinen Zauberzwerg".
Bis vier zählen und dann geht’s los: Über 25 Mädchen und Jungen singen lauthals gemeinsam mit Chorleiter Christian Stegmann (am Klavier) im neu gegründeten Mainschleifenchor den "kleinen Zauberzwerg".
Peter Pfannes
Volkach – "Hey, Hello, Bonjour, Guten Tag" schallt es aus Kindermund: Der neue Mainschleifen Kinderchor startet mit einem herzlichen Willkommen, nicht nur musikalisch.

Bei der musikalischen Begrüßung zur ersten offiziellen Chorprobe des neuen Mainschleifen Kinderchors sind über 25 Mädchen und Jungen enthusiastisch bei der Sache.  Begeistert ist auch Chorleiter Christian Stegmann von der immensen Resonanz, die das Projekt gleich nach seiner Geburt erfuhr.

In den beiden Schnupperstunden in den Wochen zuvor hatten die Kinder das herzerfrischende Begrüßungslied gelernt, das wie auch das Abschiedslied "Die Probe ist jetzt aus, wir gehen jetzt nach Haus´" zur Dauereinrichtung der Probestunden im katholischen Pfarrheim werden soll. Weil es so viele Kinder sind, die Interesse am gemeinsamen Gesang haben, hat Stegmann die Sängerinnen und Sänger in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Jüngsten, die noch nicht lesen können, proben mit dem Kitzinger Regionalkantor eine halbe Stunde, die Älteren 45 Minuten.

Der Ablauf ist in beiden Gruppen identisch: Dem spielerischen Einsingen folgt eine Art Warmup für die Stimme. Die Muskelaktivierung sowie Atem- und Vokalübungen werden spielerisch in Lieder verpackt. Während Eltern oder Großeltern im Hintergrund den Klängen lauschen, ist die Sängerschar hochmotiviert und konzentriert bei der Sache. "Immer auf meine Lippen schauen, ich singe im Stillen mit", sagt Stegmann am Klavier zu den Kindern, die den Liedtext quasi von seinen Lippen ablesen. Zum Schluss kommt Bewegung in die Chorprobe. "Die Reise nach Jerusalem" steht auf dem Spaßprogramm des Dirigenten - das macht den Kindern sichtlich Spaß.

Für viele Chöre hat die Pandemie das Aus bedeutet

Von Beginn an unterstützt die Volkacher Sopranistin Jennifer Müller, Initiatorin des Vinotonale-Festivals, das Projekt. "Kinderstimmen zu fördern ist für mich eine Herzensangelegenheit", schwärmt sie von der Unbefangenheit des Nachwuchses. Unmittelbarer Unterstützer ist auch Dekanatskantor Karl-Heinz Sauer, den der erfolgreiche Start des Chorprojekts positiv nach vorne schauen lässt.

Wie es zu dem neuen Kinderchor kam, schildert Stegmann so: "Nicht nur im Bereich des Bistums Würzburg wurde festgestellt, dass durch Corona in der Chorszene ein gewisser Kahlschlag vonstattenging." Für viele Chöre habe die Pandemie das Aus bedeutet. "Kinder konnten in den Schulen nicht singen." Hinzu käme, so Stegmann, dass überlebende Chöre das Problem des "Immerälterwerdens" hätten.

Die Intention sei nun gewesen, den Gesang wiederzubeleben. Man habe geschaut, wo in den Ortschaften musikalische Menschen sind. In Gesprächen, unter anderem mit Jennifer Müller und Karl-Heinz Sauer, habe man eine gute Basis gefunden, wieder Chöre ins Leben zu rufen. "Dass an der Mainschleife musikalische Menschen leben, das weiß ja jeder", sagt Stegmann lachend.

Live-Auftritte in Gottesdiensten geplant

Bei dem neuen Herzensprojekt soll nicht nur geprobt werden, Ziel sind auch Auftritte des Kinderchors. Der erste große Test steigt beim Kinder- und Jugendchortag des Pueri Cantores-Diözesanverbandes Würzburg am 17. Juni in Aschaffenburg. Stegmann will dann mit seinem Kitzinger Kinderchor und dem Mainschleifen-Chor dabei sein, wenn 400 kleine Sängerinnen und Sänger Lebensfreude verbreiten.

Außerdem plant der Chorleiter nach Absprache mit den Kirchengemeinden Live-Auftritte bei Gottesdiensten in der näheren Region. Jederzeit sind weitere junge Sängerinnen und Sänger bei den Chorproben willkommen. Zum Schnuppern kann man sich bei Christian Stegmann, Tel: 09321/9089814 oder per E-Mail an kinderchor.mainschleife@gmail.com anmelden.