Dino-Show
Juliano Neigert ist von Beruf T-Rex
Eine Ur-Echse zum Anfassen: Juliano Neigert schlüpft in verschiedene Dino-Kostüme.
Eine Ur-Echse zum Anfassen: Juliano Neigert schlüpft in verschiedene Dino-Kostüme.
J. Neigert
Ansbach – Immer wieder sonntags schlüpft Juliano Neigert in verschiedene Dinosaurier-Körper. Wie er zu dem eher ungewöhnlichen Job gekommen ist.

Beim heiteren Berufe-Raten hätte Juliano Neigert gute Karten. Wer kommt schon drauf, dass jemand als Dinosaurier sein Geld verdient? Genau das tut Ansbacher. Zusammen mit seiner Frau Juliana, seinen Eltern Sylke und Carmo Neigert, seinem Neffen Antony und zwei Mitarbeitern zieht der 31-Jährige durch Franken, die Oberpfalz, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Gemeinsam präsentieren die Franken eine Show rund um die Urzeit-Echsen.

Von Beruf Dinosaurier – das klingt verrückt. Wie kamen Sie dazu?

Juliano Neigert: Wir sind eine traditionelle Schausteller-Familie. In den 90er Jahren haben wir mit einer Dinosaurier-Ausstellung angefangen, die einige Jahre lief. Irgendwann wollten wir aber etwas noch Spannenderes bieten und hatten die Idee, eine Mitmach-Show zu kreieren. Aso haben wir eine Story geschrieben, die wir im Lauf der Zeit immer weiter anpassen und ausbauen. Seither schlüpfe ich jeden Sonntag in die Rolle von T-Rex, Dilophosaurus und im Velociraptor.

Juliano Neigert schlüpft in verschiedene Dino-Kostüme.
Juliano Neigert schlüpft in verschiedene Dino-Kostüme.
J. Neigert

Wie fühlt es sich an, in einem Dino-Kostüm zu stecken?

Es ist seeeeehr warm da drin! Obwohl im Rücken ein Ventilator verbaut ist, hält man es vielleicht eine Viertelstunde, höchstens 20 Minuten aus, dann muss man wieder an die frische Luft. Für Leute mit Platzangst ist es nichts. Es ist nämlich auch sehr eng im Inneren eines Dinos! Man steckt in Gummibeinen und auch seitlich und oben ist überall biegsamer Kunststoff. Vor sich hat man ein bisschen Platz, um den Monitor zu beobachten, der einem mit Hilfe von vier Außenkameras anzeigt, was um einen herum geschieht.

Man kann also nicht selbst nach außen schauen, etwa durch die Dino-Augen, sondern ist nur per Display mit der Außenwelt verbunden?

Genau. Ich muss den Monitor gut beobachten, damit ich weiß, wann ich auf einen der Knöpfe drücken muss, um meinen T-Rex zum Beispiel brüllen oder blinzeln zu lassen oder sein Maul zu öffnen. Wir haben anfangs tagelang geprobt, bis das einigermaßen geklappt hat. Es soll ja alles möglichst lebensecht wirken.

Juliano Neigert und die Kinder sind live dabei, als dieses Dino-Baby schlüpft.
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Neigert

Woher haben Sie die Dinosaurier-Körper?

Die beziehen wir über eine Spezialfirma in den USA, die sie so originalgetreu wie möglich anfertigt. Zwar gibt es in Europa auch Hersteller, aber die kann man leider nicht bezahlen.

Stecken in allen Dinosauriern Menschen drin?

Nein, bei uns stecken in vier Dinos Menschen, der größte davon ist der sechs Meter lange T-Rex. Die anderen elf Exemplare, die wir haben, sind kleiner und zum Teil ferngesteuert. Unter anderem haben wir ein Dino-Baby, das nur einen halben Meter misst.

Dinos hautnah erleben, ist die Devise.
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J.Neigert

Ist die Show nur für Kinder gedacht?

Nein, es sind auch immer interessierte Erwachsene, oft auch Senioren, im Publikum. Das Gros sind allerdings schon Kinder. Die lieben es, mal live dabei zu sein, wenn ein vermeintlich echter Dino auftaucht, ihn auch mal zu füttern – oder sogar auf ihm zu reiten. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie viel Kinder über Dinos wissen.

Wird denn das Wissen irgendwie „abgefragt“?

Unser Motto ist: Die Show soll lehrreich und zugleich unterhaltsam sein. Wir haben in der Regel zwei Moderatoren dabei: Carmo, mein Vater, ist der ernste Moderator, der Wissen über die verschiedenen Gattungen vermittelt, über die Pflanzen- und Fleischfresser und die Flugsaurier. Antony, mein Neffe, ist der lustige Typ. Er nimmt zurückhaltenden Kindern die Angst und führt mit Humor und Leichtigkeit durchs Programm. Carmo fragt beispielsweise, ob jemand weiß, was so ein Flugsaurier frisst. Viele Kinder wissen tatsächlich, dass er Fische fängt.

Danger: Dinosaur Area! Ob das Warnschild die Menschen wirklich abhält?
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Neigert

Gibt es einen Star unter den Dinos? Wen wollen alle Kinder sehen?

Ganz klar: den T-Rex, den Tyrannosaurus Rex. Dabei ist er eigentlich gar nicht der furchterregendste Dino. Der sechs Tonnen schwere Spinosaurus mit seinen hohen Dornfortsätzen war auf jeden Fall gefährlicher.

Sind Sie selbst ein Dino-Fan?

Ja, auf jeden Fall. Wie so viele Kinder fand auch ich als Bub Dinos einfach spannend. Und als dann in den 1990-ern Steven Spielbergs Science-Fiction- und Abenteuerfilm „Jurassic Park“ lief, war ich infiziert und dachte mir: Ich will auch was mit Dinos machen! Jetzt habe ich immer wieder viel Spaß daran, wenn die Kinder mit strahlenden Augen aus dem Saal laufen und von ihrem Dino-Erlebnis schwärmen.

Juliano Neigert und seine Dinos gehen mit den Kindern auf Tuchfühlung.
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J.Neigert

Wohin würden Sie als Dino mal richtig gerne reisen?

Ein Traum wäre es, wenn wir eine eigene Dino-Show in Disneyland bekämen. Wir waren schon mal mit Kostümen dort, durften aber nur umherlaufen. Aber eine richtige Show dort – das wäre das Highlight!

Eine allerletzte Frage: Heißen Sie wirklich Juliano und Ihre Frau Juliana – oder sind das Künstlernamen?

(lacht) Das sind wirklich unsere Geburtsnamen. Juliana hat eine meiner Shows besucht, in Heidelberg war das, und war so begeistert, dass sie danach zur Bühne kam. So habe ich durch die Dinos nicht nur meinen Beruf, sondern auch meine Frau gefunden.

Dinos hautnah erleben, ist die Devise.
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J.Neigert

Show-Termine :

Was, wann, wo? Die Dino-Show dauert jeweils rund 80 Minuten inklusive einer kurzen Pause. In Amberg sind die Neigerts am Pfingstmontag, 6. Juni, zu Gast: Um 11 und um 14 Uhr zeigen sie ihre Show im Musikomm (Fleurystraße 1). Am Sonntag, 12. Juni, kann man die Dinosaurier im Dekanatszentrum Kitzingen kennenlernen, und zwar ebenfalls um 11 oder um 14 Uhr, eine Woche später dann in Zirndorf bei Nürnberg (19. Juni, Paul-Metz-Halle, nur um 11 Uhr).

Reservierungen: Tickets gibt es nur an der Tageskasse, Reservierungen sind nicht möglich. Juliano Neigert versichert, dass die Hallen mit 500 bis 1000 Plätzen groß genug sind, so dass niemand abgewiesen werden muss.

Infos: Weitere Informationen per Mail: info-dinoshow@gmx.de

 

Dinos hautnah erleben, ist die Devise.
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J.Neigert