Sulzfeld
Regenerative Energien für Sulzfeld: Kommt ein ganzer Windpark?
Eine Straßenlaterne vor einem Anwesen im Sulzfelder Altort: Diese sollen im kommenden Jahr auf LED umgestellt werden. 
Eine Straßenlaterne vor einem Anwesen im Sulzfelder Altort: Diese sollen im kommenden Jahr auf LED umgestellt werden. 
Hartmut Hess
Sulzfeld – In der jüngsten Sitzung des Sulzfelder Gemeinderats bildete erneut das Thema Energie den Schwerpunkt. Mitarbeiter der Firma ABO-Wind aus Wiesbaden erläuterte ihr Konzept zur Nutzung regenerativer Energien für Sulzfeld und sie schlugen die Errichtung eines Windparks sowie die Herstellung größerer Freiflächen-Photovoltaik anlagen in Zusammenarbeit mit einem Investor vor. Das Konzept sieht bis zu fünf Windräder mit einer Höhe von bis zu 270 Metern vor.

Die Anlage wäre daher um ein Vielfaches größer, als bei der Herangehensweise der Firma Alpha-Omega-Green, die sich im vergangenen Jahr dem Gemeinderat präsentiert hatte. Dort wurde auf eine deutlich kleinere Dimensionierung durch eine Anpassung an den tatsächlichen Bedarf nur für Sulzfeld abgestellt. Der Gemeinderat will bis zur Jahresmitte zu einer entsprechenden Richtungsentscheidung kommen.

Besuch in der Vorbild-Kommune Fuchsstadt

Dazu wird das Gremium am 1. April auch der Gemeinde Fuchsstadt im Landkreis Bad Kissingen einen Besuch abstatten und mit dem dortigen Bürgermeister Rene Gerner über deren Konzept diskutieren. Fuchsstadt ist in Fragen der Energieversorgung deutlich weiter als die allermeisten Kommunen und ist eine Kommune mit Vorbildcharakter. Einig ist sich der Gemeinderat, dass in einem solchen Meinungsbildungsprozess Vernunft, Bürgerbeteiligung und Transparenz wichtiger sind als eine vorschnelle Entscheidung.

Bürgermeister Matthias Dusel informierte über den Inhalt seines Gesprächs mit Vertretern des Energieversorgers N-ergie. Es wurde vereinbart, demnächst in der Kettengasse zwei Lampen mit den neuen, weniger aggressiven LED- Lampen auszustatten. Sollten diese Leuchtkörper den Anwohnern entsprechen, könne eine Umrüstung im Altort im Jahr 2024 erfolgen. Die Nachtabschaltung wäre dann nicht mehr nötig, da die Leuchten über Nacht stark gedimmt werden und eine gewisse Notbeleuchtung erhalten bliebe.

Fehlender Platz für Ladestationen

Eine größere Diskussion entspann sich um das Thema der Einrichtung einer zweiten Ladestation für E-Autos auf dem Parkplatz Nord. Dabei ging es weniger um die Maßnahme an sich, sondern um die Tatsache, dass Sulzfeld wegen seines historischen Ortskerns finanziell erheblich benachteiligt ist. Das geht von der Erhaltung der Wehrmauer mit einer Investition von 1,8 Millionen Euro für die Gemeinde bis zu den eingeschränkten Energiesparmöglichkeiten der Anwohner im Altort, wo keine Außendämmung, Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen erlaubt sind.

Ein weiterer Nachteil ist der fehlende Platz für Ladestationen von Elektroautos durch die Enge im Altort. Die Mehrbelastungen von Gemeinde und Bewohnerinnen und Bewohnern des Altorts sollten von der Politik aufgenommen werden und nach Ausgleichsmöglichkeiten gesucht werden. Diese Thematik will die Ratsrunde in der Zukunft deutlicher an die Verantwortlichen in der Politik adressieren. Der Gemeinderat wurde unterrichtet, dass die Prüfung der Sulzfelder Jahresrechnungen für 2019 bis 2021 durch die staatliche Rechnungsstelle ohne Beanstandungen verlief und sogar gelobt wurde.