So gab es nach den Ausführungen von Bürgermeister Volkhard Warmdt auch noch drei Kurzvorträge zu Wildlebensraumberatung, naturnahe Gärten und Verhalten in Flur und Wald.
"Besonders gefallen haben mir die vielen Veranstaltungen, die wieder angelaufen sind", schickte Bürgermeister Volkhard Warmdt seinem Rück- und Ausblick voraus. Auch sei sein Wunsch gewesen, dass er in seinem Amt mehr lachen als streiten möchte. Auch das sei bisher der Fall gewesen, zog Warmdt eine persönliche Bilanz.
Kritik an den langen Planungen
Es gebe aber auch ernüchternde Dinge. "Es ist unglaublich, wie lange Vorgänge dauern", sagte der Bürgermeister. Damit meinte er Studien oder Gutachten, die im Vorfeld von Projekten notwendig seien. Als Beispiel nannte er das Hochwasserkonzept der Dorfschätze. 2013 sei es in Auftrag gegeben worden, aber es sei noch nicht eine Schaufel Sand bewegt worden.
Wenn ein Privatmann einen Wohnmobilstellplatz bauen möchte, wäre dieser vermutlich ruckzuck fertig. "Bei uns müssen lange Planungen gemacht werden", sagte Warmdt.
Am Anfang der Amtszeit, die nun bald zur Hälfte abgelaufen ist, sei eine To-do-Liste erstellt worden mit vielen Kleinigkeiten. Fast alles sei erledigt worden. "Wir arbeiten alles ab", sagte Warmdt. Er zählte von der Absturzsicherung im Steinbruch über Schlaglöcher im Asphalt und neuen Geräten für den Spielplatz bis zum Parkplatz am Schulhaus viele der Dinge auf.
Es sei aber auch noch viel zu tun. Dazu zählen das Hochwasserschutzkonzept, Kanalsanierung, der Kläranlagenanschluss nach Kitzingen, Wohnmobilstellplatz, Bikepark, die Erweiterung des Gewerbegebiets oder das Bürgerhaus.
Der Bürgermeister erinnerte an das Förderprogramm für Sanierungen. "Bitte fragen Sie vorher in der VG nach", appellierte er. Noch in diesem Jahr gehe es mit dem eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau los. Zum gewünschten Radweg nach Rüdenhausen höre er aus Würzburg immer wieder den Satz: "Wir sind in Planung."
Die Sporthalle, in der die Bürgerversammlung stattfand, sei in die Jahre gekommen. Hier fänden viele Veranstaltungen für den Ort statt. Deshalb bemühe sich die Gemeinde um eine Förderung der Sanierungsarbeiten über die Städtebauförderung.
Zur finanziellen Lage der Gemeine sagte der Bürgermeister, dass trotz Corona zusätzliche Rücklagen geschaffen worden seien. "Wiesenbronn ist schuldenfrei." In der Zukunft müssten gegebenenfalls Kredite für die Finanzierung von Projekten aufgenommen werden.
Wiesenbronn zählte zum 31. Dezember vergangenen Jahres 1154 Einwohner, 1109 davon mit Hauptwohnsitz. Frauen und Männer hielten sich in etwa die Waage. 66 Jahre und älter seien 218 Leute.
Aus den Reihen der Zuhörer kam der Wunsch, nicht nur Gewerbegebiete auszuweisen, sondern sich auch um Bauplätze zu kümmern. Auch eine autarke Energieversorgung sollte im Blick behalten werden. Weiteres Thema war der barrierefreie Zugang zum Rathaus, der über das Nachbargebäude verwirklicht werden könnte. Am Ende der Fragerunde sprach Wiesenbronns Ehrenbürger und Altbürgermeister Gerhard Müller dem Bürgermeister und Gemeinderat Dank für die geleistete Arbeit aus.
Ideen für mehr Artenvielfalt
Beate Wende von der LWG Veitshöchheim erinnerte daran, dass Wiesenbronn Wildlebensraummodellgebiet ist. Sie stellte Förderprogramme und Ideen für mehr Artenvielfalt vor. Ergänzt wurden die Ausführungen von Claudia Taeger (AELF) zum Thema Artenvielfalt im Garten.
Gemeinderat Hendrik Wenigerkind gab Anregungen zum richtigen Verhalten in der Flur und im Wald. Wiesenbronn habe nämlich keine Feldrehe mehr, sondern nur noch Waldrehe, bedauerte er. Auch Abfallablagerungen in der Natur sprach er an.