Wo immer das Lama auftaucht, entspannt sich die Situation. Es gibt jede Menge Bücher zu diesem Thema. Das Lama weiß in den Geschichten immer, worum es wirklich geht. Ja sogar Demonstranten soll das Lama beruhigen. Gesundheitspsychologin, Fitness- und Entspannungstrainerin Alexandra Klinke zeigte im Café „Kitsch“ mit ihrem Impuls-Referat „No Drama Lama“ das wahre Gesicht herausfordernder Situationen und wie darin auch Gutes erkannt werden kann.
Den Blick schärfen
Die Qualität von Leben – das ist der Kern von allem, machte Alexandra Klinke deutlich: „Wir wollen alle einen schönen Tag erleben.“ Da helfe es, wenn man den Blick schärfen kann, um zu erkennen, was uns das Leben schwerer macht. Schließlich müsse man gezielt üben, wie man seine Aufmerksamkeit gezielt lenken und manche Weichen anders stellen kann. „Mehr Leichtigkeit, mehr Gelassenheit und Entschleunigung in meinen Tag bringen“ – das ist die Lebensqualität.
Erstmal sollten wir wissen, wie komplex wir funktionieren, so Alexandra Klinke. „So viele Prozesse laufen ab, wirken auf unsere Gedanken. Dinge von außen, aber auch aus unserem Inneren sind hier mit am Steuer. Die Wirkungen werden in den Gefühlen, dem körperlichen Zustand spürbar. Jeder hat seinen eigenen persönlichen Rucksack auf.“ Dazu komme das Wissen, dass alle eine Eigenverantwortung haben. Man werde davon geprägt, was man im Laufe meines Lebens erfahre. In diesem komplexen System, in dem unser Körper, unser Geist und unser Leben in allen Bereichen stattfinde, gebe es viele Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten zu erkennen, was da stattfindet. „Da gibt es auch eine innere Schatztruhe mit ganz vielen Kompetenzen in uns. Die haben wir alle. Wir haben alle dieses ,No-Drama-Lama’, den Zustand der kompletten Ruhe und des Friedens in uns.“ Das zu wissen sei häufig verdeckt, weil im Alltag so viel passiert und so viel zu tun ist. Dies zugänglich zu machen, sei möglich, wenn als erster Schritt der Wille dazu da ist, etwas zu verändern – aber auch die Energie da ist, etwas zu verändern. „Wenn ich gerade in einer Lebenssituation bin, die mich extrem fordert und extrem auslaugt, dann muss ich da erst einmal durch“, macht Alexandra Klinke klar. Danach ist es meist möglich, zu einer Leichtigkeit zurückzukehren oder die Weichen umzustellen. „Wir können uns immer verändern. Unser Gehirn kann sich immer weiterentwickeln. Wir können immer weiter lernen – in jedem Alter.“
Mehr Leichtigkeit im Leben
Wenn das Lama auftaucht, entspanne sich die Situation. Seine Botschaft sei: Pass gut auf dich selber auf. Wenn ich mich darin übe, mehr Entspannung und Balance in meinen Tag zu bringen und mich selber zu beobachten, dann ergebe sich auch mehr Leichtigkeit und Entspannung im Leben. Die Qualität des Moments werde häufiger. Lisa Gratzke von der Gleichstellungsstelle im Kronacher Landratsamt hatte im Anschluss eine Lamawanderung organisiert.
Dort trafen die Teilnehmerinnen auf Tanja Sünkel, die seit zweieinhalb Jahren in Hinterstöcken wohnt. Zuvor arbeitete sie am Kulmbacher Klinikum, absolvierte ein berufsbegleitendes Studium zur Heilpraktikerin, ist Kinder- und Entspannungspädagogin und Wildnispädagogin.
Nachdem sich alle mit den Lamas Esperanza, Evita und Alfred angenähert hatten, gab es eine entspannende Lamawanderung.