Das Benefizkonzert wurde organisiert und initiiert von dem in Glosberg geborenen Allroundmusiker, Arrangeur und Komponisten Jürgen Mark.
Mit zwölf erhält Jürgen Mark Trompetenunterricht, mit 18 ist er Ausbilder am Tenorhorn. Es folgen erste Arrangeurtätigkeiten und Kompositionen sowie Auftritte im Bayrischen Fernsehen, MDR und ZDF. Als Dirigent, Countertenor und am Tenorhorn ist er über Deutschland hinaus bekannt und geschätzt.
Wie kamen der Instrumentalist und die Sängerinnen zusammen? Moderatorin Kerstin Kopp wusste dazu mehr zu erzählen. Als im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auch Odessa wiederholt angegriffen wurde, entschlossen sich Anastasiia Wachter (die bereits seit einigen Jahren in Glosberg wohnt) und ihr Mann Alexander, ihre Mutter Irina und die Großmutter aus der Ukraine zu sich nach Glosberg zu holen. In einer strapaziösen Reise gelang ihnen das im Sommer letzten Jahres.
Irina Mykolaichuk wird 1960 in der Region Odessa geboren. Sie studiert Musik in Odessa, wird durch ihr Wirken in mehreren Chorkapellen und dem Kammerchor „Renaissance“ bekannt. Ihre 1989 in Odessa geborene Tochter Anastasiia gewann den ersten Preis bei einem Gesangswettbewerb.
Heute, in Glosberg wohnhaft, bietet sie über ihren Youtube- Kanal eine Online-Sprachschule und Übersetzungsdienste an. Des Weiteren gibt sie in der Kronacher VHS Unterricht in ukrainischer Sprache.
Eine Welturaufführung
Ein Höhepunkt dieses unter die Haut gehenden Programms waren drei zu einem Medley verarbeiteten Liebeslieder, „Liebesträume“, die für Orgel und Gesang arrangiert wurden. Daniel Prell begleitete an der Orgel den Gesang von Irina Mykolaichuk. Die Zuhörer durften auch einer Welturaufführung in der altehrwürdigen Wallfahrtskirche beiwohnen. Von Irina Mykolaichuk komponiert, von Jürgen Mark für Daniel Prell an der Orgel arrangiert und von Anastasia Wachter auf Deutsch übersetzt, folgte in dieser Konstellation bisher einzigartig, der Titel „Song about the Ukrainian flag“.
Irina Mykolaichuk ist nicht nur eine erfolgreiche Sopranistin, sondern hat auch die Melodie zu einem Gedicht ihrer Freundin Halyna Podtschacha komponiert. Das „Lied über die ukrainische Flagge“ beschreibt diese: „Mutter Ukraine, mögen Menschen hier glücklich sein in Harmonie und Gesang. Möge der klare Himmel über uns sein und die Sonne sanft lächeln über der goldenen Erde mit ihren Ähren.“
Den Schlusspunkt setzten die vier außergewöhnlichen Musiker und Sängerinnen mit dem „Gebet für die Ukraine“, einer Melodie von Mykola Lysenko, zu der Aleksandr Konyskyi den Text schrieb. 1885 als patriotisches Lied verfasst, wurde es im Laufe der Jahre zu einem Kirchenlied und einer geistlichen Hymne. Im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine wird das Lied auch international in Gottesdiensten gesungen. Eine zauberhafte Stunde ging somit zu Ende und die Zuhörer zeigten sich gerührt von den dargebotenen Musik- und Gesangsinterpretationen. Der Erlös aus freiwilligen Spenden wird der Ukraine-Hilfe zu Gute kommen.