Einem Gelübde des Jörg von Zeyern verdankt Friesen seine im Jahr 1434 erstmals erwähnte Pfarrkirche. Der Sage nach wurde dieser auf seinem Weg nach Glosberg von einem riesigen Bären angefallen, der ihn in eine aussichtslose Situation brachte. In seiner Not gelobte er den Bau einer Kapelle in Friesen, wenn er das Untier töten könne. Schließlich gelang es ihm, dem Bären die beiden Vordertatzen abzuschlagen. Um Gott seinen Dank zu zeigen, erfüllte er sein Versprechen und ließ in Friesen eine Kapelle bauen. Die gekreuzten Bärentatzen nahm er in sein Wappen auf; diese sind deshalb auch im Friesener Wappen vorhanden.
Wehrturm mit spätgotischen Wandmalereien
Der älteste Teil der jetzigen Pfarrkirche ist der Turm, der ehemals ein Wehrturm war, aus der Zeit um 1490. Im Inneren sind auf circa 100 Quadratmetern spätgotische Wandmalereien mit der Darstellung des Heiligen Georg als Drachentöter und dessen Martyrium zu sehen. Die sogenannten „Friesener Fresken“ werden Lucas Cranach d. Ä. zugeschrieben. Sie wurden in den 1970er Jahren aufwändig restauriert.
Ein Sieg in 18 Bildern
In 18 Bildern ist der Sieg über den Drachen und das Martyrium des Hl. Georg über einer Sockelzone mit rotbraunem Vorhang und einem Gesimsstreifen auf der Nord,- Ost- und Südwand dargestellt, wobei sich diese auf zwölf kleinere Bilder in der oberen und sechs größere in der unteren Reihe aufteilen. Die Rahmung der Bilder in der fensterlosen Oberzone ist besonders auffallend. Alle zwölf Darstellungen schließen mit gotischen Spitzgiebeln ab, charakteristisch für die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Nur der Turm blieb erhalten
Die vormalige Kirche musste 1971 einem Neubau weichen. Dabei wurde das Langhaus oder Kirchenschiff samt Umfassungsmauer abgerissen. Nur der Turm – das älteste Gebäude von Friesen – blieb erhalten. Das neue Gotteshaus entstand nach den Plänen des hiesigen Architekten Joseph Wicklein und wurde am 08.10.1972 konsekriert. Geweiht ist die bewusst in einer schlichten Form gehaltene und mit einfachen Materialien wie Beton, Holz, Sandstein und Glas ausgeführte Kirche dem Heiligen St. Georg, der nach der Legende als ein hochgestellter Soldat um 303 den Märtyrertod erlitten haben soll. Besondere Verbreitung hat die Drachentöter-Legende Georgs gefunden. Er habe erlebt, wie viele Bekehrte durch die Verfolgungen unter Kaiser Diokletian wieder ungläubig geworden seien. Daraufhin habe er seinen Besitz den Armen gegeben und die christliche Lehre gepredigt. Nach seiner Verhaftung habe er zahllose Martyrien durchstehen müssen. Zuletzt sei er durch die Stadt geschleift und enthauptet worden. Der Heilige zählt zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzpatron verschiedener Länder, (Adels-)Familien, Städte und Ritterorden.
Flößergeschichte wird bewahrt
Die Kirche wird gut besucht. Oft verbinden dies die Gäste mit einem Besuch im benachbarten Dorfmuseum. So ist Friesen auch durch die Flößerei bekannt, die über Jahrhunderte hinweg bis in die Nachkriegszeit viele Menschen in Arbeit stellte. Die Holzwirtschaft ist auch heute noch von Bedeutung – im Gegensatz zur Flößerei, die nur noch zu Anschauungszwecken von der Flößervereinigung betrieben wird. Mit der „Flößer-Stubn“ wurde ein bleibendes Dokument der Flößerei geschaffen.
Bereits am Freitagabend stimmte eine Komplet zum Georgstag auf das Patronatsfest ein, gestaltet vom Freundeskreis der Pfadfinder. Der Fest-Gottesdienst zum Patrozinium am „Weißen Sonntag“, 24. April beginnt um 10 Uhr. Er wird musikalisch umrahmt von den St.-Georgs-Bläsern Friesen.
Musik aus Südtirol
Am Samstag, 30. April, findet in Friesen um 18 Uhr das mehrfach verlegte Kirchenkonzert mit dem Grand Prix-Siegerduo aus Südtirol „Vincent & Fernando“ statt. Bereits verkaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Weitere Konzertkarten sind im Pfarrbüro Friesen (mittwochnachmittags) unter Tel. 09261-3495, bei Heidi Geiger (Tel. 0160-97994736) oder beim Künstlermanagement APP in Kulmbach – Tel. 09221-75580 erhältlich. Den Konzertbesuchern werden reservierte Plätze in unterschiedlichen Preiskategorien angeboten. Die Ticketpreise im Vorverkauf sind gegenüber der Abendkasse um 10 Prozent ermäßigt.