Das Kratzen der Stöcke auf dem Asphalt; das Klacken, wenn der eine den anderen „wegkickt“ – und so mancher Stoßseufzer: Spannung war garantiert, als am Samstagnachmittag acht ambitionierte Mannschaften auf dem Hesselbacher Festplatz an der hart umkämpften zweiten Stockschießen-Vereinsmeisterschaft teilnahmen. Immer, wenn Wettkampfleiter Kilian Piontek die Spielfläche freigab, folgte nach kräftigem Schwungholen ein Stock nach dem anderen.
Die Sommer-Variante hat das gleiche Ziel wie das hinreichend bekannte Eisstockschießen; sprich die eigenen Stöcke - bestehend aus einem Stockköper, dem Stiel und der Grundplatte, auf der eine Laufplatte befestigt ist - in Bestlage zur Daube zu bringen. Die Daube - eine runde Gummischeibe mit Loch - wird auf dem Mittelkreuz des Zielfeldes platziert. Die beiden Mannschaften „schießen“ abwechselnd je einen „Eisstock“ in Richtung Daube.
Titelverteidiger scheidet frühzeitig aus
Die acht Mannschaften wurden in der Vorrunde in zwei Gruppen aufgeteilt, in denen es jeweils die beiden bestplatzierten Teams ins Halbfinale schafften. In der Gruppe A waren dies der Musikverein sowie die Veteranen- und Soldatenkameradschaft (VSK) Hesselbach mit jeweils fünf Punkten. Die Gruppe B entschied die Jugend ebenfalls mit fünf Punkten für sich, gefolgt von der Freiwilligen Feuerwehr mit vier Punkten. Die titelverteidigenden Gratwanderer mussten dieses Mal bereits in der Vorrunde der Gruppe A die Segel streichen. Eng umkämpft war das erste Halbfinale, wobei der Musikverein „nur“ aufgrund der besseren Stockpunkte-Differenz gegen die Floriansjünger ins Finale einzog. Die Jugendgruppe gewann dagegen ihr Spiel gegen die VSK relativ deutlich. Ein echter Krimi war das Finale, bei dem die sportlichen Jugendlichen schließlich den Musikverein hauchdünn - im wahrsten Sinne des Wortes - „hinaus kickten“. Der Jubel der Jugend war groß, hatte diese doch auch im Jahr 2019 die Attraktion nach Hesselbach gebracht. Belohnt wurden die neuen Vereinsmeister mit reichlich Beifall, dem Wanderpokal, einer Urkunde sowie Dorffest-Freimärkla.
Das Jubiläums-Dorffest punktete in diesem Jahr insbesondere auch mit musikalischen Highlights. Ein echter Volltreffer waren die „Blechstreet Boys“ aus dem Raum Bamberg, die am Freitagabend für wahre Begeisterungsstürme sorgten. Die Future-Brass-Partyband, die erstmals überhaupt im Landkreis auftrat, bediente die größten Hits aus den vergangenen Jahrzehnten, kombiniert mit aktuellen Partyhymnen und Schlagerhits. Unter den begeisterten Besuchern im und vor dem Festzelt war auch Landrat Klaus Löffler. Bereits Dauergast in Hesselbach sind die „Ghostriders“, die bei der „Hesselbacher Sommernacht“ am Samstag für ausgelassene Stimmung sorgten und dabei ihr Publikum zum Mitsingen, Klatschen und Tanzen animierten.
Sonntag im Zeichen der Kinder
Der Sonntag startete mit dem Fest-Gottesdienst mit Pater Raymond Ndione, dem BKV-Festkommers mit Ehrungen und anschließendem Frühschoppen, zünftig umrahmt von den „Hesselbacher Musikanten“. Nahtlos ging es zum großen Familien-Nachmittag über, bei dem die neue Bläserklasse ihren mit großer Spannung erwarteten - nach dem Weihnachtskonzert 2019 - erst zweiten Auftritt hatte. Trotz des aufgrund der Pandemie lange unterbrochenen Probenbetriebs, begeisterten die Youngsters unter Leitung von Ralf Welsch mit einem rund einstündigen Konzert. Mit schon beeindruckendem Können boten die Nachwuchstalente dabei beispielsweise Märsche, Polkas, lateinamerikanische Klänge sowie Filmmusik aus „Tarzan“ sowie „Shrek“ dar, wofür sie mit donnerndem Applaus belohnt wurden.
Der Sonntagnachmittag des Dorffests lag traditionsgemäß in Hand der Kinder. Neben dem allseits beliebten Kinderschminken konnten sich die Jungen und Mädchen heuer ihre eigenen Cocktails zubereiten – genau das Richtige bei den derzeitigen Temperaturen! Auf dem sich dem Festplatz anschließenden Spielplatz war Austoben angesagt. Mit heimischen Spezialitäten und dem Musikverein Birnbaum klang das Fest im „Hesselbacher Biergarten“ in gemütlicher Runde aus.