Seit er vor der Corona-Pandemie die Stellung im Verkaufsraum gehalten und die Kunden „unterhalten“ und dabei so ganz nebenher noch Spenden gesammelt hat, war er im ganzen Landkreis bekannt geworden.
Aber heuer hat er es nicht geschafft, von seinen Weltreisen rechtzeitig nach Hause zu kommen. Seine letzte Nachricht kam aus der Karibik, wo er eine Tanzschule eröffnet hat.
Marie und Schosch
Doch Günther hat für Ersatz gesorgt. Seine Mutter Marie und ihr Lebensabschnittsgefährte Schosch halten die Stellung in der Bäckerei. Immer wieder einmal fällt ein Fremder darauf herein und will Kaffee trinken, obwohl geschlossen ist. Das schelmische Lächeln auf dem Gesicht vom Schosch, wenn er auf die Straße schaut, spricht Bände.
Auch sie haben ihren Spendensammelteller aufgestellt, der Erlös geht wieder an die Initiative „Raah-Kaddn“ von Edel und Nicole für einen guten Zweck.
Wer jetzt verwirrt ist und meint, man habe ihm hier einen Bären aufgebunden, denn niemand setzt sich tagein, tagaus ins Schaufenster zur Belustigung der Vorbeigehenden, der sei nun aufgeklärt: Günther ist eine Schaufensterpuppe, die seit Jahren aus dem Wallenfelser Fasching nicht mehr wegzudenken ist. Er taucht überall auf, wo man es nicht vermutet, und verbreitet Frohsinn und Gelächter.
Marie und Schosch sind ebenfalls Schaufensterpuppen, die „naturnah“ hergerichtet wurden. Den ganzen Fasching über begleiten sie die Wallenfelser Narren und bringen Einheimische und Fremde zum Lachen.
Deshalb ein ganz lautes dreifaches „Alda Waaf!“ aus Wallenfels in die Welt hinaus bis in die Karibik zum Günther.