Zeitzeugen saniert
Obelisk in Wallenfels seit 130 Jahren Mahnmal
Der Obelisk spielt für die Geschichte der Wallenfelser eine wichtige Rolle als mahnendes Denkmal. Im Bild: Bürgermeister Jens Korn (mit Mikro).
Der Obelisk spielt für die Geschichte der Wallenfelser eine wichtige Rolle als mahnendes Denkmal. Im Bild: Bürgermeister Jens Korn (mit Mikro).
Michael Wunder
F-Signet von Michael Wunder Fränkischer Tag
Wallenfels – Der Obelisk in Wallenfels erinnert seit 130 Jahren an die Opfer der Kriege. Nun wurde das Denkmal wieder hergerichtet.

Zwei Soldaten stehen in Uniform am Kriegerdenkmal unterhalb der Kirche, drei Böllerschüsse ertönen. Unmittelbar danach beginnen die Glocken der Wallenfelser Kirche St. Thomas zu läuten. Der Grund: Nach der Sanierung steht die neue Segnung eines 130 Jahre alten Obelisken an.

Bürgermeister Jens Korn (CSU) dankte dem Steinmetzmeister Wilhelm Keim, der mit viel Leidenschaft in Kleinarbeit das besondere Denkmal saniert hatte. Der große Unterschied zu anderen Denkmälern sei, dass alle Kriegsteilnehmer, nicht nur die gefallenen Soldaten, aufgeführt seien. Im Deutsch-Französischen Krieg seien 40 junge Männer aus Wallenfels damals in die Schlachten wie die von Sedan gezogen; zwei von ihnen sind nicht mehr in die Flößerstadt zurückgekehrt.

Wurzel einer bedeutenden Tradition

Dieses Denkmal markiert auch den Zeitpunkt, zu dem die bedeutende Tradition der heutigen Fronleichnamsprozession mit Fahnenschwenken auf der Schwedenbrücke unter Begleitung der Ehrenkompanie in bunten Uniformen begann. Die Soldatenkameradschaft Wallenfels wurde als Krieger- und Veteranenverein von Heimkehrern aus dem Krieg von 1870/71 gegründet. Sie erneuerten die Tradition, dass eine Bürgerwehr das Allerheiligste an Fronleichnam begleiten darf, durch ein Privileg König Ludwig II. Wie Korn weiter ausführte, sei es das erste und älteste der drei Kriegerdenkmale in Wallenfels.

Pater Jan Poja segnete den 130 Jahre alten Obelisken nach gründlicher Sanierung. Mit im Bild sind Mitglieder der Soldatenkameradschaft.
Pater Jan Poja segnete den 130 Jahre alten Obelisken nach gründlicher Sanierung. Mit im Bild sind Mitglieder der Soldatenkameradschaft.
Michael Wunder

Erneuert wurde auch der Spruch „Wohl wieget Eines viele Thaten auf das ist um deines Vaterlandes Noth der Heldentod“. Auch Bezirksheimatpfleger Günter Dippold war der Meinung, dass der Satz als Mahnung und Zeugnis für das Gegenteil erhalten werden sollte: Die größte Tat ist nicht der Heldentod, die größte Tat ist der Einsatz für den Frieden. Die größte Tat ist es, denen die Hand zu reichen, von denen uns früher eingeredet wurde, dass sie unsere Gegner seien. Egal ob Franzosen, Briten oder Russen.

Kosten wurden gedrittelt

Finanziert wurde die Sanierung durch Spenden der Soldatenkameradschaft, der Kirchweihgesellschaft und des Bürgermeisters zu jeweils einen Drittel. Der Bürgermeister stellte seinen persönlichen Bezug zu diesem Denkmal vor. Die Familiengeschichte spiegle auch die Geschichte des Landes wider. So sei die Generation seines Vaters die erste, die nicht in einen Krieg ziehen musste. Es sei deshalb sein großer Wunsch, dass auch die Generation seines Sohnes und den folgenden die Kriege erspart bleiben. Deshalb sollten auch weiterhin Denkmäler wie dieses erhalten bleiben.

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