Flott und beschwingt, nachdenklich und melancholisch, aber immer stimmungsvoll – in der zu später Stunde geöffneten Pfarrkirche St. Georg nahmen der Musikverein Friesen, „Con Brio“, der Gesangverein „Cäcilia“, die St.-Georgs-Bläser und der Kirchenchor Friesen ihr Publikum mit auf eine über vierstündige musikalische Reise, in der sich jeder wiederfand. In einer Nacht mit Strahlkraft feierte man gemeinsam das Jubiläum „50 Jahre Kirchenweihe“.
So unterschiedlich die einzelnen Beiträge auch waren, harmonierten sie doch prächtig und verschmolzen zu einem runden Ganzen. Mitreißende Bläserklänge, gesungene musikalische Glaubensbekenntnisse, modernes Liedgut, traditionelle Kirchenlieder, heimatliche Klänge, Rock und Pop, Gospels sowie Hits aus Film und Musicals – es war ein ebenso unterhaltsames wie vielseitiges Programm quer durch alle Stilrichtungen, an dem sich das zahlreiche Publikum erfreuen konnte.
Viel Freude nach Zwangspause
Der Anfang oblag dem Musikverein Friesen unter Leitung von Markus Schnappauf. Mit viel Schwung und offensichtlicher Freude, nach der langen Zwangspause endlich wieder durchstarten zu können, boten die Aktiven einen Ohrenschmaus der Extraklasse. Zum Klingen kamen Stücke, die bereits für das coronabedingt abgesagte Frühjahrskonzert Ende März 2020 einstudiert worden waren. Schon länger im Repertoire hat das Orchester den Konzertmarsch „Sympatria“, den Abba-Song „The Way old Frieds do“, das mitreißende „König der Löwen“-Medley sowie die wunderbare Hommage an unsere schöne Heimat, den Frankenlied-Marsch, wofür es durchwegs viel Applaus und Bravo-Rufe gab.
Lieder über Frieden und Gerechtigkeit
„Vor zweieinhalb Jahren hätten wir uns nicht vorstellen können, wie Corona so in unser Leben einbrechen kann“, sagte „Con Brio“-Leiterin Michaela Taube. In der aktuell so schwierigen Zeit wolle man Freude, Hoffnung und Zuversicht schenken.
Unter dem Motto „Im Herzen ein Lied“ ließ die fröhliche Gesangs- und Musikgruppe mit viel Liebe zum Detail Lieder zu den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit erklingen. Highlights in der hervorragenden Akustik des Gotteshauses waren der Metallica-Klassiker „Nothing else matters“, der erfrischend freche Ohrwurm „La pulce d´aqua“ sowie das rockige „Testify to Love“. Der Funke sprang sofort über.
Zwei echte Kulturträger
Zwei echte Kulturträger sind die St.-Georgs-Bläser und der Gesangverein „Cäcilia“, die gemeinsam den dritten Part des Konzertabends bestritten. Unter Leitung von Heiko Meusel brachte das Ensemble Tonschöpfungen wie die isländische Nationalhymne, den Gospel „Steal away“, das Deutsche Hochamt „Hier liegt vor deiner Majestät“, den Haindling-Hit „Blasmusik in Moll“ sowie das Marienlied „Wunderschön Prächtige“ mit edler Tonqualität, Genauigkeit und differenzierter Interpretation zur Geltung. Was für ein Genuss, die anmutigen Töne voller Wärme und Klangfarbenreichtum durch das Kirchenschiff schweben zu hören.
Die kernig-profunden Männerstimmen der „Cäcilia“ fügten sich zu einem Klangteppich. Harmonisch ließen die Sänger musikalische Schätze erklingen wie „Lobet und preiset den Herrn der Welt“, „Morgenlied“, „Die Wunder dieser Welt“, „The Rose“ in deutscher Sprache sowie „Sonntag ist’s“. So schön und beglückend kann Chormusik sein.
Egreifender Abschluss
Geleitet wird der Männerchor von Theo Wich, während beim Katholischen Kirchenchor Anita Letsch den Taktstock führt. Getragen von großer Harmonie umrahmten die Sänger das Taizé-Gebet, mit dem das Programm seinen innig-ergreifenden Abschluss fand. Gestaltet wurde das Abendgebet im nur mit Kerzen erleuchteten Kirchenschiff mit berührenden Texten und Impulsen von Matthias Simon.
Es war der Höhepunkt eines musikalischen Abends voller Leucht- und Strahlkraft – so wichtig, gerade in der jetzigen Zeit.
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