Ärger an Ostern
Braucht es jetzt schon Überwacher-Hasen?
Marco Meißner spricht über eine dreiste Mitbürgerin.
Marco Meißner spricht über eine dreiste Mitbürgerin.
FT
Marco Meißner von Marco Meißner Fränkischer Tag
Kronach – Unser Reporter Marco Meißner hat an Ostern miterlebt, wie dreist sich manche ein schönes Fest auf Kosten der Mitbürger machen.

Ostern, das Fest des Suchens nach kostenlosen Überraschungen in der freien Natur liegt hinter uns. Manch einer hat das aber etwas missverstanden. Ein Beispiel: Gründonnerstag in Kronach. Eine Frau läuft einen recht steilen Anstieg durch ein Wohngebiet hinauf. Es ist schon dunkel. Dass jemand mit ein paar Metern Abstand hinter ihr spaziert, nimmt die Frau noch nicht wahr.

Dann stoppt sie plötzlich an einem Grundstückseingang mit Jägerzaun. Zu Hause angekommen? Nein. Ein kleines Verschnaufpäuschen? Auch nicht. Die Frau beugt sich ein wenig über den Gartenzaun. Verfrühte Ostereier-Suche? In gewisser Weise. Denn offenbar möchte sich die „Dame“ ihren Start in das festliche Wochenende etwas verschönern. Gemütlich pflückt sie ein, zwei, drei, vier Osterglocken aus der blütenreichen Bepflanzung entlang des Eingangsweges. Das mittlerweile einen Meter hinter ihr ein Mann steht, scheint sie gar nicht wahrzunehmen.

Von Entschuldigung keine Spur

Als sie fertig ist und ihr „Osternest“ im Fahrradkorb verstaut hat, schaut sie auf. Sie erschrickt nicht, zuckt nicht zusammen und versucht auch nicht, sich zu erklären. Stattdessen dreht sie sich um, schiebt das Rad ganz selbstverständlich ein paar Meter weiter und schwingt sich auf den Sattel. Weg ist sie mit dem gezupften Osterstrauß, zurück bleibt ein gerupfter Hauseingang.

Und die Moral von der Geschichte? Menschen, die sich eine schöne Zeit auf Kosten anderer machen möchten, scheren sich nicht viel um das christliche Miteinander. Vielleicht sollten sich die Osterhasen dann doch mal auf die Lauer legen.

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