Ausblick
Starke Nachfrage nach Kronacher Studiengängen
Studenten Kronach
Bald kommen die ersten Studenten nach Kronach, um autonomes Fahren zu studieren.
Hochschule Coburg
F-Signet von Maria Löffler Fränkischer Tag
Kronach – Mit wie vielen Studenten muss Kronach rechnen und welche Vorteile ergeben sich für lokale Akteure? Die Professoren beantworten die wichtigsten Fragen.

In der Runde mit den beiden Professoren saßen acht Mitglieder der Kreistagsfraktion der SPD, die im Anschluss an die Vorträge Fragen an Stefan Gast und Gerald Schmola stellten.

Ralf Pohl wollte zum Beispiel wissen, wie man sich "Wissen on Demand" vorstellen müsse. Gast: "Das ist ein neues Studienkonzept und für uns sicherlich eine neue Erfahrung. Es wird keine Vorlesungen im herkömmlichen Sinn geben. Wir wollen, dass sich die Studierenden ihr Wissen über eine selbst definierte Projektarbeit eigenständig mit enger, fachlicher Begleitung durch die Professoren aneignen."

Peter Grüdl stellte die Frage nach einem Ansprechpartner vor Ort, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Gast: "Der Dienstort für die Professoren wird Kronach sein, denn wir wollen ja keine leere Hülle schaffen. Aus diesem Grund werden hier über zehn Personen auch in ihren Büros am LCC erreichbar sein."

Anzahl der Studierenden pro Studiengang

Oliver Skall fragte danach, wie viele Studierende denn man pro Studiengang zulassen könne. Gast: "Auch wenn momentan ein sehr starkes Interesse am Studiengang erkennbar ist, beschäftigen wir uns derzeit nicht mit einer Begrenzung. Für eine weiterhin starke Nachfrage bieten wir einen halbjährlichen Studienstart an und lassen die Marketingmaschinerie laufen. Wesentlich ist jetzt erst mal das Vertrauen, das wir uns gemeinsam mit unseren Kronacher Partnern erarbeitet haben. Wir kriegen den Studiengang gewuppt."

Ralf Völkl wollte wissen, ob es schon eventuell Kontakte zur Firma Loewe gäbe und ob weitergehende Planungen für den Ausbau des Standortes Kronach bestünden. Gast: "Zur kurzfristigen, organisatorischen Handhabbarkeit haben wir zunächst die Unternehmen mit direktem Bezug zum autonomen Fahren für eine Mitwirkung am Studiengang kontaktiert. Im nächsten Schritt werden wir mit Hilfe des IZK die Basis kontinuierlich verbreitern und freuen uns über weitere Partner. Für einen fortgesetzten Ausbau am Standort Kronach sollen perspektivisch Bachelorstudiengänge folgen."

Sabine Gross fragte nach, ob denn die Professoren und auch die Studenten in Kronach wohnen werden. Stefan Gast: "Attraktiv sind auf jeden Fall die Möglichkeiten in Kronach, sowohl für Studenten, als auch für die zukünftigen Mitarbeiter. Dafür sprechen unter anderem die geringen Lebenshaltungskosten und die hohe Freizeitqualität." Timo Ehrhardt wollte wissen, wie denn die Kreis-SPD helfen könne beim Ausbau des Standortes. Gast: "Für die Ausstattung des makerspaces brachen wir zum Beispiel Maschinen und Werkzeuge, wir brauchen technologische Ausstattungen und ein leistungsfähiges W-Lan."

Verhältnis von Theorie und Praxis

Heinz Köhler interessierte das Verhältnis von Theorie und Praxis in den Studiengängen. Gast: "Im Vordergrund steht die praxisorientierte Lehre am konkreten Projekt. Die Fokussierung liegt auf der Praxis, die durch die nötige Theorie ergänzt wird. Das bezeichnen wir als ,Wissen on Demand.‘"

Anschließend schaltete sich Dietmar Schmidt ein, der geklärt haben wollte, ob der Studiengang ausschließlich in Kronach stattfinde, oder ob es Pendlerbewegungen gäbe. Gast: "Nein, der Studiengang findet ausschließlich in Kronach statt."

In der Fragerunde mit Gerald Schmola interessierte sich Ralf Pohl unter anderem für das Lehrkonzept und nach gemeinsamen Strukturen der beiden Hochschulen. Schmola: "Wo es geht, werden wir gemeinsame Räume nutzen, denn das macht Sinn. Wir könnten uns zum Beispiel eine gemeinsame Bibliothek vorstellen."

Pohl fragte weiter, mit welchen Firmen in der Region denn eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Hof denkbar wäre. Schmola: "Mit Krankenhäusern, Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, Medizintechnikunternehmen, Wohnungsgesellschaften. Außerdem könnten sich auch andere, bislang noch nicht bestehende Berufsfelder entwickeln."

Am Ende der Videokonferenz fasste Timo Ehrhardt die Erkenntnisse des Abends noch einmal zusammen: "Der Landkreis ist mit dem LCC auf dem richtigen Weg. Es muss immer Leute geben, die voraus gehen."

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