Infotag
Geopark Schieferland hat einiges zu bieten
Sie wollen den länderübergreifenden Geopark mit Hilfe des Managementplans voranbringen. Mit im Bild: der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch, sein Steinbacher Kollege Thomas Löffler, der Vorsitzende des Geoparks Schieferland in Thüringen Marko W...
Sie wollen den länderübergreifenden Geopark mit Hilfe des Managementplans voranbringen. Mit im Bild: der Tettauer Bürgermeister Peter Ebertsch, sein Steinbacher Kollege Thomas Löffler, der Vorsitzende des Geoparks Schieferland in Thüringen Marko Wolfram, der Vorsitzende des Geoparks Schieferland in Franken Oliver Bär, der weitere stellvertretende Landrat Bernd Steger und der Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt (2., 3., 4., 5., 6. und 11. von links).
Veronika Schadeck
F-Signet von Veronika Schadeck Fränkischer Tag
Ludwigsstadt – Nicht nur das „blaue Gold“ ist in der thüringisch-bayerischen Grenzregion zu finden.

An der Nahtstelle der Naturparke Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Thüringer Wald und Frankenwald dreht sich alles um den Schiefer, um das sogenannte „blaue Gold“. Neben dem Schiefer hat der Geopark aber auch ganz andere Attraktionen zu bieten.

Alte Küstenlandschaften, Tropfsteinhöhlen, Berglandschaften, Vulkanismus und das dazwischen liegende „Blaue Band“. Wie soll sich dieser Geopark nun weiterentwickeln? Am Freitag fand deshalb ein Infotag unter dem Motto „Weiterentwicklung des Nationalen Geoparks Schieferland“ beim Gasthof Goldener Löwe statt. Dabei wurde auch der von den Freistaaten Bayern und Thüringen geförderte Managementplan vorgestellt. Es geht darum, wie der Geopark bei den Menschen mehr Aufmerksamkeit erzeugen könnte. Zuvor wanderten die Teilnehmer des Infotags auf dem Geopfad Eisenberg zum Schallersbruch bei Ludwigsstadt und waren begeistert.

Managementplan in der Endphase

Charlotte Schönemann vom Büro IPU Erfurt wies darauf hin, dass sich der von drei Büros ausgearbeitete Managementplan in der finalen Endphase befinde und Ende des Jahres vorgestellt werde. Bei der Erstellung gab es eine Stärken-/Schwächenanalyse. Danach sei ein Leitbild mit den Schwerpunkten Geotopschutz, Geowirtschaft, Geotourismus und Geobildung entwickelt worden.

Der Geopark, so Schönemann, verkörpere eine enge Verflechtung zwischen Geologie, Kultur- und Siedlungsgeschichte sowie wirtschaftlichem Nutzen.

Das Fundament bilden dabei die drei Naturparke. Schönemann und ihre Kollegen kamen zum Fazit, dass der Geopark mehr „geotouristische Highlights“ und Geokunstprojekte anbieten sollte. Hinzu sollten Maßnahmen wie Social Media-Kanäle, Corporate Design etc. genutzt werden, um die Außenwirkung zu stärken.

„Papier mit Zielen“

Der Vorsitzende des Vereins Geoparks Schieferland in Franken, der Hofer Landrat Oliver Bär, bezeichnete den Managementplan als ein „Papier mit Zielen“. Das Wesentliche sei, wie die Kräfte gebündelt werden könnten. Zwecks Finanzierung der Maßnahmen sprach Bär von der Auslotung von Fördermöglichkeiten und von der Beschaffung von externen Geldquellen. Zudem müsse sich der Verband auch fragen: „Was ist uns die Sache wert?“ Als nächsten Schritten nannte er die Aufstellung eines realistischen Zeit- und Finanzplanes.

Der Steinbacher Bürgermeister Thomas Löffler bezeichnete den „Schallersbruch“ als etwas ganz Besonderes, der besser beworben werden müsste. Sein Tettauer Amtskollege Peter Ebertsch schlug vor, mit einzelnen Leuchtturmprojekten schnell anzufangen. Der Ludwigsstadter Bürgermeister Timo Ehrhardt meinte, dass viele Einheimische nicht wissen, welche „interessanten Möglichkeiten“ es vor ihrer Haustüre gebe.

Ein guter Weg

Der Vorsitzende des Geoparks Schieferland in Thüringen, der Saalfelder Landrat Marko Wolfram, ist zuversichtlich, dass man an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze mit dem Geopark auf einem guten Weg sei.

Zuvor stellte der Geschäftsführer Andreas Peterek seinen Geopark Bayern-Böhmen vor, der auf bayerischer Seite unter anderem Teile der Landkreise Bayreuth, Wunsiedel, Neustadt/Weiden umfasst. Er sprach von geologischen Besonderheiten und einer alten Tektonik, von Vulkanen und einer starken Bruchstruktur. Seit einigen Jahren werde auch ein Vulkanerlebnis angeboten. Um Menschen für den Geopark Bayern-Böhmen anzuziehen, habe sich die Ausbildung und der Einsatz von „Geoparkrangern“ bewährt. Oliver Bär hielt abschließend fest, man solle auch an die Schulen denken. Schüler sollten die Möglichkeit erhalten, mittels Geopark ihre Heimat zu entdecken.

 

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