Nach zweijähriger Planung wird im Mai mit der Errichtung des naturnahen Abenteuerspielplatzes auf dem Aschacher Schlossgelände begonnen. Am Donnerstag trafen sich Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Bad Bocklets Bürgermeister Andreas Sandwall (beide CSU) zum symbolischen Spatenstich. Im September muss die 250.000 Euro teure Anlage fertig sein, gab Dotzel als Zeitziel vor – zum Abschluss seiner Amtszeit.
„Dieser Spielplatz wird in jedem Fall etwas Besonderes“, betonte Dotzel, was Sandwall dankbar bestätigte: „Für die Gemeinde ist diese Zusammenarbeit eine einmalige Win-Win-Situation.“ Die Sanierungen der beiden Spielplätze in Großenbrach und Nickersfelden hatten jeweils 100.000 Euro gekostet, rechnete Sandwall vor.
30 Meter lange Doppelseilbahn
Dank der Zusammenarbeit mit dem Bezirk bekommt in Aschach zusätzlich zu seinen zwei Spielplätzen nun eine dritte und mit einer Investition von 250.000 Euro wesentlich hochwertigere Anlage hinzu, wobei der Eigenanteil der Gemeinde hier nur bei 80.000 Euro liegt. Weitere 80.000 Euro zahlt der Bezirk und die restlichen 90.000 Euro übernimmt die Bezirksregierung im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit.
„Ursprünglich war gedacht, den Spielplatz innerhalb der Schlossmauern anzulegen“, verriet der Bezirkstagspräsident beim Spatenstich. Doch dann hätten alte Bäume weichen müssen. Deshalb entschied man sich für eine knapp 2000 Quadratmeter große Fläche außerhalb der Mauern. Als größtes Spielgerät ist dort eine 30 Meter lange Doppelseilbahn vorgesehen, die von zwei Kindern gleichzeitig genutzt werden kann.
Als weitere Attraktionen sind zwei große Klettergerüste mit thematischem Bezug zum Standort bestellt: Eines ist in seiner Gestaltung der Postkutsche nachempfunden, das andere dem Schlossgebäude. Sandwall: „Wir haben uns Gedanken gemacht.“
Keine Katalogware
Auch die kleineren Spielgeräte werden von der Herstellerfirma Eibe (Röttingen) speziell nach Wünschen der Gemeinde und der Schlossverwaltung gefertigt wie die hölzerne Luchs-Wippe in Anlehnung an die einstigen Schlossbesitzer, die Grafen Luxburg. „Wir bekommen keine Katalogware“, betonte deshalb auch Schloss-Verwaltungsleiter Dominic Hugo. Alle Spielgeräte sind aus hartem Robinienholz und werden mit Betonpflöcken im Boden fest verankert, ergänzte Bad Bocklets Bauhofleiter Stefan Metz.
Zwar handelt es sich bei den bestellten Geräten nicht ausdrücklich um Inklusiv-Spielgeräte, die gleichermaßen für Kinder mit und ohne Einschränkung geeignet sind, erklärte Bürgermeister Sandwall auf Nachfrage von der Bezirksrätin und Behindertenbeauftragten Karin Renner („Die wären zu teuer geworden“), aber auch die jetzt vorgesehenen Geräte können größtenteils von Menschen mit Handikap genutzt werden.
Auch für Erwachsene geeignet
Außerdem bleibt auf der Fläche noch ausreichend Platz, um bei Bedarf später ein Inklusiv-Spielgerät nachzurüsten. Alle Geräte sind so robust, dass sie notfalls auch erwachsene Begleitpersonen aushalten können, so dass für den Spielplatz kaum eine Altersbeschränkung gilt. „Dennoch werden wir uns selbstverständlich nach den gesetzlichen Vorschriften richten“, versicherte Verwaltungsleiter Hugo.
Die Marktgemeinde sei bemüht, alle Spielplätze in den Ortsteilen der Reihe nach zu sanieren und mit neuen Geräten auszustatten. Bürgermeister Sandwall: „Aschach wäre aber noch lange nicht dran gewesen.“ Trotz des neuen Spielplatzes am Schloss bleiben die beiden alten Plätze in Aschach erhalten, versicherte er. „Wir kontrollieren ständig den Bestand und rüsten bei Bedarf auch nach.“
Mit dem neuen Spielplatz am Schloss erwarten Bürgermeister und Bezirkstagspräsident eine Attraktivitätssteigerung der Museen-Anlage und hoffen auf zusätzliche Besuchergruppen wie junge Familien mit Kindern.
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