Riedenberg – Helau – Ein Dorf feiert wieder! „Doch darf man angesichts der vergangenen und aktuellen Krisen eigentlich Fasching feiern ?“ Die Frage stellte Sitzungspräsident Hubert Dorn zu Beginn des Büttenabends in den Raum. Die Antwort lieferte er gleich mit : “ Wir dürfen nicht nur – wir müssen sogar. Jetzt erst recht!“
Tänze und Lichtshow
Und das ließen sich die Riedenberger nicht zweimal sagen. Es schien, als hätten die Akteure ihre Ideen der letzten beiden Jahre aufgespart und nun in fulminanten Darbietungen, Lichtshows , Tänzen und Reden gepackt. Sie alle hielten das Publikum im vollbesetzten Saal in Atem.
Der Reigen der Tänze startete mit den Allerkleinsten, die ihren ersten Auftritt hatten und , wie Sitzungspräsident Hubert Dorn in der Vorstellungsrunde humorvoll anbrachte, beim letzten Büttenabend noch im Kinderwagen geschoben wurden. 20 Mädchen tanzten zu dem Titel Vaiana .
"Babbelt nicht dazwischen"
Ronja Schumm, ebenfalls erstmals auf der „Großen Büttenabendbühne“, trug ihre launige Rede völlig frei und ohne Skript vor. Sie wusch den „Alten“ des Büttenabends gehörig den Kopf, indem sie ihre „viel besseren“ Ideen präsentierte. Auch die Zuschauer bekamen ihr Fett weg. “„Ihr hört gefälligst auch bei den Reden zu und babbelt nicht dazwischen“, so ihre deutliche Ansage.
Ein alter Hase hingegen ist Malermeister Edwin Dorn, der das Ortsgeschehen in den vergangenen drei Jahren beobachtet hat und in Wort und „Beamer-Bild“ zum Besten gab. So wusste er vom Malheur eines eingesperrten Kirchenbesuchers, Esel-Odysseen, Schwarzbauten und Straßenbaukapriolen zu berichten und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Geschichten aus dem Feenland
Dann traten 14 Mädchen auf. Peter Pan und zahlreiche Elfen erzählten tänzerisch ihre Geschichte aus dem Feenland.
Till Eulenspiegel, alias Sitzungspräsident Hubert Dorn, brillierte einmal mehr durch seine geschliffene politische Rede, die durch die zahlreichen Ereignisse der letzten Zeit, ausreichend Themen zu verarbeiten hatte.
In ein Monster-Labor entführte die nächste Tanzgruppe, die aus weiteren 14 Mädchen bestand.
Abba-Medley
Zunächst als Laborantinnen verkleidet, entwickelten sie sich schließlich zu leuchtenden jungen Damen. Das Motto des Büttenabends wurde von einer weiteren achtköpfigen Tänzerinnenriege aufgegriffen. Mit einem Abba-Medley wurde man direkt in die 70er Jahre katapultiert.
Ein Feuerwerk aus Lichteffekten wurde in diesem Jahr von einer Gruppierung des gastgebenden Musikvereins gezündet. Ein Tag im Wald, beginnend mit der Morgendämmerung und idyllischer Waldstimmung , über Waldbader, die sich unerlaubter Weise im Wald von Unterförster Helfrich befanden, bis zu einem bösartigen Borkenkäfer wurde alles in Szene gesetzt.
Der böse Wolf und die Waldbader
Gruselig wurde es in der Nachtszene, in der der böse Wolf die Waldbader, die sich in guter Klimaaktivisten-Manier an den Bäumen festgeklebt hatten, vertrieben wurden. Die durch den Käferbefall nötig gewordene Baumfällung sorgte für große Lacher. Immer begleitet wurden die Szenen von mehrstimmigen und solistischen Gesangsdarbietungen. „Wir brauchen keinen Nockherberg mit seinem Singspiel, wir haben unser eigenes“, so Sitzungspräsident Hubert Dorn in seiner Anmoderation.
Nicht fehlen darf natürlich ein Gardetanz. Zu Livemusik der Riedenberger Musiker wirbelten die zehn Gardistinnen mit einem Wolfgang-Petry-Medley über die Bühne und beeindruckten mit unzähligen perfekt getanzten Formationen.
Ein furchtbarer Macho
„Hausmeister“ Matthias Dorn, ein Urgestein des Büttenabends , verkörperte in diesem Jahr einen in der Zeit zurückgebliebenen Macho. Er hatte die Frauenwelt im Visier, der es ja so viel besser gehe als den Männern und die über ein bisschen Hitzewallungen doch wirklich nicht klagen müssten, wie er meint.
Sieben Minuten dauerte der letzte, fulminante Tanz der Riedn-Rockets. Nur noch staunen konnte man über eine perfekte Choreographie, die das Publikum ins Weltall entführte. Hier wurden alle verfügbaren Lichteffekte eingesetzt werden.
Mit der letzten Tanzgruppe standen sage und schreibe 135 Mädchen und junge Damen auf der Bühne. Alle stammen aus den Tanzriegen des SV Riedenberg. Insgesamt waren mehr als 150 Aktive dabei und damit 15 Prozent der Riedenberger Bevölkerung.
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