„Ich hab’ den Fasching, die Bühne und Euch, das Publikum, vermisst. Schön, dass wir wieder da sind!“ So treffend beschrieb Fabian Wahler die Stimmung der Akteure zu Beginn des Abends. Er durfte als langjähriger Büttenredner der Schwarzen Elf aus Schweinfurt das Warm-up bei der Faschingssitzung des Faschingsclubs Selbsthilfe FCSH Ebenhausen übernehmen und noch vor dem Elferrat auf die Bühne.
Gekonnt brachte er das Publikum auf Touren und stimmte das Ebenhäuser Narren-Raumschiff – das diesjährige Faschingsmotto lautet „Mit Überschall ins Weltall“ – auf den Fasching ein: „Jetzt geben wir Gas – solang noch welches da ist“.
Zusammen mit der Ebenhäuser Faschingsprinzessin Sabrina I, bürgerlich Sabrina Kraus, nahm der frischgebackene Sitzungspräsident Andreas Neeb mit seinem brandneuen Elferrat die Bühne in Besitz. Er gestand „A weng nervös bin ich, aber es wird scho“, denn schließlich musste er zwei Jahre auf die Moderation seiner ersten Faschingssitzung warten. Unterstützt wurde er dabei von seinen beiden Vorgängern Silvia Reith und Matthias Besler, die hinter den Kulissen die Fäden in der Hand hielten.
Seltene Auszeichnung für Jutta Mecke
Dem Faschingsmotto entsprechend machten sich die ersten Astronauten auf den Weg ins Weltall: Die Purzel- und die Kindergarde des FCSH Ebenhausen wirbelten als kleine Außerirdische und Raumfahrerinnen über die Bühne und tanzten sich in die Herzen des begeisterten Publikums.
Die Ehrungen der Föderation Europäischer Narren (FEN) übernahm deren Vizepräsident Jürgen Seit und Jugendpräsidentin Annalena Seit. Eigens für die Ehrung von Jutta Mecke kam auch der FEN-Regionalpräsident Heiko Förster nach Ebenhausen. Jutta Mecke wurde mit dem „Narr von Europa in Brillant mit Krone“ ausgezeichnet, der nur äußerst selten und nur für außerordentliche Verdienste verliehen wird.
Weiterer tänzerischer Nachwuchs, ausgeliehen vom TSV Ebenhausen, kam mit der Jugendtanzgruppe „Dancing Queens“ auf die Bühne. Diese reisten zwar nicht ins All, aber immerhin bis nach Paris ins Disneyland. Mit einem Marschtanz der FCSH-Jugendgarde sowie einem „Tanz der Medusa“ der Showtanzgruppe Poppenlauer folgten zwei weitere Tanzeinlagen.
Nach so viel Bewegung kam endlich wieder ein Büttenredner zum Einsatz und Michael Backhaus, ebenfalls von der Schwarzen Elf, beleuchtete als Hausmeister alles, was uns so bewegt: etwa die Stromrechnung, die wohl jetzt besser Elektroschock heißen müsste, und den sogenannten Doppelwumms, wenn Gas- und Stromrechnung gemeinsam im Briefkasten landen.
Viel für das Auge boten traditionelle Marschtänze, die das Ebenhäuser Tanzmariechen Leonie Bohlien und die Prinzengarde des FCSH präsentierten. Einen ganz besonderen Augenschmaus setzte die Jugendgarde der Euerdorfer Karnevalsgesellschaft EuKaGe mit ihrem Showtanz „Magic Lights“ in Szene. Mit verblüffenden Lichteffekten versetzte sie das Publikum in ferne Galaxien.#
Elferrat in Star-Wars-Montur
Nach der verdienten Pause kam der Elferrat bunt verkleidet als Figuren aus Star Wars wieder zurück auf die Bühne und performte zu dem bekannten Lied „Space Taxi“ aus dem Film „Traumschiff Surprise“. Die Ebenhäuser Jugendgarde versuchte, als Feuerwehr in ihrem sehenswerten Showtanz Flammen zu löschen, und die EuKaGe-Jugendgarde wirbelte mit einem schmissigen Marschtanz über die Bühne.
Herrlich fränkisch präsentierte sich der Binsfelder Otmar Schraut als „Obst-Olga“: Als Bauersfrau schaute er seiner Kundschaft aufs Maul und brachte so das Publikum zum Toben.
Was im Kino so alles an Kuriosem passieren kann, demonstrierte ein toller Sketch einer Gruppe des Faschingsclubs Ebenhausen, der ganz ohne Worte auskam. Elegant und anmutig war der Auftritt des Tanzmariechens Melina Häusler aus Bad Brückenau.
Oberschwappacher begeistern Publikum
Begeistert waren die Zuschauer vom Vortrag des Duos Thomas Klug und Matthias Schmelzer aus Oberschwappach, die als Geheimagenten Lubber und Babbo aus dem Nähkästchen plauderten. Ohne Punkt und Komma erzählte der FBI-Agent Lubber – wobei FBI für „Fränkischer Polizei Informant“ steht – von seinen wilden Erlebnissen als Spion und trieb damit den Gästen die Lachtränen in die Augen.
Singend mit seiner Gitarre weihte Jürgen Keßler aus Stangenroth in seine Probleme mit der Körperbehaarung, seine Einstellung zu Kindergeburtstagen und der Liebe ein. Statt ins Weltall entführte das Ebenhäuser Tanzpaar Nina Greubel und Jonas Eck die Zuschauer lieber als Aladin und Jasmin in den Orient und begeisterte mit Charme und ausdrucksstarker Akrobatik.
Das bunte, jedoch hauptsächlich tänzerisch geprägte fünfstündige Programm mit Gastgesellschaften aus Bad Brückenau, Euerdorf und Bergrheinfeld endete mit dem Auftritt des Spielmannszuges des FCSH Ebenhausen, der die Halle noch einmal mit Faschingshits auf die Beine brachte.
Die gebotene närrische Leistung konnte das Publikum überzeugen und war für den Faschingsclub und seine Verantwortlichen eine gelungene Rückkehr in den Fasching.
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