Im Alter von 91 Jahren ist am 7. Mai der Ehrenvorsitzende des FC Frankonia Wittershausen und das langjährige Marktgemeinderatsmitglied sowie Ortsbeauftragter des Oberthulbaer Gemeindeteils Hans Sell gestorben.
25 Jahre übernahm Hans Sell als Vorsitzender des heimischen Fußball-Clubs Frankonia Wittershausen Verantwortung und schnürte obendrein über 20 Jahre die Fußballschuhe als Aktiver. Sell war die tragende Säule für den Bau des Sportheims und der Erneuerung des Sportplatzes. „Es wäre wunderbar, wenn unser FC wieder eine eigene 1. Mannschaft hätte.“ Dieser geäußerter Herzenswunsch an den Vorstand im Jahre 2020, anlässlich seiner sehr emotionalen Ehrung für 70-jährige Vereinszugehörigkeit bei den Frankonen, durfte der Ehrenvorsitzende tatsächlich mit der Anmeldung zur Spielrunde 2022/2023 noch erleben.
Die Wahl in den Gemeinderat 1972 zeugt vom Vertrauen, das Sell im Ort genoss. 18 Jahre, davon sechs Jahre als Ortsbeauftragter, brachte er seine Kenntnisse als Maurermeister und Bauleiter ein und warb für Projekte in seinem geliebten Heimatdorf.
Durch den elterlichen Hof wurde Sell die Liebe zur Natur in die Wiege gelegt. Nach dem Besuch der Volksschule lernte er bei der Firma Valentin Hippler den Beruf des Maurers. Nach fünfjähriger Beschäftigung im Frankfurter Raum zog es Sell im Jahre 1960 wieder in die Rhön. 1957 bestand er in Augsburg die Maurermeister-Prüfung, 1960 wurde er Bauleiter der Firma Anton Schick. Viele Bauprojekte wurden unter seiner Regie verwirklicht.
Auch im Ruhestand aktiv
1996 trat Hans Sell in den Ruhestand. Als Planer tragen viele Wohnhäuser im Umkreis seine Handschrift. Aber auch als Rentner hing Sells Herz an einer lebenswerten und funktionierenden Dorfgemeinschaft. So schuf er einige Ruhebänke, auf denen sich die Reize des Dorfes genießen lassen. Bauen, Holzmachen, Wandern und Gartenarbeit gehörten in seinem Ruhestand zu seinen Beschäftigungen. Ein großes Hobby war für den Verstorbenen das Veredeln von Obstbäumen. Das Wohl seiner zahlreichen Tiere lag ihm auch sehr am Herzen.
Ein Sportunfall beim Fußball erwies sich für Hans Sell als großes privates Glück. Im Krankenhaus lernte er seine spätere Frau Marga kennen. Hochzeit wurde 1960 gefeiert. Das Ehepaar konnte sich über drei Buben und ein Mädchen freuen. Neben Ehefrau Marga und den vier Kindern vermissen acht Enkelkinder und drei Urenkel nun ihren verstorbenen Opa Hans.