Bildung
Junge Brückenauer zwei Tage in Buchenwald
Originale Fotos von damals zeigen auf eindrucksvolle Weise die Grausamkeit im Konzentrationslager.
Originale Fotos von damals zeigen auf eindrucksvolle Weise die Grausamkeit im Konzentrationslager.
Leander Martin
F-Signet von Meike Heil Fränkischer Tag
Bad Brückenau – Zwei lehrreiche und erschütternde Tage in der KZ-Gedenkstätte haben Schülerinnen und Schüler des Bad Brückenauer Gymnasiums verbracht.

Erstmals zwei Tage lang besuchten Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen am Franz-Miltenberger-Gymnasiums die KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar. Sie sollten so mehr Zeit für die Auseinandersetzung mit diesem schweren Thema haben, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

Augenzeugen

Nach einem Einführungsfilm, in dem Augenzeugen eindringlich über die grausamen Vorkommnisse berichteten, gaben Guides anhand von Luftbildern einen ersten Überblick über das Lager und seine Strukturen. Dann ging es im Freien weiter.

An verschiedenen Punkten mit teils noch erhaltenen Gebäuden und Objekten erklärten die Rundgangsleiter, wie das Lager in der NS Zeit funktionierte, wie Häftlinge zu Nummern degradiert und ihrer Würde beraubt wurden.

Exekutionen

In Außenlagern mussten die Häftlinge harte körperliche Arbeiten verrichten und erhielten nur sehr wenig zu essen. Viele kamen zu Tode, aber auch Exekutionen waren keine Seltenheit, wie die Guides erklärten.

Das gesamte ehemalige Häftlingslager ist von Wachtürmen und einem Zaun umgeben, auf dem früher Hochspannung anlag, die eine Flucht unmöglich machte. Viele Häftlinge, die ihre Situation nicht mehr ertragen konnten, gingen „in den Zaun“, um ihr Leben zu beenden, wie die Guides erklärten.

Appellplatz

Auch die Umrisse der Häftlingsbaracken, die sich unterhalb des „Appellplatzes“ befanden, waren noch gut zu erkennen. Die Vorstellung, dass sich hier Tausende von Männern stundenlang vollkommen entkräftet bei Wind und Wetter zum Appell aufstellen mussten, war erschütternd.

Im Krematorium, in dem die Leichen der Häftlinge verbrannt wurden, wurde es allen sehr mulmig. Bedrückend war auch die Ausstellung im ehemaligen Kammergebäude, in der die Gewalt, aber auch originale Gegenstände aus dieser Zeit zu sehen sind.

Am Mahnmal

Zuletzt fuhren die Schülerinnen und Schüler zum Mahnmal. Diese Anlage stellt die Geschichte des KZ-Buchenwald und die Leidenswege der Häftlinge durch sieben große Stelen dar – eine für jedes Jahr, die das KZ bestand. Ebenfalls auf dem Gelände befinden sich drei große Massengräber sowie ein Glockenturm. In den Massengräbern wurden die namenlosen Leichen der Häftlinge verscharrt.

Jeder sollte einmal eine solche KZ-Gedenkstätte besucht und sich mit diesem Thema befasst haben, so das Fazit von Meike Heil, die diesen Bericht geschrieben hat. Damit sich dieser traurige Teil der deutschen Geschichte niemals wiederholt.

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