Im Klinikum Kulmbach
Modernste Technik hilft bei der Diagnostik der Lunge
Leitender Arzt Dr. Joseph Alhanna hat die Pneumologie am Kulmbacher Klinikum aufgebaut.
Leitender Arzt Dr. Joseph Alhanna hat die Pneumologie am Kulmbacher Klinikum aufgebaut.
Archiv/Klinikum
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Kulmbach – Die Pneumologie, also die Abteilung für Lungenheilkunde am Kulmbacher Klinikum, setzt ein System ein, das nur zwölf Kliniken bundesweit haben.

In einer Pressemitteilung informiert das Klinikum über die Entwicklungen des Bereiches.

Vor zehn Jahren hat Lungenfacharzt Joseph Alhanna als „Einzelkämpfer“ angefangen, am Klinikum eine Klinik für Pneumologie aufzubauen. Neben dem leitenden Arzt sind dort inzwischen fünf Oberärzte und sieben Assistenten, insgesamt also 13 Mediziner tätig. In den Funktionsabteilungen arbeiten acht Mitarbeiterinnen. Mehr als 50 Betten belegt die Klinik jetzt, angefangen hat sie mit sechs.

Corona als Herausforderung

Als die Corona-Pandemie ausbrach, gab es Spezialisten am Haus, die helfen konnten. „Das war eine große Herausforderung“, blickt Dr. Alhanna zurück, „Unsere Mannschaft hat unheimlich viel Zeit und Kraft aufgebracht. Aber man darf auch nicht vergessen, dass das alles ohne die gute Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen in unserem Haus nie funktioniert hätte.“ Mehr als 2000 Patienten seien wegen Corona stationär behandelt worden, nicht alle habe man retten können.

Drei Schwerpunkte haben sich laut Dr. Alhanna in der Pneumologie herausgebildet. Bronchialkarzinome, also Lungenkrebs, bilden einen davon. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe gehört diese Krebserkrankung zu den häufigsten . Inzwischen habe die Pneumologie in Kulmbach einen Punkt erreicht, an dem alles, was in Zusammenhang mit der Diagnostik und der Therapie auch mit der modernsten interventionellen Technik von Lungenkrebs steht, angeboten wird, sagt der leitende Arzt. Gerade auf dem Gebiet der Diagnostik habe das Klinikum einen wichtigen Schritt unternommen.

Modernste Technik im Einsatz

„Archimedes“ heißt das Navigationssystem, das einen Arzt millimetergenau bei einer Bronchoskopie an einen bestimmten Punkt in der Lunge heranführt. Proben können auf diese Weise gewonnen und schnell diagnostiziert werden, ohne dass eine Operation nötig ist.

„Dieses System wird derzeit nur in zwölf Kliniken in ganz Deutschland angeboten“, sagt Dr. Alhanna. Rund 380.000 Euro hat „Archimedes“ gekostet. Sollte ein Tumor gefunden werden, kommt unter Umständen in Zukunft nach der aktuellen Studienlage eine weitere moderne Behandlung: Auch die Tumorentfernung mit Lasertechnik ist in Kulmbach demnächst, sobald die Zulassung kommt, möglich.

„Überblähung“ der Lunge

Lungengewebekrankheiten, die Lungenfibrose, die mit einer Entzündungsreaktion in den Lungenbläschen zusammenhängt und eine „Narbenlunge“ verursacht, sei ein weiterer Schwerpunkt. Die endoskopische Lungenvolumenreduktion bei Emphysem-Patienten, sei der dritte Schwerpunkt. Die Betroffenen leiden an einer Überblähung der Lunge und damit unter Atemnot bei Belastung.

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