Trotz steigender Energie- und Nahrungsmittelpreise: die Menschen haben Lust auf Reisen. „Jetzt erst recht“, betont Brita Ziegler, Geschäftsführerin des Holiday-Land-Reisebüros Ziegler. Durch Corona haben viele drei Jahre auf eine größere Urlaubsreise verzichtet, jetzt wollen die Menschen wieder „Sonne, Sand und Meer“ erleben.
Auch Melanie Schaffranek spürt die Reiselust ihrer Kunden durch die hohe Nachfrage: „Die Menschen sehnen sich nach einem Tapetenwechsel.“ Schon zum Jahresbeginn war die Buchungslage sehr hoch. „In vielen Unternehmen musste der Urlaub für das kommende Jahr bereits im Dezember eingetragen werden. Die Urlaubsplanung steht somit bei den meisten“, erklärt die Geschäftsführerin des Reise-Centers Schaffranek.
Tipps zum Sparen
Trotz Reisefieber muss der ein oder andere aufs Geld schauen. Dafür haben die Reise-Expertinnen einen Tipp: „Auf jeden Fall frühbuchen.“ Wer wartet, zahlt für das Wunschziel deutlich mehr. „Die klassischen Last-Minute-Angebote gibt es schon länger nicht mehr, denn Reiseveranstalter buchen Plätze im Flugzeug nur noch nach Bedarf“, erklärt Ziegler. Durch Corona habe dieses Vorgehen noch zugenommen. Wer also kurzfristig an das Wunschziel will, zum Beispiel in den bevorstehenden Osterferien, muss vermutlich tiefer in die Tasche greifen.
Doch was, wenn die langfristige Planung doch platzt? „Bei vielen Reiseveranstaltern kann man eine Flex-Option dazu buchen. Damit kann eine Reise ohne Angabe von Gründen kostenfrei storniert werden“, erklärt Schaffranek. „Somit sichert man sich einerseits die Frühbucherrabatte, ist aber dennoch flexibel.“
Nicht am falschen Ende sparen
Wer ein festes Budget nicht überschreiten will, sollte nicht an der Unterkunft oder der Verpflegung sparen, rät Ziegler. „Keiner will Abstriche beim Komfort machen. Viele schrauben lieber die Anzahl der Tage etwas herunter, anstatt eine Unterkunft zu buchen, die nicht ihren Vorstellungen entspricht.“
Und welche Reisen sind aktuell besonders im Trend? „Bei Paaren sind vor allem Fernreisen beliebt. Bei uns wurden in letzter Zeit viele USA-Rundreisen gebucht. Auch das südliche Afrika sowie der Indische Ozean sind aktuell gefragt“, berichtet Schaffranek.
Tipps für Familien
Für Paare mit Kindern empfehlen die Expertinnen den klassischen Familien-Strand-Urlaub. „Nach wie vor ist die Türkei hoch im Kurs. Viele familienfreundliche Hotels mit tollen Wasserrutschen und Kinderbetreuung“, sagt Schaffranek. Für sehr warme Sommer hat Ziegler noch einen weiteren Tipp: „Die Kanaren sind besonders im August erholsam, weil es dort nicht so heiß wird.“ Im Eigenanreisebereich seien auch Kroatien und Italien hoch im Trend. Vor allem Ferienwohnungen und -häuser würden von Familien gerne gebucht.
Tipps für Aktivurlauber
„Durch Corona hat das Thema Wandern sehr stark zugenommen“, bilanziert Schaffranek. Entsprechende Reisen werden in ihrem Reisebüro aktuell viel gebucht. Ob mit dem Bus an den Gardasee oder dem Flugzeug nach Sardinien, Kreta, Rhodos, Madeira oder Kroatien: „Wandern haben sehr viele für sich entdeckt.“ Wem das als Aktivität nicht ausreicht, dem empfiehlt Expertin Ziegler Österreich als Reiseziel. „Dort kann man auch gut Klettern und Mountainbiken.“ Für den etwas größeren Geldbeutel biete sich für Sportbegeisterte zudem die Schweiz an.
Tipps für Kulturliebhaber
Kulturbegeisterte kommen laut den Expertinnen bei einer Rundreise auf ihre Kosten – zum Beispiel mit dem Bus oder Schiff durch Ägypten. „Im Hochsommer würde ich wegen der hohen Temperaturen dort aber davon abraten, sondern den Herbst empfehlen“, sagt Ziegler. Auch Thailand lohne sich für einen Trip dieser Art, erklärt Schaffranek. Wer lieber in Europa bleiben will, dem empfiehlt Ziegler Island und „auch Deutschland bietet sich für eine Rundreise an“.
Positive Entwicklung in den Reisebüros
Auch die Reisebüros hatten in der Corona-Zeit zu kämpfen. Lockdowns, Flugverbote und Co. haben die Branche unter Druck gesetzt. Dennoch beobachten Schaffranek und ihre Mitarbeiter eine positive Entwicklung. „Seit Corona kommen viele Jüngere ins Reisebüro.“ Während diese Altersgruppe vor der Pandemie ihre Urlaube vor allem online buchte, legen junge Menschen laut Schaffranek wieder mehr Wert auf einen persönlichen Ansprechpartner, der von Beginn bis zum Ende der Reise zur Verfügung steht.
Über den Grund kann die Geschäftsführerin nur spekulieren. „Während der Corona-Pandemie sind viele Reisen ins Wasser gefallen, ein persönlicher Ansprechpartner ist dann besonders wichtig.“ Bei den Buchungsportalen im Internet waren diese teilweise schwer oder gar nicht erreichbar.
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