Mit der überaus temporeichen und witzigen Komödie „Außer Kontrolle“ haben „Die Buschklopfer“ in ihrem jetzt eigenen Theater in Untersteinach den Vogel abgeschossen und ihrem Premierenpublikum zu jeder Sekunde einen höchst vergnüglichen Abend beschert.
Gelegenheit macht Liebe
Die Gäste durchlebten eine Achterbahn der Gefühle , deren Fahrt mit einem stürmischen Applaus endete. Die Inszenierung von Georg Mädl traf den permanenten Irrwitz der Textvorlage von Ray Cooney haargenau.
Die Geschichte: Gelegenheit macht Liebe, denkt sich Richard Stelzer (durchaus „seriös“ gespielt von Frank Walther), der es als Franke in München weit gebracht hat.
Das Schäferstündchen im First-Class-Hotel
Längere Debatten im Landtag liegen dem Staatsminister so gar nicht. Deshalb schwänzt der Schürzenjäger lieber und mietet sich für ein Schäferstündchen ausgerechnet mit einer Sekretärin der Opposition (postpupertär willfährig: Annika Seuß) in einer Suite im „Bayerischen Hof“ ein.
Als die beiden eine Leiche (als solche stets locker und entspannt: Adrian Haußner) auf dem Balkon entdecken, verkehrt sich der libidinöse Spaß in ein Verwirrspiel, durch das der Amtsträger seine Reputation aufrechtzuerhalten versucht. Dafür produziert er mit einer fadenscheinigen Erklärung nach der anderen immer neue und schließlich undurchschaubare vermeintliche Beziehungsgeflechte.
Ein Kellner namens Ingo Aures
Sekretär Franz Loibl (als im Kopf eher unflexibles Muttersöhnchen: Peter Richter mit einigen Slapstick-Einlagen) sollte die Angelegenheit schnellstens regeln.
Doch mit den jeweiligen Ehepartnern (Tobias Seuß bockig als vermeintlich gehörnter Ehemann und Carolin Wagner als ebenfalls der Libido nicht abholde Ministersgattin), einem gierigen Kellner (namens Ingo Aures: Norman Kretzer), einer resoluten Krankenschwester (Silvia Canola-Haußner) und der zunehmend genervten Hotelmanagerin (Kathrin Fischer, gestreng und mit Merkel-Raute konzentriert) eskalieren die Verwicklungen, die selbst ein Landtagsausschuss zu keiner Zeit erhellen könnte.
Und ewig klappert das Fenster
Selbst eine erpresserische Aktion der Opposition mit dem Ziel der Machtübernahme wird in den Raum gestellt, die sich am Ende aber als ganz andere finanzielle Transaktion herausstellen wird.
Unsichtbar hinter Bühne tragen Günter Zeller und Thomas Lindner als „Fensterklapperer“ zur punktgenauen Dramaturgie der Inszenierung bei. Martin Haberzettl und Stefan Laaber sorgen für den einwandfreien technischen Ablauf.
Die weiteren Termine
Die weiteren Aufführungstermine bis 25. März und Karten-Optionen finden Interessierte unter buschklopfer.de.