Politik
Gewerkschaft: Renten in Kulmbach zu niedrig
Der DGB in Oberfranken kritisiert die unzureichende Höhe der Renten im Kreis Kulmbach.
Der DGB in Oberfranken kritisiert die unzureichende Höhe der Renten im Kreis Kulmbach.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Kulmbach – Der DGB Oberfranken sieht Handlungsbedarf bei der Stärkung der gesetzlichen Rente. Er will das im Landtagswahlkampf thematisieren.

Aufgrund neuester Zahlen der Deutschen Rentenversicherung kritisiert die Gewerkschaft die Höhe der Rente in Kulmbach, wie er in einer Pressemitteilung erklärt.

Demnach kamen Männer, die 2021 im Landkreis Kulmbach erstmals eine Altersrente bezogen haben, auf durchschnittlich 1231 Euro pro Monat. Frauen mussten im Schnitt mit 863 Euro auskommen. Damit liegen sowohl die Männer als auch die Frauen im Landkreis deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle von zuletzt 1236 Euro im Jahr 2021.

Mathias Eckardt ist Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Oberfranken.
Mathias Eckardt ist Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Oberfranken.
DGB

Beschäftigte sollen „Rechnung zahlen“

„Einschlägige Ökonomen und Lobbyisten fordern dieser Tage wieder Leistungskürzungen in der gesetzlichen Rente - wahlweise verbunden mit immer gleichen Forderungen nach einer längeren Lebensarbeitszeit. Die Rechnung sollen die Beschäftigten zahlen. Sie sollen mehr private Vorsorge leisten, niedrigere Renten akzeptieren und länger arbeiten. Diese Konfliktlinien zwischen all jenen, die die gesetzliche Rente weiter schleifen wollen, und uns, die für eine Stärkung eintreten, werden auch im Landtagswahljahr 2023 eine zentrale Rolle spielen. Wir sind als Gewerkschaftsbund gut gerüstet und sehen uns auch anhand der bayerischen Zahlen in unserer Sichtweise bestärkt“, so Mathias Eckardt, Regionsgeschäftsführer des DGB Oberfranken.

Gute Arbeit gefordert

„Nur gute Arbeit bringt auch gute Renten hervor. Niedriglöhne und atypische oder prekäre Erwerbsformen schmälern die Chance auf ein gutes Auskommen im Alter. Bestehende Fehlanreize, wie etwa Minijobs, sind daher konsequent umzubauen und in das System der sozialen Absicherung zu integrieren. Der Niedriglohnsumpf - einer der größten in Europa - ist trockenzulegen. Hierzu braucht es als Sofortmaßnahme dringend ein bayerisches Tariftreue- und Vergabegesetz“, so Eckardt.

Extreme Geschlechterunterschiede“

„Das wäre auch ein vernünftiger Beitrag, um die nach wie vor extremen Geschlechterunterschiede in der Rente einzuebnen.“ Darüber hinaus braucht es auch Änderungen im Rentensystem selbst, um Altersarmut zu verhindern.

„Unser Ziel bleibt der Umbau hin zu einer Erwerbstätigenversicherung, in die auch Selbstständige oder Politikerinnen und Politiker einbezahlen. Zudem muss das Rentenniveau weiter stabilisiert und in einem zweiten Schritt wieder deutlich auf mindestens 50 Prozent angehoben werden.“

Kandidaten im Fokus

Der DGB-Vorsitzendfe kündigt abschließend an, allen Landtagskandidatinnen und -kandidaten in Oberfranken auf den Zahn fühlen zu wollen, wie diese sich den Arbeitsmarkt der Zukunft und damit die Basis für eine gute Alterssicherung vorstellen.  

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