Bündnis 90/Die Grünen haben sich bereits mehrfach gegen den geplanten Tunnelbau in Kauerndorf ausgesprochen. Jetzt machten sich Ursula Sowa (MdL, Mitglied im Ausschuss Wohnen, Bau und Verkehr) und Leon Eckert (MdB, stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss) gemeinsam mit Kreissprecherin Magdalena Pröbstl und Mitgliedern des Kreisvorstands ein Bild vor Ort. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Danach sei den Politikern eines klar gewesen: Es brauche Sofortmaßnahmen für die Bürger Kauerndorfs. Selbst am Sonntagnachmittag sei die Situation dort unerträglich, ja katastrophal: Der Verkehrslärm sei stetig präsent, die meisten Autofahrer rasten durch den Ort. Und selbst ohne Lkw-Transit könne man sich an der Strecke nicht in normaler Lautstärke unterhalten.
„Wir haben vollstes Verständnis für die geplagten Bürger Kauerndorfs. Dass sie seit Jahrzehnten diesen Lärm ertragen, liegt wohl an der Hoffnung, die sie für die Zukunft haben. Dass aber seit Jahrzehnten mit schnellen Mitteln an der gegenwärtigen Situation nichts geändert wurde, ist ein Desaster“, so Kreissprecherin Magdalena Pröbstl.
"Klare Versäumnisse"
„Diesbezüglich bleibt, den verantwortlichen Politikern der vergangenen Jahrzehnte hier ein klares Versäumnis vorzuwerfen“, betonte sie. Sie stellte noch einmal klar, dass auch vor langer Zeit keiner dieser Anwohner je ein Entschädigungsangebot oder sonstige Alternativen angeboten bekommen habe. Den Anwohnern sei weder Gier noch Egoismus vorzuwerfen.
Die „große Lösung“ habe eine überdimensionierte Brücke in Untersteinach, ein „Autobahnkreuz“ an der Abzweigung nach Stadtsteinach und eine Verkehrszunahme in Himmelkron, Wirsberg und Ludwigschorgast gebracht. „Solche Megaprojekte sind weder zeitgemäß noch zu rechtfertigen“, so Magdalena Pröbstl.
Grüne fordern Handeln jetzt
Das fordern die Grünen:
• sofortige Sperrung der B 289 für den überregionalen Schwerlastverkehr und Umleitung auf A 9 und A 73
• sofortige Aufnahme der B 289 in die Mautstrecken
• sofortige bauliche Veränderung von Ortseinfahrt und Ortsausfahrt durch Verkehrsinseln
• Entschleunigung durch weitere Inseln oder Bodenwellen
• Flüsterasphalt
• sofortiges Projekt „Zone 30“ für die Ortsdurchfahrt
• Installation einer statischen Verkehrsüberwachung mit Tickets (Leasing durch die Gemeinde möglich)
• bauliche Sofortmaßnahmen an den Häusern (Lärmschutzfenster etc.)
MdB Leon Eckert: „Dieser Abschnitt der B289 kann alternativ großräumig über die Autobahn umfahren werden, deswegen werde ich beim Verkehrsministerium eine Sperrung der Straße für den Fernverkehr zur Sprache bringen. Insbesondere für Schwerlastverkehr kann sie durch eine Tonnagebregrenzung erfolgen.“
Für den Herbst planen Bündnis 90/Die Grünen einen Bürgerdialog mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten.