Die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) verfügt über drei Standbeine bei der Gewinnung: Im Norden des Verbandsgebiets die staatliche Talsperre, eine Zuspeisung von den Stadtwerken Kulmbach für die Fernleitung nach Bayreuth und im Süden einen Verbund mit dem Zweckverband „Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (WFW)“. Dieser Vertrag wurde nun neu abgeschlossen und sichert der FWO pro Jahr rund vier Millionen Kubikmeter Trinkwasser für ihre Kunden.
Zweites Standbein der Fernwasserversorgung Oberfranken
„Der Verbund zum WFW ist unser zweites Standbein und daher eminent wichtig in der technischen Versorgungsarchitektur“, erklärt FWO-Vorsitzender Heinz Köhler. Der Vertrag wurde mit einer Laufzeit bis 2053 abgeschlossen, wie die FWO mitteilt.
„Mit dem WFW hatten wir die vergangenen 30 Jahre eine hervorragende Zusammenarbeit und sind uns sicher, dass dies die nächsten 30 Jahre ebenfalls so sein wird“, so Köhler weiter. Der Verband setzt sich vor allem aus Mitglieder der Metropolregion Nürnberg zusammen; zusätzlich werden noch andere größere Wasserversorgungsunternehmen versorgt. Die FWO zählt mittlerweile zu den größten Abnehmern. Pro Jahr liefert der WFW gut 30 Millionen Kubikmeter Trinkwasser vom Süden in den Norden Bayerns.
Pumpwerke stehen im Fokus
„Durch den Verbund mit dem WFW in unserem südlichen Verbandsgebiet haben wir eine leistungsfähige Bezugsmöglichkeit, die unabhängig von den anderen Standbeinen der FWO funktioniert“, erklärt Verbandsdirektor Markus Rauh. Im normalen Betriebszustand wird mit dem WFW-Wasser der Raum Bamberg beliefert. In besonderen Situationen kann das Wasser bis in den Norden transportiert werden. „Wir ertüchtigen kontinuierlich unser technisches System, vor allem die Pumpwerke stehen dabei im Fokus. Rund drei Millionen Euro werden wir bis Ende 2023 investieren“, so Rauh weiter. Die Bestellmenge wurde seitens der FWO von 3,2 auf künftig vier Millionen Kubikmeter pro Jahr angehoben. „Wir wollten insgesamt mehr Menge zur Verfügung haben mit Blick auf den Klimawandel“, so Rauh. Köhler ergänzt: „Insgesamt stehen uns ab 2024 mit den drei Standbeinen Talsperre, WFW-Bezug und Einspeisung Kulmbach 21 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zur Verfügung. Dem stehen eine Abgabemenge im Rekordjahr 2022 von circa 15 Millionen Kubikmeter gegenüber.“
Größter Versorger Oberfrankens
Die Bilanzsumme von über 100 Millionen Euro und die damit einhergehende Anlagenstruktur mit modernem Wasserwerk und leistungsfähigem Verteilungsnetz – fast 500 Kilometer Leitungen, 19 Pumpwerke und 25 Hochbehälter – sind Beleg für die guten technischen Rahmenbedingungen. Die FWO ist damit der größte Wasserversorger Oberfrankens.
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