Bauerntag Hollfeld
Landwirte fordern: Chancen statt Verbote
Beim Hollfelder Bauerntag waren sich Redner und Gastgeber einig: Die schwere Arbeit der Landwirte muss unterstützt werden.
Beim Hollfelder Bauerntag waren sich Redner und Gastgeber einig: Die schwere Arbeit der Landwirte muss unterstützt werden.
Lea Schreiber, Archiv
F-Signet von Stephan Herbert Fuchs Fränkischer Tag
Hollfeld – Umweltminister Thorsten Glauber sagt beim Hollfelder Bauerntag „maximale Unterstützung“ zu.

Hollfeld „Die Bürokratie hat sich in weiten Teilen verselbstständigt, wir sollten mehr auf bäuerliches Fachwissen setzen.“ Mit diesem Appell ist der Bayreuther Kreisobmann beim Hollfelder Bauerntag nicht nur bei seinen Berufskollegen auf breite Zustimmung gestoßen. Auch der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber und der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann pflichteten dem Kreisobmann bei.

Es war der zweite Bauerntag auf dem Gelände des Claas-Standortes. Der Vertreter der Freien Wähler stieß in der gut gefüllten Maschinenhalle bei den Landwirten aus der Region auf breite Zustimmung. Zumal sich Glauber bereits im Wahlkampfmodus befand und mit scharfen Attacken gegen die Bundesregierung aufwartete.

Minister Glauber spricht sich für Holz als Energieträger aus

Beispiel Ernährung: Jeder soll essen, was er für richtig hält, sagte Thorsten Glauber. Er nannte es schlichtweg „unverschämt“, wenn man den Menschen vorschreiben wolle, was sie essen dürfen.

Beispiel Holz: „Wir wollen auch weiterhin Holz als Energieträger nutzen“, sagte der Minister. Wer das Holz schlecht rede, der habe nichts vom Klimawandel verstanden. Der Minister versprach, alles dafür zu tun, „dass uns niemand den Rohstoff Holz wegnimmt“.

Beispiel „Rote Gebiete“: Den Bauern sagte Thorsten Glauber „die maximale Unterstützung“ zu, wenn es um die Roten Gebiete gehe, die den Landwirten das Wirtschaften auf ihren Flächen erschweren sollten. Der Minister stellte aber auch klar, dass die „Roten Gebiete“ nicht aus seinem Haus kämen. Schuld sei die Bundesregierung. Gleichwohl sollte es die Aufgabe aller Landwirte sein, das Trinkwasser zu schützen.

Thorsten Glauber strahlt mit der Kirschenkönigin der Fränkischen Schweiz, Lena Mirschberger, um die Wette.
Thorsten Glauber strahlt mit der Kirschenkönigin der Fränkischen Schweiz, Lena Mirschberger, um die Wette.
Stephan Herbert Fuchs

Bauern müssen zu Verbündeten beim Klimaschutz werden

In Sachen Klimawandel müssten die Bauern Verbündete werden. „Wenn wir nichts unternehmen, dann werden wir im Jahr 2100 in unseren Breiten die Temperaturen von Spanien haben“, sagte Thorsten Glauber. Schon jetzt litten die Wälder in der Region unter der extremen Trockenheit. „Die Bäume können sich nicht wehren“, so der Minister.

Mit der aktuellen Evaluierung der Biotopkartierung im westlichen Landkreis Bayreuth sieht Kreisobmann Karl Lappe neues Ungemach auf die Bauern zukommen. Landrat Florian Wiedemann stellte sich auf die Seiten der Bauern, wenn er sagt: „Ich möchte nicht in einem Land leben mit Verboten, sondern in einem Land mit Chancen.“ Es könne doch nicht angehen, dass man die Lebensproduktion vor Ort immer mehr erschwere.

Zahlreiche Ehrungen für verdiente Ortsobmänner

Folgende aktive Ortsobmänner wurden beim Bauerntag ausgezeichnet: Für 15 Jahre: Norbert Böhmer (Plankenfels) und Thomas Poser (Schressendorf). Für 20 Jahre: Christian Schatz (Breitenlesau), Günther Schick (Hannberg-Langenloh), Wolfgang Degen (Hollfeld), Siegfried Gick (Löhlitz), Christian Hannig (Schönfeld), Franz Stenglein (Tiefenlesau) und Peter Görl (Treppendorf). Für 25 Jahre: Wilhelm Schnörer (Seelig) und Robert Hofmann (Waischenfeld). Für 30 Jahre: Martin Bezold (Pöseldorf). Für 35 Jahre: Rudi Schnurrer (Zochenreuth).

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