Dorferneuerung
Schönheitskur für Schwarzach steht an
Die Ortsmitte von Schwarzach soll neu gestaltet werden, der Zentbach nicht mehr so eingeengt sein.
Die Ortsmitte von Schwarzach soll neu gestaltet werden, der Zentbach nicht mehr so eingeengt sein.
Sonny Adam
In der Mehrzweckhalle in Schwarzach diskutierten Gemeinderäte und Bürger und sammelten in Arbeitsgruppen erste Ideen. Diese werden dann in einem Konzept zusammengetragen und auf ihre Umsetzungsfähigkeit überprüft.
In der Mehrzweckhalle in Schwarzach diskutierten Gemeinderäte und Bürger und sammelten in Arbeitsgruppen erste Ideen. Diese werden dann in einem Konzept zusammengetragen und auf ihre Umsetzungsfähigkeit überprüft.
Sonny Adam
Die Zufahrt zur Feuerwehr in Schwarzach ist sehr beengt, immer wieder werden die Parkplätze für die Einsatzkräfte zugeparkt.
Die Zufahrt zur Feuerwehr in Schwarzach ist sehr beengt, immer wieder werden die Parkplätze für die Einsatzkräfte zugeparkt.
Sonny Adam
F-Signet von Sonny Adam Fränkischer Tag
Schwarzach bei Kulmbach – Der Mainleuser Gemeindeteil soll aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Und die Bürger sollen ausdrücklich mitbestimmen.

Wie sich Orte entwickeln, entscheiden künftig nicht mehr Politiker am runden Tisch nach Gutdünken, sondern die Bürger selbst. In der Mehrzweckhalle von Schwarzach drehte sich alles um Ideen für ein Gemeindeentwicklungskonzept und um Mittel aus der Dorferneuerung.

In der Mehrzweckhalle in Schwarzach diskutierten Gemeinderäte und Bürger und sammelten in Arbeitsgruppen erste Ideen. Diese werden dann in einem Konzept zusammengetragen und auf ihre Umsetzungsfähigkeit überprüft.
In der Mehrzweckhalle in Schwarzach diskutierten Gemeinderäte und Bürger und sammelten in Arbeitsgruppen erste Ideen. Diese werden dann in einem Konzept zusammengetragen und auf ihre Umsetzungsfähigkeit überprüft.
Sonny Adam

Es geht um drei Projekte

Die Planungsbüros haben sich mit Gemeinderäten und Bürgern an einen Tisch gesetzt, um Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung zu sammeln. „Wir haben drei Arbeitsgruppen gebildet: Es geht um das Bürgerzentrum in Schwarzach, um die Entwicklung des Geyer-Areals und um den Zentbach“, erklärte Bürgermeister Robert Bosch (CSU). In jeder Arbeitsgruppe sammelten Experten mit den Bürgern Wünsche.

Bürgermeister Robert Bosch (CSU) zeigt das Sanierungsgebiet, für das das Gemeindeentwicklungskonzept erstellt wird.
Bürgermeister Robert Bosch (CSU) zeigt das Sanierungsgebiet, für das das Gemeindeentwicklungskonzept erstellt wird.
Sonny Adam

Starke Bürgerbeteiligung

Auch Tobias Alt vom Amt für ländliche Entwicklung, der für die Fördermittel aus dem Topf der Dorferneuerung zuständig ist, war mit von der Partie. „Wichtig ist, dass die Bürger mit im Boot sind und mitarbeiten. Wir führen keine Maßnahmen gegen den Willen der Bürger durch“, erklärte Alt. Doch es geht bei der Ideensammlung nicht darum, sich im Klein-Klein zu verlieren. „Es geht nicht darum, dass man Straßen und Plätze ausbauen möchte. Man muss die großen Fragen stellen und dann ergeben sich die Details ganz von allein“, so Alt und fügte noch hinzu: „Wer kein Ziel hat, für den ist kein Wind richtig.“

Auch private Maßnahmen werden gefördert

Aktuell kann Mainleus mit einen Fördersatz in Höhe von 50 bis 55 Prozent rechnen. Auch für private Maßnahmen kann es Zuschüsse geben.

Platz vor der Mehrzweckhalle neu gestalten

Tatsächlich beteiligten sich die Bürger mit vielen Beiträgen. Das Bürgerzentrum soll energetisch saniert werden. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass der Platz vor der Mehrzweckhalle neu geordnet und anders gestaltet wird. Die Aufenthaltsqualität solle steigen. Denn immer wieder kommt es vor, dass die Parkplätze für die Feuerwehr zugeparkt sind. Auch die Zufahrt sei zu eng. Die Bürger merkten an, dass die Behindertentoiletten nicht für alle Menschen mit Behinderung nutzbar seien und dass dies bei Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle oft ein Problem darstelle.

Die Zufahrt zu Feuerwehr und Mehrzweckhalle ist zu eng. Bei der Erstellung eines Konzeptes soll dies bedacht werden, eventuell müsse man auch über die Verlegung der Feuerwehr sprechen.
Die Zufahrt zu Feuerwehr und Mehrzweckhalle ist zu eng. Bei der Erstellung eines Konzeptes soll dies bedacht werden, eventuell müsse man auch über die Verlegung der Feuerwehr sprechen.
Sonny Adam

Zahlreiche Wünsche und Ideen

Ganz oben auf der Wunschliste stand außerdem eine Wegeverbindung zwischen der Mehrzweckhalle und dem Geyer-Areal. Das Gelände der ehemaligen Färberei stand im Mittelpunkt des Interesses. Karlfried Daab sammelte die Ideen. Vor dem Geyer-Areal soll die Ortsmitte verkehrsberuhigt werden. Der vordere Teil – das denkmalgeschützte Haus – soll erhalten bleiben, die Fabrikgebäude sollen weichen.

Das ursprüngliche Gebäude auf dem Geyer-Areal ist schützenswert. Es sei eine Bereicherung für den Ortskern, soll unbedingt bleiben.
Das ursprüngliche Gebäude auf dem Geyer-Areal ist schützenswert. Es sei eine Bereicherung für den Ortskern, soll unbedingt bleiben.
Sonny Adam

Der Schlot soll weg

Schon jetzt sorgen sich die Schwarzacher, weil sich der ehemalige Fabrikschlot immer weiter neigt. Die Bürger bewerteten den Schlot als ortsbildprägend, allerdings nicht als erhaltenswert. Einstimmig stimmten sie dafür, dass der Schlot weichen soll.

Der Schlot der ehemaligen Färberei soll abgerissen werden, wünschten sich die Bürger.
Der Schlot der ehemaligen Färberei soll abgerissen werden, wünschten sich die Bürger.
Sonny Adam

Gemeinde soll das Grundstück kaufen

Bürgermeister Robert Bosch stellte offen die Frage, ob der Markt das Gelände von rund 4500 Quadratmetern erwerben solle. Die Bürger sagten ja. Denn nur so könne eine adäquate Entwicklung sichergestellt werden. Als Ideen stand die Schaffung von Wohnraum zur Diskussion, aber auch die Einrichtung einer Dorf- oder einer Künstlerwerkstatt. Einige konnten sich vorstellen, dass auf dem Gelände eine Energiezentrale eingerichtet wird, so dass Schwarzach mit einem Nahwärmenetz versorgt werden könne.

Der hintere Teil des Geyer-Areals soll abgerissen werden. Die Bürger sind dafür, dass der Markt Mainleus das Gelände kaufen soll. Der Schlot der ehemaligen Fäberei neigt sich.
Der hintere Teil des Geyer-Areals soll abgerissen werden. Die Bürger sind dafür, dass der Markt Mainleus das Gelände kaufen soll. Der Schlot der ehemaligen Fäberei neigt sich.
Sonny Adam

Die Schwarzacher wollen einen Dorfladen

Die Schwarzacher wünschen sich einen Dorfladen oder Einkaufsmöglichkeiten, die in der ehemaligen Metzgerei Eisenhut untergebracht werden könnten. Auch ein Café wäre laut Bürgermeinung schön und würde den Ort aufwerten.

Renaturierung des Zehntbachs gewünscht

Auf jeden Fall solle der Zehntbach umgelegt und renaturiert werden. Das Jahrhunderthochwasser steckt vielen Schwarzachern noch in den Knochen. Denn plötzlich wurde aus dem Fluss ein reißender Strom. Das Wehr solle zurück gebaut werden, die Brunnenstube erneuert. Außerdem solle das Thema Wasser auch spielerisch umgesetzt werden. Die Bürger schlugen vor, einen Wasserspielplatz einzurichten.

Bei einem Zukunftskonzept soll der Zentbach nicht mehr so eingeengt sein.
Bei einem Zukunftskonzept soll der Zentbach nicht mehr so eingeengt sein.
Sonny Adam

Keller öffnen und Radweg bauen

Als neue Idee schlugen die Schwarzacher vor, die Keller wieder zugänglich zu machen. Richtung Schmeilsdorf wären ein Radweg und ein Fußweg eine Bereicherung und auch der Spielplatz solle erneuert und verlegt werden.

Karlfried Daab sprach mit den Bürgern über das Geyer-Areal. Es muss sich etwas tun, war die einhellige Meinung.
Karlfried Daab sprach mit den Bürgern über das Geyer-Areal. Es muss sich etwas tun, war die einhellige Meinung.
Sonny Adam

Der Ort hat viel Potenzial

Die Experten der Planungsbüros – Julia Fangauer, Karlfried Daab und Bettina Seliger – sowie Tobias Alt waren sich einig, dass Schwarzach und Schmeilsdorf Potenzial haben. Weitere Ideen werden am Freitag bei einer Themenwerkstatt (ab 15 Uhr) in der Aula der Schule gesammelt.

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