Lebensgefährlicher Zustand
Polizei stoppt Schrott-Laster bei Lichtenfels
Diesen Schrottlaster zog die Polizei auf der A 73 bei Lichtenfels aus dem Verkehr.
Diesen Schrottlaster zog die Polizei auf der A 73 bei Lichtenfels aus dem Verkehr.
Polizei
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Lichtenfels – Kein Führerschein, illegaler Aufenthalt, lebensgefährlicher technischer Zustand: Schlimmer kann es kaum kommen als bei dieser Polizeikontrolle

Ein von den Spezialisten der Schwerverkehrkontrollgruppe am Mittwoch kontrollierter Umzugs-Lkw wurde nach der technischen Überprüfung sofort stillgelegt.

Unterwegs nach Berlin

Die Schwerlastkontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Coburg kontrollierte den wenig vertrauenserweckend wirkenden Lastwagen einer Berliner Firma am späten Nachmittag auf der A 73 bei Lichtenfels und beendete den Umzugsauftrag von Frankfurt am Main über Bamberg nach Berlin umgehend.

Der georgische Fahrer zeigte bei der Kontrolle einen georgischen Führerschein vor, der mittels Tintenstrahldrucker um die erforderliche Fahrerlaubnisklasse C erweitert war. Der Beifahrer wies sich zunächst als bulgarischer Staatsangehöriger mittels Personalausweis aus, zusätzlich besaß der Co-Pilot auch die erforderliche bulgarische Fahrerlaubnis.

Dokumente waren Fälschung

Beide bulgarischen Dokumente stellten sich jedoch nach einem Anfangsverdacht und einer anschließenden technischen Überprüfung durch den Dokumentenspezialisten der Dienststelle als fast perfekte Totalfälschung heraus.

Beim Beifahrer handelte es sich um einen türkischen Staatsangehörigen, der in Deutschland bereits um Asyl gebeten hatte, aber das Anerkennungsverfahren nicht abwarten wollte. In der Schlafkabine des Lkw versteckte sich schließlich der türkischstämmige Inhaber des Berliner Umzugsunternehmen.

Verkehrsrechtliche Genehmigungen und Fahrtaufzeichnung fehlten in Gänze. Die Überprüfung des Lkw einen Tag später endete mit den Worten des Prüferingenieurs: „absolut lebensgefährlich für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer“.

Gebrochene Federgabeln

Die Federgabeln waren gebrochen, das Druckluftbremssystem war defekt, der Ölaustritt am Motor war immens und das vorhandene Reserverad war so lose, dass es jederzeit auf die Autobahn hätte fallen können.

Da die Fahrt mit diesem Lkw beendet war, wurde vom Umzugsunternehmen ein Ersatzfahrzeug mit Fahrer nach Lichtenfels beordert. Bei dem ebenfalls georgischen Ersatzfahrer brachten die Polizisten dann auch noch ein weiteres Verfahren wegen illegalen Aufenthalts und Beschäftigung auf den Weg.

Verfahren geht nach Berlin

In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Coburg und des Zoll werden die Verfahren nach Berlin abgegeben, da die anschließenden Ermittlungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Der Lkw stellt zumindest keine Gefahr mehr für andere Verkehrsteilnehmer mehr dar.pol

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