Zum Abschluss des Projektes „Oberfranken leuchtet in Marktzeuln“ hatte die Gemeinde zu einer kleinen Feier am Sonntagabend am Ufer der Rodach eingeladen, nachdem die Eröffnungsveranstaltung witterungsbedingt nur im kleinen Rahmen stattgefunden hatte. Gut 500 Gäste aus Marktzeuln und der näheren und weiteren Umgebung waren der Einladung gefolgt und hatten sich am Brauhausplatz eingefunden. Auch die in Marktzeuln untergekommenen Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine genossen die Gastfreundschaft der Zeulner. Die Gastronomen hatten ihre Gaststätten geschlossen und sich zum Feiern am Festplatz niedergelassen.
Großer Zuspruch
Bei seinem Grußwort zeigte sich Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech erfreut über den großen Zuspruch zu dieser Veranstaltung. Der Geflügelzuchtverein versorgte die Gäste mit Getränken, und die Jugendfeuerwehr betrieb den Bratwurststand. Das Dorfladenteam um Dirk Dzedzeck und Elvira Zech hatte einen Weinstand aufgebaut. Es kamen Weine zum Ausschank, die später auch im Dorfladen „Flecken 47“ verkauft werden sollen.
Ursprünglich für 2020 geplant
Eine Premiere der musikalischen Art konnte man erleben, spielte doch zum ersten Mal das neu gegründete Blasorchester Hochstadt-Marktzeuln auf, ein Zusammenschluss der beiden Kapellen. Eine weitere Attraktion war der Auftritt der Bänkelsänger Tanja Degen und Heinz Fischer. In humorigen Reimen beschrieben sie in ihrem Lied die Ersterwähnung Marktzeulns durch Gräfin Alberada von Banz im Jahre 1070. Wie bekannt ist, sollte das Projekt „Oberfranken leuchtet in Marktzeuln“ bereits 2020 zum 950. Jubiläum des Ortes stattfinden. Dies wurde pandemiebedingt aber erst heuer möglich.
Erste urkundliche Erwähnung
Weiter zur Geschichte: Der Gatte von Alberada, Graf Herrmann, wurde damals, 1070, bei einer Fehde schwer verwundet und war dem Tode nah. Nachdem der Klerus solche Fehden verboten hatte, wurde er exkommuniziert. Alberada bat Papst Alexander um Rücknahme der Exkommunikation und versprach dafür, das Schloss Banz der Kirche zu schenken; lediglich ein paar Lehen wollte sie für sich behalten, darunter Cylen, das heutige Marktzeuln. So kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes.
Besonderes Licht
Nach Einbruch der Dunkelheit erstrahlte der Fachwerkort im mystischen Licht, das die Studentinnen der Hochschule Coburg mit ihrem Dozenten Michael Müller aufwendig installiert hatten. Den fulminanten Schlusspunkt der Veranstaltung setzte ein beeindruckendes Brillantfeuerwerk, inszeniert vom Pyrotechniker Patrick Pornschlegel aus Marktzeuln, abgebrannt am jenseitigen Ufer der Rodach. Nach diesem wunderbaren Schauspiel wollte – trotz der vom Fluss aufsteigenden Nachtkühle – kaum einer den Festplatz verlassen, so dass sogar das Bier im Ausschank zur Neige ging. Der Zeulner Wolfgang „Gomez“ Hotzelt konnte mit Beständen aus seinem privaten Lager aushelfen, und so wurde bis tief in die Nacht gefeiert.
Wiederholung?
Man könne sich vorstellen, fasste Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech zusammen, dass dieses Projekt in den nächsten Jahren wiederholt wird.