Die Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser, Gas, Strom oder Telekom in der Ortsstraße Hutzelbrunnen waren marode. Da die alten Leitungen kreuz und quer verlegt worden waren, gestalteten sich die Bauarbeiten nicht gerade einfach.
Nach Monaten der Lärm- und Schmutzbelastung wünscht sich Anwohnerin Tina Lauterbach derzeit nur eines: „Durchschnaufen und zur Ruhe kommen.“ Für die Zeit nach der Entspannung hofft sie, dass die Straße einen „schnuckeligen Charakter“ erhält. Danach sehnen sich auch die rund 25 anderen Anwohner, die sich zu einem Ortstermin mit Bürgermeister Michael Zapf (GUB) und seinem Stellvertreter Matthias Müller (GUB) getroffen hatten. Rege diskutierte man über den geplanten Ausbau der Straße, der 2022 über die Bühne gehen soll. Der Schwerlastverkehr soll von der Straße ferngehalten werden, darin waren sich alle Teilnehmer einig.
Eine Straße nur für Anlieger?
Die Zufahrt zur Umgehung führt dazu, dass sich immer wieder Brummifahrer fehlgeleitet von ihrem Navi durch die Straße schlängeln. „Die Straße sollte nur für Anlieger freigegeben werden“, sprach der Bürgermeister den Einwohnern aus der Seele. Er plädierte dafür, die Zufahrt zur Umgehung für die Bewohner der Straße zu erhalten. Eine Einbahnstraßenregelung in Verbindung mit der Giechkröttendorfer Straße und eine Tonnagebeschränkung könnte sich Zapf ebenfalls vorstellen.
Aus den Reihen der Bürger kam der Wunsch, die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu beschränken. Der Charakter als Anliegerstraße sollte sich nach Ansicht des Redners auch in der Ausbaubreite der Straße widerspiegeln. Zapf hielt 5,25 Meter für ausreichend. Eine Bürgerin machte ihn darauf aufmerksam, dass die Straße laut bisheriger Planung an einer Stelle nur 3,50 Meter breit ist. „Das langt“, kommentierte der Bürgermeister den Hinweis der Anwohnerin. Zapf stellte die Grobplanung vor, die vom Kulmbacher Ingenieurbüro für Bauplanung (IBP) erstellt worden war. Sie sieht einen einseitigen Gehweg mit Fußgängersteg über die Weismain sowie eine Grünanlage mit Parkmöglichkeiten vor.
Keine Betonwüste im Hutzelbrunnen
Anita Dauer schlug vor, die sieben Parkplätze um weitere zu ergänzen, und Margot Herold den Bau einer Ladestation für E-Autos. Zapf war sich mit den Bürgern einig, dass im Hutzelbrunnen keine Betonwüste entstehen dürfe. „Es sollte nicht bis an die Häuser betoniert werden. Ein Grünstreifen wäre ideal“, sagte Zapf. Das Pflaster sollte barrierefrei sein. Die staatliche Förderung der Baumaßnahme bezifferte das Stadtoberhaupt auf 80 Prozent. Eine Kostenschätzung, so Zapf, gebe es noch nicht. Wie geht es weiter? Aus der groben Vorplanung soll eine richtige Planung werden. Sobald diese fertiggestellt ist, soll es eine weiteren Ortstermin mit den Bürgern gegen. Uschi Gommelt wartete in diesem Zusammenhang mit einem ganz unkonventionellen Vorschlag auf, gegen den sich kein Widerstand regte: „Beim nächsten Ortstermin sprühen die Bürger mit einer Farbspraydose die Abgrenzungen für den Gehweg auf den Boden.“