Schach
Überraschende Entscheidung auf der Zielgeraden
Der Seubelsdorfer Uwe Voigt (Bild) behielt in seiner Partie gegen den Michelauer Markus Häggberg den Durchblick und holte den ersten Punkt für die Derby-Gastgeber.
Der Seubelsdorfer Uwe Voigt (Bild) behielt in seiner Partie gegen den Michelauer Markus Häggberg den Durchblick und holte den ersten Punkt für die Derby-Gastgeber.
Markus Häggberg
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
LKR Lichtenfels – Nachdem sie gegen Burgkunstadt äußerst knapp gewonnen hatten, machten es die Schachspieler des SB Seubelsdorf auch gegen den Nachbarverein SK Michelau sehr spannend.

Im Bezirksoberliga-Duell unter guten Freunden, die zeitweilig im Rahmen einer Spielgemeinschaft verbunden waren, behielten die Seubelsdorfer mit 4,5:3,5 knapp die Oberhand.

Lange ist es her, dass die SSV Burgkunstadt einen Sieg eingefahren hat. Bei der zweiten Mannschaft des FC Marktleuthen feierten die Burgkunstadter einen wichtigen 5,5:2,5-Sieg im Kampf um den Ligaverbleib.

Bezirksoberliga

SV Seubelsdorf – SK Michelau 4,5:3,5

Wie es die Aufstellung wollte, fiel die erste Entscheidung im geistigen Kräftemessen der üblichen Berichterstatter: Uwe Voigt lockte am fünften Brett den Michelauer Markus Häggberg zu einer kleinen Felderschwäche und baute diesen Vorteil mit konsequentem Spiel sukzessive aus. Häggberg wehrte sich mit listigen Finten, die Voigt aber durchschaute, so dass er schon im 23. Zug den ganzen Punkt einstrich.

Am achten Brett startete Florian Süppel gegen Patrick Schüpferling einen flotten Angriff und gab dafür sogar eine Figur, musste aber kapitulieren, als seine Initiative dann immer mehr versiegte.

Drechsel lässt sich malersich matt setzen

Eine Figur opferte auch Hans-Jürgen Drechsel gegenüber Alfons Schüpferling, um seinen angegriffenen König zu entlasten. Dies brachte jedoch nicht die erhoffte Erleichterung. Drechsel erwies sich als guter Sportsmann, indem er sich mitten auf dem Brett malerisch matt setzen ließ.

Der Anschlusstreffer für Seubelsdorf gelang Matthias Bergmann am dritten Brett. Nach ausgeglichenem Verlauf ließ sich Edgar Schalle einen Läufer abknöpfen und kapitulierte.

Am zweiten Brett verkeilte Marko Hofmann seine Bauernkette mit der von Andreas Schüpferling, was letztlich keinen Sieger hervorbrachte.

Währenddessen bahnte sich am ersten Brett eine kleine Sensation an. Dort hatte sich Jürgen Gegenfurtner gegen den über 400 Wertungspunkte schwächeren Youngster Benjamin Zerr schon eine gute Position erarbeitet. Bei einer Abwicklung vertauschte Gegenfurtner jedoch versehentlich die richtige Zugfolge und musste daraufhin eine Figur geben, um seine Dame wieder freizubekommen. In einem Endspiel, das er mit einem Läufer gegen einige Bauern führte, machte es sich Zerr zwar etwas schwerer als nötig, konnte dann aber den Sieg doch noch für sich verbuchen.

Benjamin Zerr gelang eine kleine Sensation.
Benjamin Zerr gelang eine kleine Sensation.
Markus Häggberg

Den erneuten Ausgleich für Seubelsdorf schaffte Tizian Wagner. Er sammelte geduldig Stellungsvorteile gegen Gert Grüner, bis es ihm gelang, entscheidend in dessen Damenflügel einzubrechen.

SVS-Mannschaftskapitän Clemens Hanschkow gab gegen Bernd Stammberger im Ringen um die Initiative zwei Bauern ab und war mit diesem Materialnachteil in einem Turmendspiel gelandet. Jedoch glückte es ihm, seinen Turm zu aktivieren, im Zentrum durchzubrechen und das Spiel und die Mannschaftsbegegnung überraschend doch noch für sich zu entscheiden.

FC Marktleuthen II – SSV Burgkunstadt 2,5:5,5

In ruhiges Fahrwasser lenkte Thomas Barnickel seine Partie gegen Jonas Zeidler. Nach dem Tausch der Dame und zweier Leichtfiguren war eine ausgeglichene Stellung erreicht, die ein Remis ermöglichte.

An Brett 1 musste sich Jens Güther um seinen anfälligen Mittelbauern kümmern. Dessen Befreiung klappte noch gut, aber dann schaffte es Andre Wilfert, unüberwindbare Drohungen aufzubauen, so dass Güther kapitulierte.

Daniel Völker preschte mit seinen Bauern rasch vor. Den Raumvorteil nutzend, konnte er einen unwiderstehlichen Angriff aufbauen, der zuerst einen Qualitätsgewinn einbrachte und in dem kurz darauf der König von Gerd Heimerl matt gesetzt wurde.

Durch ein frühes Bauernopfer blockierte Andreas Rebhan das Zusammenspiel der gegnerischen Figuren. Seine eigenen Figuren formierte er zu einem vernichtenden Angriffskeil, der auch durchschlug und damit seinen Gegner Thomas Hoffmann in die Knie zwang.

Roberto holt sich alle Bauern

Claus Roberto musste sich vor einer wild vorrückenden Bauernschar in Acht nehmen. Geschickt schaffte er es, die Schwächen der gegnerischen Stellung herauszuarbeiten. Nach dem Gewinn einer Leichtfigur räumte er alle Bauern von Johann Richter ab, so dass seine Freibauern den Sieg brachten.

Einem chaotischen Spiel sah sich Matthias Rotsch gegenüber. Es entwickelten sich beiderseitige Angriffschancen, bei denen Rotsch den Überblick behielt und seinen Gegner Michael Mücke auskonterte. Nach dem Damengewinn setzte sich somit die Siegesserie fort.

Johannes Türk als Fallensteller

In einem offenen, aber verzwickten Spiel legte Johannes Türk mehrere Fallen aus. Nach dem Gewinn der Qualität baute er Mattdrohungen auf, die schließlich einen entscheidenden Materialvorteil brachten, so dass Karlheinz Stingl die Segel strich.

In der letzten Partie wollte Burgkunstadts Uwe Max in einem Springerendspiel seinen Freibauern zum Durchbruch verhelfen. Aber der Marktleuthener Udo Rotsching war einen Tick schneller, so dass Max keine Gewinnchance mehr sah und aufgab.

Das bedeutete trotzdem einen ungefährdeten Sieg für die SSV Burgkunstadt, den sie auch dringend nötig hatte.

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