Den Altenkunstadter Gemeindeteil Strössendorf prägen vor allem das Schloss und die evangelische Pfarrkirche St. Katharina. Auch wenn die Bäume und Sträucher noch keine Blätter tragen, erfreut dieses Bild den Betrachter. Und dennoch gibt es auch hier Entwicklungen, die der Einwohnerschaft zu schaffen machen, wie etwa die ungehemmte Ausbreitung des Bibers. Das wasserreiche Umfeld von Strössendorf mit dem großen Baggersee sowie der Nähe von Main und Mühlbach wurde auch vom Biber entdeckt, und seine Spuren werden immer deutlicher. Ein Blick von der Ortsverbindungsstraße Altenkunstadt – Strössendorf in das Maintal lässt schon von weitem die geschädigten Pappeln am Flussufer erkennen.
Nicht anders ist die Situation von der Mainbrücke aus in Richtung Trebitzmühle, wo regelrechte Bahnen zu sehen sind, auf denen der Biber die Wiesen und das nahe liegende „Maienwäldchen“ aufsucht, um dann in den Flusslauf zurückzukehren. Auch in Richtung Weidnitz hat er die Rinde an den Bäumen schon abgenagt, und ganz Berge von Holzspänen geben Hinweise auf seine Tätigkeiten, die er vor allem in den Morgen- und Abendstunden verrichtet.
Eine beschauliche Obstbaumzeile erstreckt sich entlang des Ufers an der evangelischen Pfarrkirche von Strössendorf bis hin zur einstmals prägenden „Fischecke“, an der sich zu beiden Seiten des Mains beliebte Angelplätze befanden. Diese kurze Wegstrecke wurde früher sogar von Schulkindern häufig genutzt, denn diente sie bei den Bundesjugendspielen stets als Laufbahn, während auf dem gegenüberliegenden Dorfanger, wo sich einst auch das „Turnhäuschen“ befand, die anderen Wettbewerbe wie der Weitsprung und das Schlagballwerfen ausgetragen werden konnten.
„Draht-Hosen“ für die Obstbäume
Auf diesem Weg entlang der Obstbaumzeile wurden vor einiger Zeit sogar Ergänzungspflanzungen vorgenommen. Doch hat sich an diesen Obstbäumen, darunter auch alte Sorten, der Biber mächtig zu schaffen gemacht.
Die Verantwortlichen haben deshalb die Bäume an ihrem Stamm mit sogenannten Draht-Hosen versehen, um den Schädigungen Einhalt zu gebieten. Diese Bemühungen hatten durchaus Erfolg, der allerdings dadurch eingeschränkt wurde, dass diese Schutzvorrichtungen entfernt und ins Wasser geworfen wurden. Mit solchen Aktionen werden alle Bemühungen zunichte gemacht, und es dürfte nur noch einige Wochen dauern, bis manche Obstbäume instabil werden, weil der Stamm immer dünner wird, und sie schließlich umfallen.