Berufsbörse
Jugend in Lichtenfels hat Zukunftsberufe im Blick
Großer Andrang herrschte am Stand des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz.
Großer Andrang herrschte am Stand des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz.
Werner Diefenthal
F-Signet von Werner Diefenthal Fränkischer Tag
Lichtenfels – Auf der Berufsbörse im Meranier-Gymnasium Lichtenfels konnten sich die Schüler über die Möglichkeiten bei Unternehmen und Universitäten informieren. Das Angebot war breit gefächert.

Auf der Berufsbörse im Meranier-Gymnasium konnten sich die Schüler über die Möglichkeiten bei Unternehmen und Universitäten informieren. Das Angebot war breit gefächert und es gab viele Berufe zu entdecken.

Da ist beispielsweise Elisabeth Zipfel. Die Hebamme hat einen kleinen Stand in der Aula, informiert über den Beruf und die Studienmöglichkeiten. Sie hat immer viel zu tun an diesem Abend. „Es war ständig jemand da“, erzählt sie hinterher. „Erst seit 2020 gibt es den Studiengang für den Bachelor. Ich finde es toll, dass viele junge Menschen sich über die Ausbildung informieren.“

Ein Stück weiter präsentieren sich die Regiomed-Kliniken. Auch hier herrscht großer Andrang, wie generell an allen Ständen, bei denen es um Pflegeberufe geht. „Wir hatten viele tolle Gespräche“, so ein Sprecher am Stand, „einige wollen sich bald bewerben.“

Viele junge Frauen wollen zur Polizei

Viele der zukünftigen Arbeitgeber haben sich etwas einfallen lassen, um die Jugendlichen an ihre Stände zu locken. Das gilt nicht für die Stände der Polizei und der Bundeswehr, diese sind – wie jedes Mal – umlagert. Vor allem viele junge Frauen lassen sich umfassend informieren.

Auch die Beamten des Zoll hatten viel zu tun.
Auch die Beamten des Zoll hatten viel zu tun.
Werner Diefenthal

Im ersten Stock des Neubaus haben sich die Universitäten und Fachhochschulen niedergelassen. „Es fällt auf“, so ein Sprecher am Stand der Fachhochschule Coburg, „dass viele schon eine genaue Vorstellung von dem haben, was sie machen wollen. Sie fragen dann speziell nach Dingen, die sie zum Beispiel im Internet nicht gefunden haben.“ Gefragt sind hier vor allem IT-Berufe, so der allgemeine Tenor.

Auch Heimatnähe war gefragt: Die FAU Erlangen.
Auch Heimatnähe war gefragt: Die FAU Erlangen.
Werner Diefenthal
: Aus Jena war die dortige Universität zu Gast.
: Aus Jena war die dortige Universität zu Gast.
Werner Diefenthal

Problemfall Handwerk auch in Lichtenfels

Ein anderes Bild zeichnen die Betriebe, die Nachwuchs im handwerklichen Bereich suchen. Hier ist eher Zurückhaltung zu spüren. Christina Spickenreuther von der Handwerkskammer Oberfranken meint, es wäre leider zu beobachten, dass das Handwerk bei den Jugendlichen weniger gefragt sei.

„Ich hatte nur zwei wirkliche Interessenten heute Abend“, erzählt sie. Viele Jugendliche informieren sich im Internet. Das persönliche Gespräch werde leider immer weniger gesucht.

Ähnlich äußert man sich auch bei Muth Restaurierungen. Dabei informiert man hier sogar über die Möglichkeit des Trialen Studiums. Dabei ist es möglich, neben der klassischen Berufsausbildung innerhalb von fünf Jahren den Bachelor of Arts zu erwerben.

Nach der Ausbildung und der Gesellenprüfung legt man nach einer Präsensphase die Prüfung zum geprüften Betriebswirt ab und schreibt im Anschluss seine wissenschaftliche Arbeit.

Geringere Nachfrage

Am Stand der Firma Dechant erhält man ähnliche Informationen. Auch hier wird nur verhalten nachgefragt. Doch leidet gerade das Handwerk unter dem immer stärker werdenden Personalmangel. Wenn es keinen Nachwuchs gebe, so der allgemeine Tenor, sehe es in dem Bereich bald düster aus.

Obwohl auch die Mittel- und Realschulen explizit eingeladen waren, fiel doch auf, dass die Berufsbörse nicht so zahlreich besucht war wie vor ein paar Jahren noch. Allgemein, so heißt es bei den meisten Ausstellern, haben die Jugendlichen sich mehr auf die Suche im Internet spezialisiert. Man bekomme dort alle Informationen, die man braucht. Vor Ort sind es meist dann nur noch Detailfragen, die es zu klären gilt.

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