Fasching
In Maßbach taucht auch Cindy aus Marzahn auf
Als Cindy aus Marzahn bestach Melina Markert.
Als Cindy aus Marzahn bestach Melina Markert.
Dieter Britz
Die Mädelsgruppe Poppenlauer bei ihrem Fächertanz.
Die Mädelsgruppe Poppenlauer bei ihrem Fächertanz.
Dieter Britz
Die Rockpiraten mischten den Faschingsabend auf.
Die Rockpiraten mischten den Faschingsabend auf.
Dieter Britz
Durch das Programm führte Diethard Dittmar.
Durch das Programm führte Diethard Dittmar.
Dieter Britz
F-Signet von Dieter Britz Fränkischer Tag
Maßbach – Das soll mal einer nachmachen: Fünf Stunden lang unterhielten die Maßbacher mit Faschingsgrößen, tollen Tänzen und Rock-Musik.

„Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause können wir wieder Fasching feiern. Das war gar nicht so einfach, denn die Leute haben sich verlaufen“, sagte Diethard Dittmar, als er die Gäste in der Lauertalhalle zum Faschingsabend mit Büttenreden, Tänzen und Sketchen willkommen hieß. Doch sein Pessimismus war unbegründet, denn das fast fünfstündige Programm war bunt, vielfältig und unterhaltsam. Neu war allerdings, dass nicht mehr der Vereinsring, sondern der TSV Gastgeber war.

Rücktritt vom Rücktritt

Besonders erfreulich war, dass Jakob Neunhoeffer und Jonathan Schneider sich zum Rücktritt vom Rücktritt entschlossen hatten und doch wieder mit dabei waren.

Susanne Störcher in der Bütt war offenbar Insiderin im Berliner Politikbetrieb und nahm sich unter anderem Karl Lauterbach vor, „der von Talkshow zu Talkshow rennt“ und „den Haschischverkauf erlauben will, um den Schwarzmarkt auszutrocknen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt“. Sie wusste auch, dass ohne seine Erlaubnis kein Text das Ministerium verlässt und er immer dort ist, wo eine Kamera steht. Im Gegensatz zu ihm ist seine Staatssekretärin Sabine Dittmar eine, die auf die Menschen hört.

Verdienter Jubel für die Magic Kids

Die Magic Kids, 18 Mädchen und ein Junge, entführten die Gäste mit ihren Tänzen unter dem Motto „Jeannie aus der Wunderlampe“ in den Orient. Der Geist auf der Lampe sollte ihnen Wünsche wie „Frieden und Freiheit“ erfüllen. Trainiert wurden sie von Sabrina Schneider und Kirsten Bockisch. Den langen Beifall hatten sie wirklich verdient.

Perfekte Berliner Schnauze

Eine „etwas schräge Dame aus Preußen“ kündigte Diethard Dittmar an. In der Tat, Melina Markert als „Cindy aus Marzahn“ präsentierte sich als perfekte Berliner Schnauze und berichtete von ihrem Problem, in eine Disco zu kommen. Auch ihre Wohnung im zwölften Stock eines Hochhauses ohne Fahrstuhl ist nur schwer zu erreichen. Sie stand zum ersten Mal auf der Bühne, aber nicht zum letzten Mal, wenn es nach dem Beifall geht.

Seitenhieb nach Poppenlauer

Renate Koch und Sabine Schneider als Masseurinnen nahmen sich Konstantin Koch und Benedikt Kienzle als Patienten vor und gingen wenig zimperlich mit ihnen um. Und vor allem tratschten sie. „Alfred ist ausgezogen“ klagte die eine. Der Ehemann hat sich eine viel jüngere gesucht. Viel schlimmer aber ist, dass sie ausgerechnet aus Poppenlauer kommt.

Großartig: Die Medusa-Kostüme

Sehr schwungvoll und mit gelungenen Kostümen, die an die Medusa aus der griechischen Mythologie erinnern, wirbelte die große Garde des FC Poppenlauer auf die Bühne. Selbstverständlich bekam die Gäste auf dem Nachbarortsteil den verdienten Applaus. Trainiert werden sie von Kathrin Heinickel.

Stammgäste auf der Bühne

Bettina Kaufmann und Stefan Dietz als seit 55 Jahren verheiratetes altes Ehepaar stritt über Kleidung oder Aufklärung der Kinder. Dieses „alte Ehepaar“ aus dem Ortsteil Weichtungen gehört schon seit vielen Jahren zum Stammpersonal der Faschingsabende.

Kontrast zu Karneval-Hits

Laut wurde es, als die Maßbacher Rockband Sing als Piraten die Bühne stürmte. Statt „Humba Humba tätärä“ begeisterten sie mit echtem Rock und Pop wie „Come on without, come on within“ oder Nenas „99 Luftballons“. Ihre Show war ein gelungenes Kontrastprogramm zur Karnevalsmusik. Acht junge Damen der 1. Garde des TSV Massbach in klassischen Kostümen mit Dreizack-Hut und kurzen Röcken tanzten anschließend sehr schwungvoll und präzise. Auch sie hatten den Beifall des ganzen Saals sehr verdient. Trainiert wurden sie von Julia und Kirsten Bokisch.

Sonja Heck und Holger Ulrich trafen sich nach der Corona-Pause zum ersten Mal wieder am Stammtisch. „Mein Mülleimer war in dieser Zeit mehr draußen als ich“, klagte er. Einen eigenen, billigen Corona-Schnelltest hat er erfunden: „Ein Bier aufmachen, wenn es nach Bier riecht und nach Bier schmeckt, bist du gesund.“ Die Mädelsgarde aus Poppenlauer mit 14 jungen Damen, trainiert von Jutta Kessler, war eine Augenweide.

Neunhoeffer und Schneider sind zurück

Der Höhepunkt des Faschingsabends war ganz zum Schluss der Auftritt von Jakob Neunhoeffer und Jonathan Schneider. Neunhoeffer ist evangelischer Pfarrer in Sugenheim, Schneider Apotheker in Maßbach. Beide zählten über Jahre zum Faschings-Urgestein, wollten aber eigentlich aufhören. Doch nun kündigten sie an: „Wir werden für euch Lieder schreiben ein Leben lang, Maßach Helau“.

Zwei Jahre lang wurde in ganz Deutschland kein Fasching gefeiert, weil die beiden nicht feiern wollten. Neunhoeffer hat angefangen, Sport zu treiben. Marathon zu laufen, hat er aber wieder aufgegeben. Das kommt zu teuer, denn dafür braucht er vier Übernachtungen mit Frühstück. Schon in der Fahrschule hat er gelernt: „Bei welchem Verkehrsschild muss ich bremsen und sofort wenden? - Beim Ortsschild von Poppenlauer!“

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