Große Freude beim Tageblatt. Beim Coburger Medienpreis konnte die Redaktion eine der Auszeichnungen ergattern. Nicht zum ersten Mal.
Zwei Preise
Redakteurin Cindy Dötschel wurde am Donnerstag ausgezeichnet in der Kategorie „Nachwuchs Regional“. Sie bekam den Preis für zwei Reportagen über Tobias. Der 20-Jährige kam mit einer Hirn-Fehlbildung zur Welt. In den Berichten begleitete Cindy ihn bei seinem Start in ein neues Leben, eine WG für junge Menschen mit Behinderung, in der sie aber selbstbestimmt leben können.
Cindy Dötschel: „Ich kenne Tobias und seine Familie schon von klein auf, weil ich im Haus gegenüber aufgewachsen bin. Deshalb war ich zwar zum einen nah an der Familie, zum anderen hat diese Nähe aber auch das Arbeiten nicht einfacher gemacht “, sagt die 27-Jährige.
„Gut versorgt“
Den Eltern von Tobias war bewusst, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen würde, an dem sie ihren Sohn nicht mehr pflegen können. Aus diesem Grund haben sie gemeinsam mit weiteren Eltern, deren Kinder eine Behinderung haben, den Verein Neues Wohnen Coburg gegründet. Ende des vergangenen Jahres konnten 24 Apartments in einem Neubau in Bertelsdorf von jungen Menschen mit Behinderung bezogen werden. „Tobias Eltern wollten ihren Sohn gut versorgt wissen. Im November ist er in seine eigene Wohnung gezogen.“
Weitere Preisträger am Donnerstag waren Amonte Schroeder-Juerss: „Alle für einen„, erschienen im Süddeutsche Zeitung Magazin. Die Geschichte, die in der Kategorie „Nachwuchs National“ prämiert wurde, beschreibt, wie sich ein ganzes schwäbisches Dorf um einen zurückgebliebenen Mann kümmert, nachdem sein Vater gestorben war.
Den Preis in der Kategorie „Wellenschläger regional“ bekamen die Autoren Martin Droschke und Oliver Hess für ihr Projekt „Künstlernotgeld“. Mit der Aktion halfen sie in der Pandemie Künstlern, denen die Einnahmen weggebrochen waren. Der Preis „Wellenschläger national“ ging an Knud Vetten für seinen in der ARD ausgestrahlten Beitrag: „Vorwurf Tierquälerei: Razzia bei Fleischhändler“.
Till Mayer aus Bamberg geehrt
In der Kategorie „Schöpfung regional“ (und Sonderpreis für besondere Leistungen) wurde der Bamberger Till Mayer geehrt für die Ausstellung „Donbas“ im Bayerischen Armeemuseum und seine langjährige Berichterstattung aus der Ukraine. Mayer über seine Arbeit: „Ich beschreibe und dokumentiere, was dieser aufgezwungene Krieg mit einem Land und seinen Menschen macht. Natürlich soll das zu gesellschaftlichen und politischen Debatten in meiner Heimat führen. Keiner soll sagen können: „Ich habe das nicht gewusst. Ich habe von den Massenmorden, den Vergewaltigungen, nichts gewusst. Ich habe nicht gewusst, was in den Gebieten passiert, die russische Soldaten unter Kontrolle haben.“ Die Auszeichnung in der kategorie „Schöpfung national“ ging an Alexander Gutsfeld für seinen Podcastt „Narcoland“, veröffentlicht gemeinsam mit der Aachener Zeitung. Der Journalist zeigte damit als einer der ersten die Verbindungen zwischen Crystal Meth-Küchen in Europa, besonders in den Niederlanden und dem mexikanischen Sinaloa-äKartell auf. Das hatte die Drogenköche nach Europa geschickt und hier den Absatz von Crystal Meth damit dramatisch gesteigert. Für seine Recherchen reiste Gutsfeld auch in die Niederlande und Tschechien. red
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