Die Enttäuschung ist groß – denn der Kartenvorverkauf lief bislang sehr gut. Doch mehrere Krankheitsfälle im Ensemble haben den Verantwortlichen des Landestheaters Coburg keine andere Wahl gelassen: Der geplante Premierentermin für den Klassiker „Die Dreigroschenoper“ am Samstag, 25. Februar, muss abgesagt werden. Das hat das Landestheater mitgeteilt. Neuer Premierentermin für das Bertolt-Brecht-Stück ist damit Sonntag, 5. März.
Weitere Absagen erforderlich
Durch die Verschiebung der Premiere ergeben sich allerdings noch weitere Änderungen. So müssen auch folgende Vorstellungen abgesagt werden: am Samstag, 4. März, „Lucia di Lammermoor“ im Großen Haus sowie „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ in der Reithalle.
Was tun mit Karten?
Alle Theaterbesucher die bereits Karten gekauft und diese über die Theaterkasse erworben haben, werden telefonisch oder per Mail informiert und gebeten mit den Tickets für Rückerstattung oder Umtausch an die Theaterkasse zu kommen. Abonnenten mit Premierenabo werden ebenfalls von der Theaterkasse kontaktiert. Im Falle einer Onlinebuchung erfolgt die Rückerstattung automatisch über den Ticketanbieter Reservix. Die Kunden werden per Mail informiert. Theaterbesucher, die über andere Vorverkaufsstellen gebucht haben, sollen sich bitte an diese wenden.
Live-Band mit auf der Bühne
Zum Stück, das nun also am Sonntag, 5. März, Premiere in Coburg feiern wird: Der Geniestreich nach John Gays „The Beggar“s Opera“ von 1928 mit den Kompositionen Kurt Weills und Welthits wie „Die Moritat von Mackie Messer“ wird inszeniert von Jasmin Sarah Zamani, die in Coburg bereits „Wiener Blut“ in Szene setzte. Die musikalische Leitung übernimmt Johannes Braun. Bühnenbild und Kostüme stammen von Aylin Kaip, die unter anderem die Operette „Die Zirkusprinzessin“ ausstattete. Es spielen das gesamte Schauspielensemble, der Chor des Landestheaters und eine Live-Band.
Soho, ein Stadtteil von London, ist ein Moloch, in dem die Ärmsten der Armen hausen, die Polizeichefs eine gemeinsame Sache mit Schwerverbrechern machen und Korruption und diverse andere kriminelle Tätigkeiten längst zur Tagesordnung gehören. Mackie Messer ist der Gangsterboss der Londoner Unterwelt. Er ist es gewohnt das Sagen zu haben - auch in Liebesdingen. Doch dann verliebt er sich ausgerechnet in Polly Peachum – die Tochter des Londoner Bettlerkönigs. Ihr Vater ist gegen die Liaison, doch Mackie und Polly heiraten Hals über Kopf. Das will Peachum nicht auf sich sitzen lassen und verbündet sich mit der Polizei. Gemeinsam spinnen sie eine Intrige und hoffen so, Macheath für immer wegsperren zu können ...
Neben den weltbekannten, von Größen wie Louis Armstrong bis Frank Sinatra gecoverten Kompositionen Kurt Weills, hat der Stoff bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Die Frage nach den gesellschaftlichen Missständen, die im Stück kulminieren in der Frage Mackie Messers: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“, stellt sich aktuell wieder dringlicher denn je. Brecht verdeutlicht sie im Kunstgriff der Gegenüberstellung des Gangsterbosses Macheath mit dem zwielichtigen Unternehmer Peachum.
Zur Besetzung: In den Hauptrollen zu erleben sind Nils Liebscher, der im Sommer Erfolge als Don Camillo feierte, als Mackie Messer und Annelie Straub, bekannt als Jakob Krakel aus dem Weihnachtsmärchen „Der Wunschpunsch“ als Polly Peachum. Die Rolle des Bettlerkönigs Peachum übernimmt Niklaus Scheibli.
Karten erhält man an der Theaterkasse oder online unter landestheater-coburg.de
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