„Wischen, einsteigen, fahren.“ Auf diese Formel lässt sich das digitale Ticket der Stadtbusse verkürzen. Möglich wird diese mit dem „Fairtiq“. Die Smartphone-App hat die Schweizer Firma gleichen Namens entwickelt. Zone 1, 2 oder 3? Einzelfahrt oder Tageskarte? Genügend Geld in der Tasche?
All diese Fragen können sich Busfahrgäste künftig sparen, wenn sie die Fairtiq-App in Stadt und Landkreis nutzen. Ab sofort genügt vor dem Einsteigen eine Wischbewegung auf dem Smartphone, und man hat eine gültige Fahrkarte – einen Preisdeckel und weitere Vorteile.
Nur einmal registrieren
„Dank Fairtiq brauchen sich unsere Fahrgäste keine Gedanken mehr machen, in welchen Tarifzonen sie unterwegs sind oder ob sich eine Tageskarte lohnt“, erklärte SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen am vergangenen Donnerstag. „Sie können im Bus Platz nehmen, die App macht den Rest.“
Nachdem ein Fahrgast sich einmal registriert und die Zahlungsinformationen hinterlegt hat, laufen alle Fahrten bargeldlos ab. Sollte der Check-out mal vergessen werden, nimmt die App diesen automatisch vor. Nach der Fahrt zeigt die App auf dem Smartphone den Preis an. Volle Kostenkontrolle ist somit gegeben.
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Fahrgäste müssen sich nicht mehr durch verschiedene Zonen und damit Tarife kämpfen
„Die Busfahrkarte wird sozusagen nach der Fahrt und nicht wie bisher vorher erworben“, erklärte Cyrill Schmid von der Schweizer Firma. Da die App einen Algorithmus für den besten Preis hat, sind die Passagiere im Stadtbus oft günstiger unterwegs.
Besonders Menschen, die nur gelegentlich die Busse des ÖPNV nutzen, müssen sich nicht mehr durch verschiedene Zonen und damit Tarife kämpfen. „Das macht den Busverkehr digitaler, moderner und bequemer“, so Wilhelm Austen.
Leiter der SÜC-Verkehrsbetriebe möchte Fahrgäste zurückgewinnen
Für den Leiter der SÜC-Verkehrsbetriebe, Raimund Angermüller, ist das digitale Busticket eine Möglichkeit, während der Corona-Pandemie verloren gegangene Fahrgäste zurückzuholen und auch jüngere Menschen anzusprechen. „Mit der Smartphone-App wird das Zugangshemmnis ‚Busfahrkarte’ abgebaut.“
Das System erkennt die gefahrene Strecke anhand der Standortermittlung des Smartphones und wählt automatisch die richtige Fahrkarte aus – mit eingebautem Preisdeckel: Falls die Kosten mehrerer Einzelfahrten den Preis für eine Tageskarte übersteigen, zahlt der Fahrgast nur den günstigeren Tarif.
Fairtiq bietet noch weitere Vorteile
Zusätzlich profitieren Fairtiq-Nutzende von Vorteilen, die reguläre Fahrkarten nicht bieten: So sind über die App eine neue Tageskarte (ab 4 Euro, Tarifzone 1) sowie das neue Kurzstrecken-Ticket für Coburg-Stadt (ab 1,20 Euro bis 1 km) erhältlich.
Wie das Busfahren im Landkreis Coburg läuft
Bei Busfahrten im Landkreis Coburg wendet das System eine innovative Abrechnung an, die mit Papierfahrkarten nicht möglich wäre. Im „Luftlinientarif“ kommt es nicht mehr auf Zonen an, sondern auf die tatsächliche Entfernung zwischen Start- und Zielhaltestelle. Die Passagiere zahlen für ihre Fahrt einen Grundpreis von 90 Cent plus 33 Cent pro zurückgelegtem Luftlinienkilometer.
Auch hier werden die Kosten so gedeckelt, dass für keine Einzelfahrt mehr als 4,50 Euro anfallen. Eine Weiterleitung zu Fairtiq findet sich in der „Coburg erLeben“-App. Auf der Homepage der SÜC ist ein erklärendes Video zu sehen (suec.de/fairtiq).
Welche Voraussetzungen es für die Nutzung der digitalen Buskarte braucht
Voraussetzungen, um das Ganze nutzen zu können, sind ein funktionsfähiges aktuelles Smartphone mit Android- oder Apple-iOS-Betriebssystem, mobile Daten während der Fahrt (Datenverbrauch circa 1 MB/Stunde), gültiges bargeldloses Zahlungsmittel und freigegebene GPS-Ortungsfunktion.