Am 24. Februar 1902 beschloss der Coburger Magistrat den Bau eines Elektrizitätswerks in Coburg.
„Auch wenn wir manchmal meinen, die Uhren seien früher langsamer gelaufen, ging doch alles recht flott“, heißt es in einer Pressemitteilung der SÜCEnergie und H2O GmbH, des Coburger Energieversorgers anlässlich dieses technischen Fortschritts vor 120 Jahren.
Gleichstromerzeugung mit zwei 100-PS-Gasmaschinen
Knapp ein Jahr später, am 16. April vor 120 Jahren, wurde die in Coburg erste Gleichstromerzeugung mit zwei 100-PS-Gasmaschinen in Betrieb genommen.
Bis zum Jahresende 1903 erreichte diese Anlage eine Abgabe von 66.100 Kilowattstunden (66,1 Megawattstunden).
„Seinerzeit eine große Leistung – heute kaum vorstellbar, wie Coburg mit dieser geringen Menge an Strom auskommen konnte“, sagt SÜC-Geschäftsführer Wilhelm Austen.
500.000 MWh stehen fast 94.000 Einwohnern zur Verfügung
Denn heute betrage die Abgabemenge aus dem gesamten Stromversorgungsnetz der SÜC, das sich neben Stadt und Landkreis Coburg über Bereiche im Heldburger Unterland und Teile von Unterfranken sowie Kronach und Lichtenfels erstreckt und eine Fläche von 777 Quadratkilometer umfasst, jährlich um die 500.000 MWh an fast 94.000 Einwohner.
Fast 800 Stationen und Schalthäuser, vier Umspannwerke
Dazu betreibt die SÜC insgesamt 787 Stationen und Schalthäuser, die an vier Umspannwerke aus übergeordneten Netzen angeschlossen sind. Das Stromnetz besteht aus 900 Kilometern Mittelspannungskabel und 20 Kilometer Mittelspannungsfreileitung.
Für den sicheren Betrieb der Stromversorgung investieren die Coburger Stadtwerke regelmäßig erhebliche Summen.
Stromnetz fit für die Energiewende gemacht
„Während andernorts oft marode Energienetze zu finden sind, haben wir dafür gesorgt, dass Freileitungen unter die Erde kommen und so weniger störanfällig sind“, bekräftigt Dietmar Benkert, bei der SÜC verantwortlich für die Elektrizitätsversorgung, in der Pressemitteilung. Damit habe die SÜC ihr Netz in den vergangenen Jahren fit für die Energiewende gemacht.
Bau eines neuen Schalthauses der SÜC in Neuses
Derzeit ist der Bau eines Energieparks, mit dem Strommengen aus Sonne und Wind zwischengespeichert werden können, geplant. „In Vorbereitung darauf errichten wir gerade ein neues Schalthaus in Neuses“, sagt Austen. Das Investitionsvolumen betrage neun Millionen Euro – ein Großteil der Aufträge werde von regionalen Unternehmen ausgeführt.
100 SÜC-Mitarbeiter sorgen für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung
Heute bietet die SÜC alleine im Bereich der Stromversorgung über 100 Arbeitsplätze. „Unsere Mitarbeiter sorgen tagtäglich für eine zumeist unterbrechungsfreie Stromversorgung.
Und für den Fall, dass es doch einmal zu einer Störung kommt, ist ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr im Einsatz“, sagt der SÜC-Geschäftsführer.
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