Michl präsentierte seinen Debütroman „Krämerseelen“ in der Buchhandlung Friedrich vor, den er unter seinem vollen Namen Siegfried Michl im Burg-Verlag herausbrachte. „Es ist die erste lange Geschichte, die ich geschrieben habe“, erzählte der Autor. Ursprünglich sollte es ein Regionalkrimi werden.
Flucht nach vorne
Somit ist aus einem Krimi eine Art „Road Trip“ geworden, die Geschichte zweier Menschen, die nach einem Schicksalsschlag die Flucht nach vorne antreten. Wie man es auch schon von seinen Liedern gewöhnt ist, schaut Michl in seinem Roman den Menschen genau in die Seele und auf den Mund, entwickelt oberfränkische Situationskomik, gibt sich zugleich gesellschaftskritisch – mal unterschwellig, mal deutlicher. „In meinem Buch gibt es viel wörtliche Rede, gerne auf Fränkisch, wenn auch nicht in der ‚Hardcore-Variante’“, sagte Siggi Michl. Fränkisch sei zwar schön zu reden, aber beim Lesen tue man sich schwer.
Eine Konzertlesung
Doch es wäre nicht Siggi Michl, wenn er sich einfach so vor sein Publikum setzen und aus seinem Buch vorlesen würde. Er hatte seine Gitarre mit im Gepäck und machte aus einer einfachen Lesung eine Konzertlesung, streute immer wieder Lieder ein, die sich ganz gut zur Geschichte der „Krämerseelen“ fügten. „Klaane Stadt“ bekamen die Zuschauer zu hören, „Am Acker“ oder „Zerbrechlich“, eine fränkische Variante von Stings Hit „Fragile“. „Krämerseelen“ ist rund 240 Seiten stark und in der zweiten Auflage im Burg-Verlag erschienen.