Einschätzung
Trübe Aussichten für die Kulmbacher Wirtschaft
Die aktuelle Situation macht es Kulmbacher Unternehmen zum Beginn des Jahres 2023 nicht leicht.
Die aktuelle Situation macht es Kulmbacher Unternehmen zum Beginn des Jahres 2023 nicht leicht.
BR
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Kulmbach – Die Unternehmen im Landkreis starten unter schwierigen Vorzeichen in das neue Jahr. In der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage berichten sie von einer negativen Geschäftslage.

„Das Geschäftsumfeld bleibt für unsere Unternehmen schwierig. Die Liste der Risiken ist lang und wird in nächster Zeit nach Einschätzung der Kulmbacher Wirtschaft nicht kürzer“, verdeutlicht Harry Weiß, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kulmbach.

Geschäftslage in Kulmbach hat sich eingetrübt

Die aktuelle Geschäftslage stellt sich in der Wirtschaftsregion Kulmbach zu Jahresbeginn im Vergleich zu Oberfranken angespannt dar. „Nur 24 Prozent der Befragten beurteilen die aktuelle Geschäftslage positiv, ein Drittel dagegen negativ“, fasst IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann zusammen. Damit hat sich die Beurteilung der Geschäftslage im Vergleich zur vorherigen Herbstumfrage spürbar eingetrübt und schwenkt ins Negative.

„Die negative Einschätzung der aktuellen Geschäftslage ist ein ernstzunehmendes Warnsignal an die Politik, für verlässliche und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen zu sorgen“, so der Gremiumsvorsitzende.

Erwartungen in Kulmbach bleiben negativ

Die kommenden Monate sind von etwas mehr Zuversicht geprägt als zuletzt. Das pessimistische Gesamtbild hat allerdings auch zu Jahresbeginn Bestand. 14 Prozent der Firmen hoffen auf eine Verbesserung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten, eine Verschlechterung befürchten hingegen 34 Prozent. Somit bleiben die Erwartungen negativ, haben sich gegenüber dem Herbst aber stabilisiert. „Die Unternehmen können dank der Preisbremsen bei Strom und Gas halbwegs verlässlich kalkulieren. Die Rahmenbedingungen bleiben aber weiterhin fordernd, macht Weiß deutlich.

Unternehmen rechnen mit "Rückgang der Beschäftigten"

Und so verwundert es nicht, dass die Investitionsplanungen der befragten Unternehmen aus der Region vor allem von Zurückhaltung geprägt sind. Im selben Fahrwasser bewegen sich die Beschäftigtenplanungen der Unternehmen, die sogar von einem leichten Rückgang der Beschäftigten in den nächsten Monaten ausgehen. Hier treffen Fachkräftemangel und nachlassende Konjunktur aufeinander.

Mehrere kritische Faktoren

„Längst gehören die instabilen Lieferketten, die stark gestiegenen Energiepreise und der wachsende Fachkräftemangel zum neuen Alltag der Kulmbacher Wirtschaft“, so Weiß. Diese Herausforderungen könnten aber nur gemeistert werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. „Und daran hapert es, vor allem bei der Bürokratie. Viel zu lange Genehmigungsverfahren etwa bei der Umsetzung der Energiewende und dazu Verwaltungsverfahren, die dringend digitalisiert und verschlankt werden müssen, etwa bei der Einwanderung von Fachkräften, um nur ein Beispiel zu nennen.“

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