„Saisonüblich gab es im Agenturbezirk Bayreuth-Hof im August mehr Arbeitslo-se als im Vormonat. Durch Meldungen im Zusammenhang mit dem Schul- und Ausbildungsende waren spürbar mehr arbeitslose Jugendliche zu verzeichnen, die aber in der Regel nur kurzzeitig arbeitslos sein werden“, bilanziert Sebastian Peine, Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof, die auch den Landkreis Kulmbach betreut.
Der Anstieg im Kreis Kulmbach war vergleichsweise moderat. Im Bereich des Jobcenters ging die Zahl der Arbeitslosen im August sogar zurück, lag aber aufgrund des Zuzugs Geflüchteter aus der Ukraine über dem August-Wert 2021.
Einige gut qualifizierte Arbeitnehmer haben sich arbeitslos gemeldet, weil sie, meist nach erfolgter Eigenkündigung, einen Arbeitsplatzwechsel vornehmen wollen, der mit einer kurzen Arbeitslosigkeit einhergeht. Zahlreiche Meldungen erfolgten von Personen mit zum Teil gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen. Meist ist der Anspruch auf Krankengeld erschöpft und über einen bereits gestellten Rentenantrag ist noch nicht oder abschlägig entschieden. In diesem Zusammenhang ist eine Zunahme von psychischen Erkrankungen zu verzeichnen, die die Ausübung der bisherigen Tätigkeit nicht mehr erlauben.
Weiterhin sind erste Arbeitssuchendmeldungen für die Wintersaison erfolgt. Es gab auch viele Abmeldungen in Arbeit, insbesondere im Verkauf, im Lager- und Versand, von Auslieferungsfahrern und Hilfskräften für die Altenpflege.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften war ähnlich hoch wie im Vormonat und im Vorjahr. Es gingen 158 neue Stellenmeldungen ein, 14 weniger als einen Monat zuvor.
Aktuell fragten Arbeitgeber verstärkt ausgebildete handwerkliche Fachkräfte für die Branchen Elektro, Bau und Metall nach. Weiterhin dringend gesucht sind Anlagenmechaniker und technische Systemplaner. Diese Fachleute sind allerdings nur sehr selten arbeitslos gemeldet, so dass auch geschickte angelernte Kräfte eingestellt werden. Arbeitgeber können für die Einstellung von Kräften, deren Vermittlung wegen in ihrer Person liegender Gründe erschwert ist, einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt zum Ausgleich einer Minderleistung erhalten.
Der medizinische Sektor sucht nach versierten medizinischen Fachangestellten, Ärzten, Physiotherapeuten und Pflegefachleuten. Gefragt sind weiterhin kaufmännische Fachleute mit Spezialkenntnissen sowie Erzieher, Kinderpfleger und Sozialpädagogen.red