Der rund acht Kilometer lange Wanderweg „Höllental und Mainblick“ zwischen Schweinfurt und Mainberg wird zur Zeitreise in die Vergangenheit. Vorbei am Hexenbrünnle führt die Route unter anderem zum Schloss Mainberg. An elf Stationen gibt´s für die Ausflügler informative Themen- und Panoramatafeln.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour? Der Rundweg „Höllental und Mainblick“ führt auf die Anhöhe zwischen Schweinfurt und Mainberg und verknüpft dabei die Themen Natur und Landschaft, Wein und Main, Geschichte und Kultur sowie Arbeit und Lebensraum. Die Route ist mit Themen- bzw. Panoramatafeln ausgestattet, die die Ausflügler an elf Stationen über die jeweiligen Besonderheiten vor Ort informieren.
2. Wie komme ich da hin? Und wo kann ich parken? Aus dem Süden kommend ist das Höllental in Schweinfurt mit dem Auto leicht über die A7 und A70 (Ausfahrt 7-Schweinfurt-Zentrum) und im Anschluss über die B286 und B26 zu erreichen. Wer aus dem Norden anreist, kommt über die A71 (Ausfahrt 29-Poppenhausen) und fährt im Anschluss weiter über die B286 und B26.
Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz am Biotop im Schweinfurter Höllental. Hier kann zwar geparkt werden, viel Platz ist jedoch nicht. Auf der Zufahrt durch das Höllental gibt es aber auch einige Parkbuchten, in denen man das Fahrzeug abstellen kann.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt beispielsweise vom Würzburger Hauptbahnhof in 35 Minuten mit der RB 53 Richtung Bamberg und steigt an der Haltestelle „Schweinfurt Stadt“ aus. Von hier aus ist der südlichste Punkt der Rundwanderung, der Beerhüterturm, in 20 Minuten zu erreichen.
3. Warum sollte ich im Höllental wandern? Es gibt Städte, die nicht zwingend als Ausflugsziele gelten. Als Industriestadt gilt das möglicherweise auch für Schweinfurt. Und das völlig zu Unrecht. Dass die rund 54.000 Einwohner zählende Stadt über etliche Freizeitmöglichkeiten wie zum Beispiel einen Wildpark, einen Kletterwald oder einen Baggersee verfügt, wissen neben den Einheimischen sicherlich auch viele Familien und Naturfreunde aus der Umgebung. Dass hier stadtnah aber auch Wandertouren möglich sind und sich das zeitgleich so sehenswert und abwechslungsreich gestaltet, ist wahrscheinlich eher weniger bekannt. Wer sich überraschen lassen will von einer Tour, die unter anderem atemberaubende Ausblicke auf den Main, das Maintal und Schweinfurt bietet und wer gerne auf verwunschenen Pfaden zwischen alten Gärten und Weinbergen unterwegs ist, sollte nicht lange zögern und sich seine Wanderschuhe schnappen.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben? Startpunkt der rund acht Kilometer langen Tour ist der Parkplatz am Biotop im Schweinfurter Höllental. Kleinere, steile Anstiege führen die Wanderer vorbei am „Hexenbrünnle“ und einem historischen Grenzstein hinauf auf den Bramberg zum ehemaligen „Schindturm“. Der Aussichtsturm wurde 1892 erbaut und bietet einen ersten Ausblick auf das Höllental und die Stadt Schweinfurt. Im Anschluss geht´s weiter zum „Beerhüterturm“. Der Turm diente in früheren Zeiten den Beerhütern als Beobachtungsposten. In den Wochen vor der Weinernte bewachten sie die Weinberge rund um die Uhr, damit die Weintrauben nicht gestohlen wurden. Unweit von hier geht´s auf dem schmalen Jägerpfad am Hang entlang.
Belohnt werden Wanderer hier mit einem tollen Blick auf die Weinberge und Streuobstparzellen. Der enge Fußpfad führt weiter durch Obst- und Weingärten, die teils von verwilderten Grundstücken und Steinmauern umrahmt sind.
Mittendrin liegt die Aussichtsterrasse Bismarckhöhe. Hier kann man auf gemütlichen Holzbänken eine Pause machen, während man den Blick über das weite Maintal und hinüber zum Schloss Mainberg schweifen lässt. Weiter den Weg entlang befindet sich die über 200 Jahre alte Ernst-Sachs-Eiche, bevor sich vor den Ausflüglern das Schloss Mainberg erhebt. Auch hier gibt es einen gemütlichen Rastplatz.
Zurück geht´s durch den Buchenwald, vorbei am Jagdhaus Dianeslust und weiter auf naturnahem Waldweg das Wirtshaus Almrösl mit großem Biergarten streifend. Entlang von Gartenanlagen geht es über Treppen weiter in das Höllental zurück zum Ausgangspunkt.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen? Die Wandertour ist in 2,5 Stunden gut machbar. Es lohnt sich allerdings auf jeden Fall, sich deutlich mehr Zeit zu nehmen – sei es, um das Panorama zu genießen, spontan im Biergarten einzukehren oder sich eine Brotzeit mit Blick auf Schloss Mainberg zu gönnen.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip? Die Wanderung ist sicherlich ganzjährig begehbar. Der naturbelassene Wanderpfad führt aber auch über weiche Wald- und Wiesenwege, die derzeit zum Teil noch feucht und matschig sein können.
An festes Schuhwerk sollte man also auf jeden Fall denken. Das Frühjahr, wenn alles zu blühen und zu gedeihen beginnt, gehört gemeinsam mit dem farbenfrohen Herbst sicherlich zu den reizvollsten Zeiten im Jahr, um sich auf den Weg zu machen.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet? Die Wanderung ist für die ganze Familie geeignet und hält viele abwechslungsreiche Passagen parat. Mit Kinderwagen oder Rollstuhl ist die Tour jedoch nicht zu machen. Mehrere Sitz- und Rastgelegenheiten bieten zudem die Möglichkeit, Pause zu machen und die gewonnenen Eindrücke nachwirken zu lassen.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen? Die Tour beginnt und endet „offiziell“ (in aufsteigender Nummerierung der Thementafeln) am Parkplatz am Biotop im Höllental, was nicht heißen soll, dass der Rundweg nicht von einem anderen Punkt aus gestartet werden kann.
Wer von hier startet, kann bereits nach wenigen Minuten im Almrösl einkehren. In dem Ausflugslokal mit großem Biergarten kommen neben Kaffee und Kuchen vor allem regionale und hausgemachte Gerichte auf den Tisch.
Ansonsten gibt es in Schweinfurt zahlreiche Gaststätten, Cafés, Eisdielen oder auch Lebensmittelmärkte, in die man einkehren oder in denen man sich einen Snack besorgen kann.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung? • Wie schon weiter oben angedeutet, punktet Schweinfurt mit etlichen Freizeitmöglichkeiten. Wenn man also schon vor Ort ist, sollte man es sich nicht entgehen lassen, einmal durch die Stadt zu schlendern.
• Für Familien mit Kindern bietet sich beispielsweise der Wildpark an den Eichen mit Streichelzoo und Spielplätzen an oder an warmen Tagen auch ein Besuch am Schweinfurter Baggersee oder im Kletterwald Einsiedel. Für Kulturfreunde stehen mehrere Museen zur Auswahl.
• Gut 20 Kilometer von Schweinfurt entfernt befindet sich der Jüdische Friedhof Schwanfeld. Über 2000 Juden fanden hier vor den Toren des Dorfs ihre letzte Ruhestätte. Bis 1940 wurde er noch von einigen Gemeinden genutzt, jetzt steht er unter Naturschutz und ist ein Kultur- und Landschaftsdenkmal.
(von Patty Varasano)