Nach Fall in Selb
Polizei schnappt Automatensprenger in Holland
Gesprengte Geldautomaten
Die Sprengungen sind gefährlich für die Statik der Häuser und hinterlassen ein teures Trümmerfeld.
Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Wunsiedel – Der oberfränkischen Polizei gelang ein großer Schlag gegen die Organisierte Kriminalität. Mehrere wurden festgenommen. Ein Mann ist auf der Flucht.

Bereits Ende August 2020 sprengten zunächst unbekannte Täter einen Geldautomaten in Selb. In einem hochmotorisierten Fahrzeug flüchteten sie anschließend unerkannt mit ihrer Beute. Unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hof gelang den Ermittlern der oberfränkischen Kriminalpolizei nun ein Schlag gegen die Organisierte Kriminalität, teilt die Polizei Oberfranken am Mittwoch (16. März) mit. Zwei Tatverdächtige seien in den Niederlanden festgenommen worden. 

Im Schutz der Dunkelheit drangen die niederländischen Tatverdächtigen wohl am 27. August 2020 in die Bankfiliale in Selb ein. Binnen drei Minuten jagten sie den Geldautomaten in die Luft und flüchteten mit Bargeld im sechsstelligen Bereich. Zurück blieben ein Trümmerfeld und ein Sachschaden von über 25.000 Euro. 

Mutmaßliche Täter am "Action Day" geschnappt

Im Zuge der Ermittlungen fanden die Kriminalbeamten Hinweise auf eine niederländische Tätergruppe. Zwei 27- und 29-jährige Tatverdächtige sowie ein derzeit flüchtiger Dritter sollen verantwortlich für die Geldautomatensprengung sein. Im Hintergrund sollen weitere Personen bei der Tat geholfen haben.

Unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Bandendiebstahls hatte die Staatsanwaltschaft Hof einen internationalen Haftbefehl gegen die Verdächtigen erwirkt, die sich seit ihrer Flucht in den Niederlanden aufhielten. 

In enger Zusammenarbeit mit den dortigen Strafverfolgungsbehörden, gelang es den Polizisten im Rahmen einer konzertierten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion in Utrecht und ‘s-Hertogenbosch, die Beiden dingfest zu machen. 

Polizei stellte Schusswaffe sicher

Bei der Durchsuchung fanden die Ordnungshüter neben einer scharfen Schusswaffe auch Bargeld in mittlerer fünfstelliger Höhe. Ob es sich dabei um Tatbeute handelt, müssen weitere Ermittlungen zeigen. Die oberfränkische Polizei hofft zudem, dass eine Auswertung der sichergestellten Beweismittel weitere Erkenntnisse liefert - auch was Hintermänner sowie eine Zuordnung zu anderen Kriminalfällen und Automatensprengungen in Franken betrifft.

Staatsanwaltschaft hat Auslieferung beantragt

Gegen die mutmaßlichen Geldautomatensprenger wurde noch vor Ort Untersuchungshaftbefehl erlassen. Die Staatsanwaltschaft Hof beantragte bereits die Auslieferung. Demnach werden sich die jungen Männer zukünftig vor deutschen Gerichten für ihre Taten verantworten müssen. 

Bei den umfangreichen Ermittlungen und operativen Maßnahmen erhielten die oberfränkischen Beamten Unterstützung durch Europol aus Den Haag.

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