Basketball
Brose bucht nächste Runde in Eishockey-Atmosphäre
Da die Heizung in der Halle im Kosovo ausgefallen ist, musste die Partie bei etwa 13 Grad ausgetragen werden. Die Brose-Spieler deckten sich dick ein.
Da die Heizung in der Halle im Kosovo ausgefallen ist, musste die Partie bei etwa 13 Grad ausgetragen werden. Die Brose-Spieler deckten sich dick ein.
Thorsten Vogt
Maximilian Glas von Maximilian Glas Fränkischer Tag
Bamberg – Die Bamberger gewinnen in einer eiskalten Halle mit 76:60 bei Golden Eagle Ylli und sichern sich den Einzug in die Zwischenrunde des Fiba-Europe-Cups.

Das erste Etappenziel im europäischen Wettbewerb ist geschafft: Brose Bamberg steht nach einem mühevollen 76:60-Auswärtssieg bei Golden Eagle Ylli im Top 16 des Fiba-Europe-Cups. Da sich im Parallelspiel der Gruppe A Chemnitz gegen Elion (111:79) klar durchsetzte, sicherten sich die Sachsen dank des gewonnenen direkten Vergleichs gegenüber Bamberg (beide vier Siege, zwei Niederlagen) Platz 1 in der Gruppe. „Es ist nicht leicht, hier zu spielen. Und sie sind kein schlechtes Team, auch wenn sie nur ein Spiel gewonnen haben. Dass ihnen dieser Sieg gegen uns gelungen ist, haben wir nicht vergessen. Deshalb wollten wir entschlossen in das Spiel gehen“, sagte Brose-Trainer Oren Amiel nach der Partie. „Jetzt bin ich einfach glücklich, dass wir gewonnen und die nächste Runde erreicht haben.“

Brose bekommt es in der Zwischenrunde, die wiederum in vier Vierergruppen ausgetragen wird, mit Anwil Wloclawek (Polen), Keravnos BC (Zypern) und CSM CSU Oradea (Rumänien) zu tun. Die ersten zwei von sechs Zwischenrundenspielen finden noch vor Weihnachten statt: am 14. und 21. Dezember.

Fiba-Europe-Cup, Gruppe A

Golden Eagle Ylii – Brose Bamberg 60:76

(16:23, 16:20, 19:14, 9:19)

Die Begleitumstände in Prizren, im Süden des Kosovos, waren kurios. Die Heizungen waren sowohl in der Trainings- als auch in der Spielhalle ausgefallen. Das Abschlusstraining am Dienstagabend und das Shootaround am Mittwochmorgen mussten die Brose-Profis dick eingepackt bei 13 Grad absolvieren. Mit improvisierten Heizstrahlern versuchten die Gastgeber, die Temperatur vor Spielbeginn nach oben zu schrauben. Mit wenig Erfolg. Die 16 Grad, die eigentlich als Mindesttemperatur einer Spielstätte in den Fiba-Statuten festgelegt ist, wurde nicht erreicht.

Gabriel Chachashvili (dunkles Trikot) beim Ausboxen: Der Israeli überzeugte in der ersten Halbzeit mit neun Punkten und acht Rebounds.
Gabriel Chachashvili (dunkles Trikot) beim Ausboxen: Der Israeli überzeugte in der ersten Halbzeit mit neun Punkten und acht Rebounds.
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Ganz kalt ließ die Bamberger das ungewöhnliche Hallenklima anscheinend nicht. Denn die ersten Gästeangriffe wirkten fahrig. Nach vier Fehlwürfen und zwei Ballverlusten war es Kapitän Christian Sengfelder, der sein Team nach zweieinhalb Minuten mit einem Dreier erlöste. Jaromir Bohacik ließ zwar zwei weitere Distanztreffer zur 9:6-Führung folgen, doch Sicherheit kam dadurch zunächst nicht ins Bamberger Spiel. Nach Ballverlusten von Patrick Heckmann und Solomon Young wurden die Golden Eagles zu einfachen Punkten im Fastbreak eingeladen (13:13). Acht Bamberger Turnovers in den ersten zehn Minuten weckten Erinnerungen an die größtenteils schwachen Auftritte im Oktober. Immerhin zog Brose Ende des ersten Viertels das Tempo etwas an und nach jeweils fünf Punkten von Spencer Reaves und Gabriel Chachashvili auf 23:13 davon.

Eine schlechte Nachricht gab es in dieser Phase allerdings auch: Amir Bell erlitt nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler eine Muskelverletzung, humpelte vom Feld und kehrte nicht aufs Parkett zurück.

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Das Niveau der Partie blieb im zweiten Spielabschnitt mehr als überschaubar. Airballs und Pässe ins Leere gab es auf beiden Seiten im Überfluss. Bamberg bekleckerte sich nicht mit Ruhm, profitierte aber von seiner individuellen Qualität und Reboundüberlegenheit. Brose holte in der ersten Halbzeit mehr Offensivrebounds (13) als Ylli an beiden Enden des Feldes (11). Dank einiger schöner Einzelaktionen von Patrick Miller und eines weiter gut arbeitenden Chachashvili in der Zone setzten sich die Bamberger zwei Minuten vor der Pause auf 15 Punkte ab (26:41). Nach sechs Punkten der Gastgeber in Folge rettete Kevin Wohlrath mit der Schlusssirene noch die zweistellige Pausenführung (32:43).

Der überragende Bamberger Mann: Patrick Miller
Der überragende Bamberger Mann: Patrick Miller
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Mit einem Dreier und einem krachenden Dunking setzte Solomon Young zu Beginn der zweiten Halbzeit die Akzente (34:50). Doch abschütteln ließen sich die Kosovaren nicht. Nachdem Miller einen Ellbogen eines Gegenspielers ins Gesicht bekommen hatte und kurzzeitig auf der Bank behandelt worden war, ging der Bamberger Rhythmus in der Offensive komplett verloren. Auf der anderen Seite fanden die beiden wuseligen US-Aufbauspieler Rashun Davis und Jay Threatt immer wieder Lücken in der Brose-Verteidigung und brachten ihre Mannschaft auf drei Zähler heran (51:54, 29.).

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Die Bamberger taten sich auch im letzten Viertel gegen die nun wechselnden Verteidigungsvarianten schwer und trafen selbst offene Dreier nicht mehr. Defensiv packten die Gäste aber entschlossener zu und erarbeiteten sich mit Ballgewinnen leichte Körbe im Schnellangriff. Reaves schloss zwei Fastbreaks in Folge ab und sicherte Brose wieder ein zweistelliges Polster (51:61, 34.). Der Bamberger Sieg geriet schließlich nicht mehr in Gefahr.

Erwähnenswert waren nur noch ein Monsterblock von Miller zwei Minuten vor dem Ende und die Kurzeinsätze der Youngster Tyreese Blunt und Jannis Sonnefeld, die sich beide in die Korbschützenliste eintrugen.

Begleiteten ihr Team mit in den Kosovo: Marco Bolz (links) und Ronni Arendt vom Fanclub Faszination Basketball
Begleiteten ihr Team mit in den Kosovo: Marco Bolz (links) und Ronni Arendt vom Fanclub Faszination Basketball
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Brose-Spieler des Spiels

Patrick Miller musste aufgrund der Bell-Verletzung noch mehr Verantwortung im Bamberger Spiel tragen, stand knapp 30 Minuten auf dem Parkett. War im Eins-gegen-eins von seinen Gegenspielern kaum aufzuhalten, traf sieben seiner zehn Feldwürfe. Zu seinen 21 Punkten gesellten sich vier Rebounds und vier Assists. 

 

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