Heimspiel-Comeback für Jan Gorr: Der Geschäftsführer und Interimstrainer des Handball-Zweitligisten HSC 2000 Coburg steht nach seiner erfolgreichen Rückkehr (30:29 in Dresden) vor dem ersten Heimspiel als Cheftrainer seit dem 6. März 2020. Gegner damals wie heute: der TSV Bayer Dormagen. Am Samstag (19.30 Uhr) empfängt der HSC die „Wiesel“ und will die Leistung aus dem Dresden-Spiel bestätigen.
2. Bundesliga
HSC 2000 Coburg (12.) – TSV Bayer Dormagen (15.)
Am vergangenen Donnerstag feierte Gorr seinen 45. Geburtstag. Von seiner Mannschaft habe er „ein gutes Training“ geschenkt bekommen. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk sollen im Heimspiel gegen Dormagen die nächsten zwei Punkte auf das Konto der Coburger wandern. „Das würde den Sieg in Dresden vergolden“, sagt Gorr.
Für ihn gehe es in erster Linie darum, die jüngste Leistung zu bestätigen. Schließlich hatten die Vestestädter den erschreckend schwachen Auftritt gegen den TV Großwallstadt und die Trennung von Trainer Brian Ankersen erstaunlich schnell aus den Klamotten geschüttelt.
HSC Coburg nach Trainerwechsel wie verwandelt
Diszipliniert, nervenstark und auf den Punkt hatte Gorr sein Team in Dresden gesehen. Verbesserungsbedarf hat der HSC-Interimstrainer vor allem in der Abwehr erkannt: „Grundsätzlich haben wir gut verteidigt. Wir wollen aber noch gemeinsamer und noch kompakter decken.“
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Dann soll es auch mit dem ersten Heimsieg des Jahres klappen. Aus vier Spielen in der heimischen HUK-Arena holten die Coburger nur gegen den VfL Potsdam (28:28) einen Punkt. Vor allem die Auftritte gegen den VfL Eintracht Hagen (32:35) und Großwallstadt (28:33) waren enttäuschend.
TSV Bayer Dormagen in der Krise
„Es ist für uns eine große Motivation, bei den Fans Wiedergutmachung zu betreiben“, hofft Gorr, mit einem Sieg bei den Zuschauern verspielten Kredit zurückzugewinnen. Einen ersten Schritt hat der HSC in Dresden gemacht, jetzt soll der zweite gegen Dormagen folgen.
Ähnlich wie die Coburger machen die „Wiesel“ eine sportlich schwere Zeit durch. In diesem Jahr hat die Mannschaft von Trainer Matthias Flohr, der als Spieler mit dem HSV Handball deutscher Meister und Champions-League-Sieger wurde, erst zwei Spiele gewonnen.
Zuletzt gab es vier Niederlagen in Folge. Lediglich die Partien beim HC Empor Rostock (24:22) und gegen die Wölfe Würzburg (31:26) entschied Dormagen für sich. Die Folge: Die Westfalen sind auf Platz 15 abgerutscht und haben nur noch sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
Variable „Wiesel“
Unterschätzen sollte der HSC den TSV aber nicht. „Dormagen spielt einen sehr variablen Handball“, sagt Gorr. Während Spieler wie Andre Meuser oder Sören Steinhaus für Treffer aus der Distanz sorgen, ist etwa Ian Hüter im Eins-gegen-eins nur schwer zu stoppen. Zudem zieht Mislav Grgic als Spielmacher die Fäden und sucht immer wieder Kreisläufer Aron Seesing, der künftig für den Bundesligisten Bergischer HC spielt.
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Im Hinspiel gewannen die Coburger mit 29:24 – vor allem dank einer herausragenden Leistung von Torwart Jan Kulhanek (21 Paraden). Der tschechische Routinier wird weiterhin verletzt fehlen, dafür kehren Felix Jaeger und Florian Billek in den Kader zurück. Ob sie auch zum Einsatz kommen, entscheide sich kurzfristig.
Die Aufgebote:
HSC 2000 Coburg: Jochens, Apfel – Preller, Runarsson, M. Jaeger, Dettenthaler, Bis, Mund, Fuß, Ossowski, Billek, Herzig, Krone, Knauer, Schäffer, F. Jaeger, Schröder
Trainer: Gorr
TSV Bayer Dormagen: Juzbasic, Broy – Reuland, Senden, Sondermann, Klimpke, Zurga, Rehfus, I. Hüter, Reimer, Grgic, P. Hüter, Sterba, J. Schmidt, Seesing, Steinhaus
Trainer: Flohr
Schiedsrichterinnen: Kress / Tarka (beide Schlüchtern)