TSV Ismaning – HSC Bad Neustadt 27:32 (13:14).
„Wir leben noch und wir werden alles tun, um in der Bayernliga weiterzuleben“, erklärte HSC-Coach Florian Hauck mit Jubelstimme nach dem zweiten Sieg seiner Schützlinge in der Abstiegsrunde. Als Grund für den Erfolg sah er an, „dass wir unseren Matchplan umgesetzt haben, nämlich aus einer stabilen Abwehr heraus unsere Chancen in der Offensive zu nutzen“. Dies war insofern erstaunlich, „weil ich das Risiko eingegangen bin, mit drei nicht fitten Spielern, nämlich Adrian Wöhler, Toni Ilic und Filip Susnjara, zu beginnen. Das Risiko hat sich aber gelohnt“.
Wöhler brachte seine Farben in Führung, verpasste es aber den Vorsprung auszubauen, weil er einen Siebenmeter nicht verwandelte – was ihm in der ersten Viertelstunde noch zweimal passieren sollte. An der Siebenmeterlinie wurde er in der Folgezeit von Diogo Alves abgelöst, der sich nicht nur zielsicher präsentierte, sondern aus der halbrechten Rückraumposition heraus auch erfolgreichster Schützen der Saalestädter werden sollte. Die Rotmilane gingen zügig mit 4:1 in Führung, mit einem Dreierpack sorgte TSVler Yannick Teschner allerdings für den Ausgleich.
Rot gegen den gefährlichen Ismaninger
Dieser Akteur hätte für die HSCler durchaus gefährlich werden können, nahm sich nach einer Viertelstunde aber selbst aus dem Spiel: Bei einem von Ilic gelaufenen Konter trat er diesem in die Hacken und sah den roten Karton. Für Ilic war die Partie verletzungsbedingt zu Ende, die vakante Position übernahm Benedikt Kleinhenz. Obwohl die Unterfranken die Schlussphase der ersten Halbzeit fast durchgehend in Unterzahl bestritten, gingen Wöhler & Co mit einer Führung in die Kabine.
„Vor der Pause hat unsere Abwehrarbeit bereits gut funktioniert, wobei ich Felix Schmidl, der über die gesamte Spielzeit zwischen den Pfosten stand, nicht nur wegen drei parierten Siebenmeter ein Sonderlob aussprechen will“, so Hauck. Auch die Innenverteidigung mit Vilim Leskovec und Sebastian Kirchner präsentierte sich aggressiv, was dem heimischen Spielmacher und Torjäger Tom Notz (3/1) überhaupt nicht schmeckte.
Entscheidende Momente
In den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs verteidigten die Rotmilane ihren Ein-Tore-Vorsprung dank der Treffer des Portugiesen-Duos Alves und Joao Oliveira. Nach dem 19:20-Zwischenstand bauten die Gäste mit Treffern von Olivera (3), Kleinhenz, Alves und Kirchner ihre Führung auf 19:26 aus, ein Rückstand, den die Schützlinge von TSV-Coach Karl Neumaier nicht mehr aufzuholen vermochten.
Während einer Zeitstrafe für Oliveira kämpften sich die Hausherren zwar noch einmal auf 24:27 zurück, doch Wöhler, Leskovec und Alves per Strafwurf sorgten für die Vorentscheidung. Den letzten Bad Neustädter Treffer erzielte Filip Susnjara, der wegen eines zwickenden Oberschenkelmuskels nur sporadisch eingesetzt wurde.
„Der Auftritt macht Hoffnung hinsichtlich der nächsten Aufgaben. Wenn es uns gelingt, nicht so viele Fahrkarten zu schießen wie auch an diesem Abend, ist noch vieles möglich“, bilanzierte Hauck. Vor allem in den kommenden beiden Heimspielen gegen die Kontrahenten aus Friedberg und Haunstetten.
Tore für den HSC: Diogo Alves (7/3), Adrian Wöhler (6), Joao Oliveira (5), Vilim Leskovec (4), Benedikt Kleinhenz (3), Noah Hahn (3), Filip Susnjara (3), Sebastian Kirchner (1).