Tabellarisch ging es praktisch um nichts mehr am letzten Heimspieltag der Faustballerinnen des TV Segnitz in der Ersten Bundesliga Süd. Dieser fand in der Theilheimer Jakobstalhalle statt. Dabei blieb der deutsche Serienmeister und inzwischen achtfache Europapokalsieger für die Segnitzerinnen unbezwingbar. Sie verloren das Duell mit 1:3 Sätzen.
Das Spiel dominierten die Schlagfrauen Svenja Schröder bei Segnitz und Sonja Pfrommer bei Dennach, beide Nationalspielerinnen. Aber auf der zweiten Offensivposition war Anna-Lisa Aldinger bei Dennach eine zweite Spielerin, die den Unterschied ausmachte. Die Segnitzerinnen führten zwar in drei von vier Sätzen, doch entschieden sie nur den zweiten mit 11:9 Punkten für sich.
Pfrommer bei Dennach und Schröder bei Segnitz ragen heraus
Auf Dennacher Seite war Pfrommer sowohl Feldschlägerin als auch Aufschlägerin, während der Segnitzer Trainer Uli Lauck zuerst Luisa Kaemmer, später Svenja Schröder mit den Angaben betraute. Welche Klasse Pfrommer und Schröder in ihrer Sportart haben, bewiesen beide auch, indem sie die defensiven Aufgaben bravourös erledigten.
Alle vier Durchgänge verliefen eng, doch Dennach hatte dreimal das bessere Ende für sich. "Der Knackpunkt bei uns ist, dass wir dem Druck nicht standhalten", resümierte Uli Lauck. Auch seine Frau und Betreuerin Steffi Lauck gab den Spielerinnen mit, "dass ihr mehr Vertrauen zu euch selbst haben müsst, um eine große Mannschaft zu schlagen".
Dem Publikum auf der Tribüne blieb es nicht verborgen, dass sich Kleinigkeiten wie ungünstige Laufwege zu Punktverlusten summierten. Da schlägt das ewige Manko für die Faustballerinnen und Faustballer aus Segnitz durch, keine eigene Halle zu haben. Die eigene Turnhalle hat nicht annähernd die benötigten Maße. "Da stehst du zu zehnt auf einem Volleyballfeld und trittst dir gegenseitig auf die Füße", beschrieb Uli Lauck das Dilemma.
Eigene Halle zu klein: Segnitzer Heimspieltage finden auswärts statt
Nachdem es auf der anderen Mainseite in Marktbreit auch keine ausreichend große Zweifeld-Sporthalle gibt, müssen die Mannschaften in der Hallenrunde seit jeher ihre Heimspiele in der Fremde austragen. Noch schwerer wiegt aber der Nachteil, nicht in einer passenden Halle trainieren und dabei unter anderem Laufwege verbessern zu können.
Zwischen 2008 und 2013 hatten die Segnitzerinnen in Theilheim eine Heimspielhalle, bis der dortige Gemeinderat beschloss, die Halle nicht mehr an auswärtige Vereine zu vermieten. Es folgten fünf Jahre ohne Heimspieltage, 2018 mussten sie bis nach Schweinfurt ausweichen. Seitdem treten sie in Randersacker an, konnten diesmal aber, da der Theilheimer Ratsbeschluss inzwischen aufgehoben wurde, wieder einmal in die Jakobstalhalle ausweichen.
Wer eine Halle bucht, zahlt Miete. So spielt auch der finanzielle Aspekt eine Rolle, dass die einzige Bundesliga-Mannschaft im Landkreis ihre Heimspiele eben nicht in diesem austragen kann: In der Kitzinger Sickergrundhalle oder der Iphöfer Karl-Knauf-Halle müssten die Segnitzer laut Abteilungsleiter Wolfgang Eger mehr als das Doppelte an Miete zahlen.
Der TSV Dennach beschloss die Erste Bundesliga Süd mit lupenreinen 32:0 Punkten auf Platz eins, der TV Segnitz wurde mit 20:12 Punkten Dritter. Ihr Saisonziel, den zweiten Platz zu erreichen, um an der Endrunde um die deutsche Faustball-Meisterschaft der Frauen in Ötisheim teilnehmen zu können, haben die Segnitzerinnen diesmal verfehlt.