Prozess
Schulmädchen Wodka eingeflößt: Barkeeper widerspricht
Justitia
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
von dpa
Hamburg – Auf einer Klassenfahrt nach Hamburg besuchen Schülerinnen aus Bayern eine Lasertag-Spielhalle. Dabei kommt es zu einer unerfreulichen Begegnung mit einem Barkeeper. Der 45-Jährige muss sich jetzt einem gerichtlichen Nachspiel um Nötigung und Diebstahl stellen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte die Schulklasse aus Weiden in der Oberpfalz am 28. September 2021 die Veranstaltungsstätte im Stadtteil St. Pauli besucht, um ein Mannschaftsspiel mit Laser-Markiergeräten zu spielen. Der Angeklagte sei Angestellter der Arena gewesen und habe die zehnte Klasse einer Mädchenrealschule betreuen sollen.

Im Barbereich habe er mehreren minderjährigen Schülerinnen Alkohol gegen deren Willen eingeflößt. Eine 15-Jährige soll er am Hals gepackt und ihr rund zehn Wodka-Shots in den Mund geschüttet haben. Außerdem entwendete er laut Anklage 385 Euro aus Schließfächern, in die die Schülerinnen und die Lehrerin ihre Wertsachen eingeschlossen hatten.

Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe in einer Erklärung, die sein Verteidiger verlas. Demnach half er den Mädchen nur mit deren Einverständnis beim Trinken. Er habe sie auch nicht bestohlen. Als die Schülerinnen und die Lehrerin das Geld vermissten und drohten zur Polizei zu gehen, habe er ihnen die Beträge aus eigener Tasche erstattet. Sein Mandant habe den Betrieb nicht kompromittieren wollen, erklärte der Verteidiger.

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