Spionageverdacht
Drohnenflüge über Bundeswehr-Standort Wildflecken
Bundeswehr-Truppenübungsplatz Wildflecken
Eine Gruppe Soldaten der NATO Response Force während einer Übung auf dem Gelände des Gefechtssimulationszentrums des Heeres in Wildflecken (Landkreis Bad Kissingen).
Daniel Vogl/dpa
von dpa
Wildflecken – Über dem Bundeswehr-Truppenübungsplatz Wildflecken wurden Drohnen gesichtet. Dort werden ukrainische Soldaten ausgebildet. Das nähert einen Verdacht.

Unbekannte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehrere Drohnen über den Bundeswehr-Truppenübungsplatz im bayerischen Wildflecken fliegen lassen. Die Überflüge seien in der Nacht zum Samstag registriert worden, teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Sonntag mit. Die Polizei sei unmittelbar informiert worden und habe die Ermittlungen aufgenommen. Diese dauerten noch an. Eine Gefährdung der Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Zuvor hatte das Online-Medium «Business Insider» berichtet.

Soldaten aus der Ukraine werden in Wildflecken am Dingo ausgebildet

Dem Bericht zufolge bildet die Bundeswehr auf dem Übungsplatz im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen ukrainische Soldaten an gepanzerten Fahrzeugen des Typs Dingo aus. Die Bundesregierung hatte Mitte September angekündigt, der Ukraine 50 Dingos zu liefern. Der bewaffnete Radtransporter dient für Patrouillen- und Spähfahrten.

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Nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken ermittelt inzwischen die Kriminalpolizei, unter Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft in München. Einsatzkräfte seien vor Ort gewesen, auch um mögliche Verantwortliche zu ermitteln, sagte ein Polizeisprecher in Würzburg. Ob es sich bei den gesichteten Objekten tatsächlich um Drohnen gehandelt hat, könne derzeit aber nicht mit abschließender Sicherheit bestätigt werden.

Geheimdienst warnt schon im August vor russischer Spionage

Bereits Ende August sollen russische Geheimdienste versucht haben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen in Deutschland auszuspähen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe im Umfeld der Militärstandorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich Zufahrten zu den Kasernen beobachtet worden seien, berichtete der «Spiegel» damals.

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In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 aus, in Grafenwöhr trainierten die US-Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen.

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