Die Bundestagswahl wird so teuer wie nie. Das geht aus Medienberichten hervor, die unter anderem das Innenministerium zitieren. Tatsächlich handelt es sich bei den gestiegenen Kosten wahrscheinlich auch um einen Corona-Effekt, denn: Der Anteil der Briefwähler ist erneut auf einen Rekordwert geklettert. Wahllokale werden gemieden, die Kreuze zuhause gesetzt und am Ende der Stimmzettel per Post abgeschickt.
Gibt es mehr Wahlberechtigte?
Der Anteil der Wahlberechtigten war in den vergangenen 31 Jahren seit der Wiedervereinigung nur geringen Schwankungen ausgesetzt. Im Jahr 2021 sind mit 60,4 Millionen Menschen etwa genau so viele wie im Jahr 1990 stimmberechtigt.
Bundestagswahl stellt Ausgabenrekord auf
Das bedeutet für den Bund vor allem steigende Kosten. Denn das Porto entfällt für den Wähler, nach der Wahl zahlt der Staat die Kosten mit Steuergeldern. Für die Bundestagswahl 2021 steigen die Ausgaben zum ersten Mal über 100 Millionen Euro.
Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland dennoch nicht schlechter ab als andere Länder. Sowohl in Spanien, Großbritannien und Frankreich waren die Parlamentswahlen in den Jahren 2016 und 2017 teurer, als die Bundestagswahl 2021.
Angela Merkel verschwindet von der Titelseite
Der eklatanteste Einschnitt der Wahl ist sicher das Ende der Ära Merkel. Seit 1990 gehört sie dem Bundestag an, 16 Jahre lang war sie die Kanzlerin der Bundesrepublik. Am Morgen nach den Wahlen in den vergangenen 16 Jahren war es deshalb sie, die auf den Titelseiten des Fränkischen Tags zu sehen war. Wie hier im Jahr 2005,...
...nach der Bundestagswahl 2009,...
...nach der Wahl 2013...
... und zuletzt im Jahr 2017.
Wie war eigentlich das Wahlwetter?
Ein Vergleich, der für die Wahl bisher eine untergeordnete Rolle gespielt hat, aber mit der voranschreitenden Klimaerwärmung an Bedeutung gewinnt, ist das Wahlwetter. Auch hier bewegt sich die jüngste Bundestagswahl auf Rekordniveau.